Leichtathletik ...
... auf der Langstrecke wird man länger angefeuert!
Deutsche U23-Meisterschaften
Noch ganz unter dem Eindruck der eigenen Finalteilnahme bei den Deutschen Meisterschaften der Klasse U 23 in Wattenscheid folgte der Olper Fanblock gebannt der Entscheidung bei den 4 x 100 Metern der Männer. Mit dabei die Jungs der LG Kindelsberg Kreuztal, eine von drei Staffeln aus dem südlichen Südwestfalen, die es in die Finalläufe geschafft hatten.
Den Traum vom Finale über die 400 Meter Hürdendistanz hatte sich am Samstag, dem ersten Tag der Meisterschaften im Lohrheidestadion, bereits Sarah Langemann erfüllt. Mit höchstem Einsatz stellte Sarah in 61,81 Sekunden ihre eigene Bestleistung und den Kreisrekord auf die hundertstel Sekunde exakt ein. Damit qualifizierte sie sich als mit Abstand jüngste Teilnehmerin und als Siebtschnellste für den Endlauf der besten 8 am Sonntag.
„Na, wie fühlt man sich so, wenn man zu den Besten in Deutschland gehört“, fragte Dieter Rotter Sarah auf dem Weg zum Aufwärmgelände. Ein kurzes Lächeln auf Sarahs Gesicht sagte mehr als viele Worte. Die hohe Belastung dieser schweren Disziplin noch in den Beinen lieferte Sarah auch im Finale ein eindrucksvolles Rennen. Vielleicht war sie die Distanz zwischen der ersten und zweiten Hürde etwas zu schnell angegangen und konnte den gewohnten Rhythmus nicht durchziehen. Bemerkenswert ist, wie cool Sarah mit dieser Situation umging, sich nicht beirren ließ und sich im Ziel um einen Platz auf Rang 6 vorschieben konnte. Die Zeit – immer noch sehr gute 62,34 Sekunden.
Die letzte gemeinsame Meisterschaft in der Stammformation mit Johanna Heuel, Julia Springob, Marie Ries und Sophia Werthenbach sorgte im Vorlauf am Samstag für eine positive Überraschung. Mit neuer Bestleistung und in Kreisrekordzeit von 46,44 Sekunden schob sich das Olper Quartett auf Rang 4 vor, nur 25 hundertstel Sekunden hinter den Lokalmata-dorinnen vom TV Wattenscheid. Die Analyse zeigte zudem, dass beim letzten Wechsel noch eine halbe Sekunde verloren gegangen war und auch bei den anderen beiden Stab-übergaben noch ein wenig „Luft nach oben“ sein könnte.
Nun, Rechnen und Analysieren sind die notwendigen Werkzeuge der Trainer, der Druck und die Belastung in Finalläufen sind eine eher unberechenbare Größe. Im Finale konnten die Vier das tags zuvor noch zweit-schnellste Team, den SC Neubrandenburg, schlagen, mussten jedoch die Damen von Ein-tracht Frankfurt und Preußen Münster passieren lassen. Leider blieb „nur“ Rang 5 in der Zeit von 46,71 Sekunden. Zurück zu den Zahlen: Hätte das Staffelteam im Finale nochmals die Vorlaufzeit von 46,44 Sekunden erreicht, hätte das den Medaillenrang 3 bedeutet. Hätte, hätte ……. Wenn man auch hier abschließend die Frage von Dieter Rotter einbringen würde: „Wie fühlt man sich so unter den Besten in Deutschland“, wäre vielleicht die Antwort gewesen: „Wir freuen uns über eine neue Bestzeit, den Kreisrekord, über eine gute Platzierung unter den deutschen Top 5 und einen achtbaren Auftritt, aber wir trauern ein wenig über die verpasste Medaille.“
Marie Ries wird am kommenden Wochenende bei den Deutschen Meisterschaften der Klassen U18 und U20 in Mönchengladbach noch einmal an den Start gehen und gemeinsam mit Tamara Müller, Sarah Langemann und Sophia Werthenbach auf Medaillenjagd gehen. Unter Zugrundelegung der gemeldeten Bestzeiten liegt das Team in der Rangliste des DLV auf Rang 3. Aber was bedeuten schon Zahlen?
Als einzige Athletin aus dem Kreis Olpe hatte sich Sophia Werthenbach für die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften in Bochum-Wattenscheid qualifiziert. In 12,45 Sekunden über die 100 Meter (bei 0,6 Meter/ Sek. Gegenwind) konnte sie sich zwar nicht für die Zwischenläufe qualifizieren, erreichte jedoch im Vorlauf einen achtbaren Platz 5.