Leichtathletik ...
... auf der Langstrecke wird man länger angefeuert!
Deutsche Meisterschaften U20
U-20-Quartett gewinnt Gold in Mönchengladbach
Der unbedingte Siegeswille entscheidet den Medaillenkrimi
Sonntag, 31. August 2016, 15:40 Uhr, Grenzlandstadion Mönchengladbach. Startschuss zum Finale über 4 x 100 Meter der weiblichen Jugend U 20. Lautstarke Anfeuerung aus dem Olper Fanblock auf der Haupttribüne, als sich Sarah Langemann aus dem Startblock katapultiert. Danach wird jeder der gelungenen Wechsel der Olper Mädchen frenetisch bejubelt.
Letzter Wechsel: Imke Dahlmann vom Favoriten Preußen Münster biegt mir knappem Vorsprung auf die Zielgerade ein. Als Dritte macht sich die pfeilschnelle Eleni Frommann von der StG Jena-Erfurt-Zeulenroda auf die Titeljagd. Da zeigte sich einmal mehr, dass es wohl für jede Sprinterin immer dann äußerst unangenehm wird, wenn die Gegnerin auf den letzten 100 Metern Sophia Werthenbach heißt. Mit unerbittlichem Kampfeswillen wuchs Sophia auch heute über sich hinaus. Nach dem Zieldurchlauf Hochspannung und Stille. Es war denkbar knapp und niemand kennt den Ausgang – die Zielrichter brauchen Zeit. Dann der Jubelsturm bei den Olperinnen – Platz 1 in der super Bestzeit von 46,78 Sekunden und Gewinn der Deutschen Meisterschaft, eine hundertstel Sekunde Vorsprung vor Jena/ Erfurt und 1/10 Sekunde vor Münster. Fassungslose Freude auf der Bahn, die Fans auf der Tribüne liegen sich in den Armen und Meistermacher Dieter Rotter tanzt Freudensprünge.
Nach den Vorläufen hatte das Team der StG Jena-Erfurt-Zeulenroda mit einem Ergebnis von 46,93 Sekunden noch 1/100 Sekunde vor dem Olper Quartett (46,94) geführt. Die Mädchen vom SC Preußen Münster, die Jahresschnellsten in der Rangliste des DLV, lagen mit 47,09 Sekunden auf Rang 4, hatten jedoch die Schlussläuferin Imke Daalmann geschont. Den Kreis der fünf engeren Favoriten komplettierte die Staffel von Bayer 04 Leverkusen, die mit 47,07 Sekunden auf Rang 3 lag, sowie die LG Olympia Dortmund mit der Qualifikationszeit von 47,13 Sekunden. Die starken Wattenscheiderinnen waren im Vorlauf gescheitert, ebenso das Team der hoch eingeschätzten LG Kindelsberg Kreuztal, das mit Vorlaufrang 9 das Finale knapp verpasste. Die Konkurrenz bei diesen Meisterschaften war außerordentlich stark.
Eine wegweisende Entscheidung traf Startläuferin Sarah Langemann. Sie hatte sich tags zuvor für das Finale über 400 Meter Hürden qualifiziert. Das Staffelfinale lag nur eine Stunde nach dem Hürdenfinale, eine sehr kurze Zeit, um wieder Kräfte zu sammeln. Da entschied sich Sarah für den Verzicht auf ihr Einzelfinale und stellte sich damit ganz in den Dienst der Staffel.
Bereits morgens beim gemeinsamen Frühstück hatte Dieter Rotter seinem Team die Losung mit in den Wettkampftag gegeben, dass letztlich die Willenskraft über allem stehe. Eine gute Gemeinschaft und der unbändige Siegeswille setzten Kräfte frei, gab er zu verstehen, mit denen man Unmögliches erreichen kann. Er sollte wieder einmal Recht behalten.
Die gute Gemeinschaft ist in der Tat ein offenes Erfolgsgeheimnisse der Olper Leichtathletik. Alle reisen gemeinsam an und unterstützen ihre Athletinnen und Athleten bis hin zum letzten Wettkampftag. Auch das gemeinsame Aufwärmen gehört dazu. Da machen immer auch diejenigen mit, die nicht starten. Die Tage schließen mit einem gemeinsamen Abendessen, bei dem auch die Eltern, Geschwister und Freunde dabei sein können. Kraft und Erfolg ergeben sich stets aus einer guten Gemeinschaft, so die Erfolgsphilosophie des Erfolgstrainers.
Folglich geht auch der Gewinn der Deutschen Meisterschaft in erster Linie auf das Konto des gesamten Teams. Sarah, Tamara, Marie und Sophia holten läuferisch alles aus sich heraus und spulten die Stabwechsel – tausendfach geübt - hochkonzentriert ab. Wenn auch niemand den Gewinn der Goldmedaille realistisch eingeplant hatte, folgt der Sieg dennoch einer gewissen Logik. Nach Rang vier vor zwei Jahren in Wattenscheid und dem Bronzerang 2015 in Jena, jeweils noch mit Johanna Heuel und Julia Springob, waren die Olper Athletinnen dieses Mal einfach an der Reihe.
Wettkampftag 1 begann mit Pech
Am Freitag, dem ersten Wettkampftag der Meisterschaften war die Stimmung im Lager des SC Olpe bzw. der Startgemeinschaft Olpe/Fretter eher gedämpft. Trotz Jahresbestzeit (49,26 Sekunden) landete die 4 x 100 Meter Staffel in der Besetzung Franka Linse, Fiona Stutte, Greta Wulff und Alina Franke auf dem undankbaren Rang 17. Platz 16 hätte das Erreichen des B-Finales bedeutet. Läuferisch wäre ein Platz unter den Top 10 möglich gewesen.
Das gleiche Schicksal ereilte Sophia Werthenbach im Vorlauf über 100 Meter. Sophia steigerte sich auf gute 12,31 Sekunden, verpasste jedoch als Siebzehnte ein Weiterkommen in den Zwischenlauf. Einen guten Eindruck hinterließ auch Niklas Butzkamm, der sich im Vorlauf über 100 Meter auf 12,21 Sekunden steigerte, aber ebenfalls die Hoffnung auf eine Teilnahme an den Zwischenläufen begraben musste. Damit war aber auch Schluss mit dem Pech. Die beiden folgenden Wettkampftage brachten die erhoffte Wende.
Bremen beendet den Meisterschaftsreigen
Am kommenden Wochenende veranstaltet der DLV zum dritten Mal die Deutschen Meisterschaften für die Klasse U 16. Als einzige Einzelstarterin im Kreis Olpe hat sich Franka Linse qualifiziert. Sie liegt nach dem Meldewert im Hochsprung auf Rang 9.
Keine Deutsche Meisterschaft ohne eine Staffel aus Olpe. Dies gilt auch für die DM in Bremen. Das Quartett in der Aufstellung Franka Linse, Alina Hoberg, Julia Hippler und Christin Schneider liegt nach den gemeldeten Bestzeiten auf Rang 2 !!!! unter den 43 gemeldeten Staffelteams. Ob die Staffelmädchen mit dem psychischen Druck fertig werden und um eine Medaille kämpfen können? Keine Frage, es wird wieder spannend.
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