Leichtathletik ...
... auf der Langstrecke wird man länger angefeuert!
Hansemeeting '15
Olper Mädchen lösen das Ticket nach Jena
Es ist 17:00 Uhr als Ralf Springob im Attendorner Hansestadion über Mikrophon den Höhepunkt des Attendorner Hansemeetings ankündigt, die 4 x 100 Meter Staffeln. „Tut uns den Gefallen“, fordert der 2. Vorsitzende des LC Attendorn die schnellen Damen aus dem Kreis Olpe auf, „die Hotelzimmer in Jena haben wir schon gebucht.“
Gleich 3 Staffeln der Startgemeinschaft Olpe/Fretter versuchen beim ersten Stadionwettkampf des Jahres die Norm für die Deutschen Jugendmeisterschaften zu unterbieten. Für die U 18 – und die U 20 – Staffeln geht es um das Ticket nach Jena, die U 16 – Staffel kämpft um die Normunterbietung für die Deutschen Meisterschaften in Köln.
Die Wechsel – tausendfach geübt, zu Beginn einer jeden Stadionsaison wird von den Teams eine erneute Abstimmung gefordert. Manchmal entscheiden Zentimeter über das Gelingen, manchmal auch Millimeter. Die Bedingungen heute in Attendorn sind nicht optimal, die Bahn ist noch nass vom Regen.
Dann geht’s wie immer ganz schnell, Startschuss, schneller Antritt. Sprinttechnik, Schrittfrequenz und Schrittlänge in Einklang bringen, Maximalgeschwindigkeit erreichen und halten. Volle Konzentration beim Stabwechsel, Dramatik, wenn das Ende der Wechselzone bedrohlich nahe kommt. Die Wechsel im letzten Drittel der Wechselzone sind die Schnellsten, das wurde beim Training in Olpe unter Einsatz eines Lichtschrankensystems bewiesen.
Schließlich das Einbiegen in die Zielgerade, die Anfeuerung von den Zuschauerrängen, Zielannahme und der Blick auf die digitale Uhr der elektronischen Zeitmessung.
Freude und Erleichterung in Attendorn. Die U 20 – Staffel in der Besetzung Johanna Heuel, Julia Springob, Karina Heuel und Tamara Müller unterbot im ersten Anlauf mit einer Zeit von 48,81 Sekunden die Norm von 49,50 Sekunden. Im gleichen Rennen zog die U 18 – Staffel mit Marie Ries, Sophia Werthenbach, Sarah Langemann und Anja Beckmann nach. Die Norm von 50,20 Sekunden wurde mit dem Ergebnis von 49,71 Sekunden ebenfalls unterboten.
„Nachsitzen“ muss hingegen die U 16 – Staffel. Sie erreichte im Hansastadion das Ziel in 51,66 Sekunden. Das Erreichen der Norm von 51,00 Sekunden ist für Trainer Dieter Rotter jedoch keine Frage des „Ob“, sondern lediglich des „Wann“. Zu groß ist das Leistungsvermögen und das Potenzial in den entsprechenden Jahrgängen 2000 und 2001 in Olpe und Fretter, als dass das Ziel Deutsche Jugendmeisterschaften ernsthaft gefährdet wäre. Die Aufstellung in Attendorn: Franka Linse, Alina Franke, Greta Wulff, Hanne Gunkel.
Es ist nicht gewagt, der aktuellen Sprintstaffel der weiblichen Jugend U 14 eine große Zukunft zu prognostizieren. Das Quartett in der Aufstellung Annica Deblitz, Alina Hoberg, Christin Schneider und Carlotta Hof siegte über 4 x 75 Meter eindrucksvoll in 40,74 Sekunden vor den beiden Teams der LG Kindelsberg Kreuztal I (43,14) und II (43,48). Mit Julia Hippler und Wiebke Rosemeyer sind zwei weitere Mädchen auf hohem Sprintlevel im Team 1 einsatzbereit.
Ein Tag der Hochspringer
Regen, Kälte und eine durchnässte Matte, dazu ein rutschiger Anlauf, das sind keine idealen Bedingungen für Hochspringer. Umso erstaunlicher waren die Ergebnisse an diesem Nachmittag in Attendorn. Für eines der Topereignisse des Tages sorgte Franka Linse mit ihrem Sprung über 1,66 Meter in der Klasse der 14-Jährigen. Die Höhenjägerin vom SC Olpe stellte mit dieser Leistung einen neuen Kreisrekord auf. Den hielten bisher Isabel Hüpper vom TV Olpe (2003) und Julia Koch vom SC Olpe (2007) mit jeweils 1,63 Metern gemeinsam.
Frankas Vereinskollegin Christin Schneider (Jg. 2002) war nach dem Überwinden der Latte bei einer Höhe von 1,40 Metern noch allein im Rennen. Damit konnte sie ihre nächsten Höhen selbst bestimmen. Nachdem sie auch die 1,45 Meter geschafft hatte, ließ sie die Latte bei 1,53 Metern auflegen. Auch diese Höhe meisterte sie. Persönliche Bestleistung!
Spannende Rennen in den Sprintdisziplinen
Bereits in den vergangenen Jahren gehörten die Endläufe im Sprint über 50 m und 75 m stets zu den spannendsten Wettbewerben bei den Kreisveranstaltungen. Christin Schneider (SC Olpe) gegen Paula Simon (LG Südsauerland), da ging es stets nur um den Abstand von 1/ 100 Sekunde. Dieses Mal gab es in der Klasse W 13 keinen Abstand. Christin und Paula liefen absolut zeitgleich ins Ziel und belegten mit 10,38 Sekunden gemeinsam Platz 2 in jeweils herausragender persönliche Bestzeit. Lachende Dritte war dieses Mal Annica Deblitz. Sie war als einzige Sprinterin aus dem jüngeren Jahrgang 2003 hochgemeldet in die Klasse W 13. Das Ausnahmetalent vom SC Olpe gewann die 75 Meter in 10,19 Sekunden.
Emma Rehse (2003) vom SC Olpe gewann „vertretungsweise" den 75 Meter Sprint des Jahrgangs 2003 in ausgezeichneten 10,67 Sekunden. Für das herausragende Ergebnis bei den „Männern" sorgte der Olper Niklas Butzkamm. Der 16Jährige siegte in der Klasse U 18 über 100 Meter in persönlicher Bestzeit von 11,43 Sekunden.
Die Trainer Dieter Rotter und Michael Kluge prognostizieren ihm für das laufende Jahr eine weitere erfolgreiche Entwicklung. Platz 2 in dieser Klasse ging an SCO-Sprinter Tim Göbel, der in persönlicher Bestzeit von 12,56 Sekunden den starken Attendorner Niklas Bock (12,73) hinter sich lassen konnte.
Im 100 Meter Sprint der weiblichen Jugendklassen entsprachen vor allem Johanna Heuel (U 20) mit 12,89 Sekunden und Sarah Langemann (U 18) mit 13,11 Sekunden den Erwartungen. Für die herausragenden Leistungen über 100 Meter in der Klasse U 16 sorgten Franka Linse mit 13,14 Sekunden und Marlitt Spille mit 13,52 Sekunden. Ihren ersten Wettkampf bestritt die erst 6-jährige Mia Glasow vom SC Olpe. Ihre beiden älteren Schwestern Paula und Emma hatten ihr sicherlich viel Erfahrung und gute Ratschläge mit auf den Weg gegeben, so dass sie ihre Wettkämpfe entspannt angehen konnte. Die Ausbeute: Platz 1 über 50 Meter, Platz 1 im Weitsprung, Platz 1 im Ballwurf und Platz 1 als Schlussläuferin in der 4 x 50 Meter Staffel der nächst höheren Klasse U 10. Mehr geht nicht und die Freude sitzt tief, wie man unschwer erkennen kann.