Leichtathletik ...

... auf der Langstrecke wird man länger angefeuert!

Spannende Einzel- und Staffelwettkämpfe bei den DJM in Koblenz

Hannah Bauermann und die U20-Staffel erreichen das Finale

Mit einem rekordverdächtigen Tross aus 42 Personen, darunter die Athletinnen, Eltern, Geschwister und weitere Fans, reiste die Olper Leichtathletik und die Mitglieder der Partnervereine aus Lennestadt und Fretter am Wochenende nach Koblenz. Die Wahrzeichen der Stadt am Zusammenfluss von Rhein und Mosel, das Deutsche Eck und die Festung Ehrenbreitstein, spielten an den auf die Dauer von drei Tagen angelegten Meisterschaften keine Rolle. Vielmehr galt es, die volle Konzentration aufs sportliche Geschehen zu fokussieren.


Mit einem rekordverdächtigen Tross aus 42 Personen, darunter die Athletinnen, Eltern, Geschwister und weitere Fans, reiste die Olper Leichtathletik und die Mitglieder der Partnervereine aus Lennestadt und Fretter am Wochenende nach Koblenz. Die Wahrzeichen der Stadt am Zusammenfluss von Rhein und Mosel, das Deutsche Eck und die Festung Ehrenbreitstein, spielten an den auf die Dauer von drei Tagen angelegten Meisterschaften keine Rolle. Vielmehr galt es, die volle Konzentration aufs sportliche Geschehen zu fokussieren.

Zunächst war das Staffelteam U 16 an der Reihe. Erst spät hatte sich das Quartett für die erstmalige Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften qualifizieren können. Unter der erfahrenen Regie von Trainer Dieter Rotter hatten sich die Tests in der unmittelbaren Meisterschaftsvorbereitung sowohl in technischer Hinsicht als auch, was die Entwicklung der Schnelligkeit betrifft, von Trainingseinheit zu Trainingseinheit deutlich verbessert. Wenn auch für das junge Team – außer Mara Kipke gehören alle anderen Sprinterinnen noch zum jüngeren Jahrgang 2010 der Klasse U 16 – eine Qualifikation für das Finale in Koblenz ausgeschlossen werden konnte, war als Teamziel die Unterbietung der bestehenden Bestzeit ausgegeben worden und damit eine gute Platzierung im Mittelfeld der 57 (!) zugelassenen Staffeln.

Nach dem Aufwärmprogramm und dem Passieren von zwei Callrooms war es dann soweit. Die Staffelteams wurden von den Ordnern ins Stadion geführt und nahmen ihre Plätze ein. Nun galt es, cool zu bleiben. Die mit zahlreichen Zuschauern gut besetzte Tribüne und die Übertragung im Livestream musste raus aus den Köpfen. Konzentration auf die Bahn war gefordert und auf das, was geübt worden war. Nachdem Startläuferin Mara Kipke explosiv aus dem Block herausgekommen war und den Stab perfekt an Alea Bremecker übergeben hatte, gelang auch der zweite Wechsel auf Kurvenläuferin Johanna Uelner an Position 3 vorzüglich. Auch beim entscheidenden dritten Wechsel schien alles planmäßig zu funktionieren. Johanna lag beim Eingang auf die Zielgerade auf Rang zwei. Drei Sekunden später war alles vorbei. Die Wechselmarke überschritten. Schlussläuferin Thea Köhler stand ohne Stab auf ihrer Bahn und musste kampflos aufgeben. Tränen der Enttäuschung bei ihr und Johanna Auch Stunden nach dem Ereignis herrschte unter den Trainern und den Athletinnen noch Ratlosigkeit über das, was geschehen war, denn Schlussläuferin Thea Köhler war genau auf den Punkt genau losgelaufen. Erst eine Analyse nach Auswertung aller Videoaufnahmen ließ spekulativ folgende Erklärung zu: Johanna Uelner hatte in der Kurve ihre Konkurrentin auf der äußeren Nebenbahn 3 spektakulär überholt und bei diesem Vorgang vielleicht mehr als 100 Prozent gegeben. Die dabei verbrauchten „Körner“ fehlten dann beim letzten Wechsel auf Thea. Thea befindet sich momentan in Bestform und hatte mit dem bei einer Meisterschaft üblichen Adrenalinstoß einen Raketenstart hingelegt. So sollte es schließlich auch sein. Zu berücksichtigen ist zudem, dass die Sprinterinnen an den Positionen 2 und 3 jeweils 120 Meter zu bewältigen haben, was Johanna ebenfalls Kraft gekostet haben dürfte. Die Analyse von Dieter Rotter ergab zudem, dass das Team nach 300 Metern klar auf Kurs Bestzeit lag und ihr Ziel bei einem geglückten Wechsel mit der Unterbietung der 51-Sekunden-Marke demnach erreicht hätte.

Bei aller gebotenen Selbstkritik im Staffel- und im Trainerteam kann als Schlussfolgerung gelten, dass der verpasste Stabwechsel niemandem angelastet werden kann. Eigentlich war alles richtig gemacht worden – es war einfach Pech, andererseits aber auch eine wichtige Erfahrung. Ein Staffelteam trainiert gemeinsam, gewinnt gemeinsam und verliert gemeinsam. Und der Teamgeist, immer schon eine große Stärke der Olper Leichtathletik, sollte auch diese Enttäuschung schnell heilen. Und damit geht der Blick ohnehin nach vorn, zunächst zu den anstehenden Westfälischen Teammeisterschaften, aber auch schon ins kommenden Jahr, wenn der starke Jahrgang 2011 in die U16 kommt und dann sogar zwei schnelle Staffeln gebildet werden können.

U 20 Staffel im Finale mit Bestzeit

Plangemäß lief es bei der U 20 Staffel in der Aufstellung Maja Blagojevic, Hannah Bauermann, Maja Tröster und mit, neu im Quartett, Lena Hurajt. Aber auch dieses Team gehörte mit drei U 18 Sprinterinnen und mit Lena Hurajt im ersten Jahr der U 20 zu den Jüngsten im Starterfeld. Die Vier erreichten mit durchweg guten Wechseln als Drittplatziertes Team im zweiten Vorlauf und mit der guten Zeit von 47,50 Sekunden das B-Finale. Hier gelang dem Quartett mit einer tollen Bestleistung von 47,17 Sekunden ein Übertreffen des selbstgesteckten Ziels und damit der Rang 11 in der deutschen Hitliste U20. Die Zeit von 47,17 Sekunden unterbot das Ergebnis von 47,25 Sekunden, das die Startgemeinschaft TK Grevenbroich/ Pulheimer auf Rang 6 des A-Finales geführt hatte. Unter diesem Blickwinkel belegte die Olper Staffel sogar einen Top-!0-Platz!

Hannah Bauermann schafft den Einzug ins 200 Meter Finale

Als einzige Starterin über die 200-Meter-Sprintdistanz im Jahrgang 2008 erreichte Hannah Bauermann zur großen Freude alle Mitgereisten das Finale. Ein echter Achtungserfolg. Mit Ausnahme von Anne Böcker von Bayer Leverkusen mit dem Jahrgang 2007 gehörten nämlich alle Konkurrentinnen den älteren U20-Jahrgängen 2005 und 2006 an. Eine übermächtige Konkurrenz. Hannahs Trost, sie kann auch in 3 Jahren noch in der Klasse U 20 ins Rennen gehen, darf demnach ihre Medaillenambitionen noch ohne Kummer zurückstellen.Unerreichbar blieb Hannahs Wunsch, an diesem Tag ihre Bestzeit zu unterbieten. Eine regennasse Bahn sowie der Gegenwind auf der Zielgeraden machte ihre Absicht zunichte. Keine Chance. Unter den widrigen Bedingungen waren ihre Vorlaufzeit von 25,14 Sekunden, mit der sie das B-Finale erreichte und die 25,27 Sekunden im Finale mit Gesamtrang 12 aller Ehren wert. Tags zuvor, am Samstag, hatte Hannah Bauermann in 12,24 Sekunden über die 100 Meter die nächste Runde mit einem Rückstand von 2/100 Sekunden knapp verpasst. Ohnehin hätte sie auf eine Teilnahme am Halbfinale verzichtet, so ihr Trainer Michael Kluge, um sich für die 200 Meter zu schonen. Drei Wettkampftage in Folge nach einer anstrengenden Saison sind nicht von Pappe. Folglich ist in den kommenden Wochen auch erst einmal notwendige und verdiente Regeneration auf dem Plan.

Insgesamt blicken alle Teilnehmerinnen, die Trainer und die mitgereisten Fans auf mit Leidenschaft geführte Wettkämpfe, auf Erfolge und ein gelungenes Gemeinschaftserlebnis zurück, das alle in der Zukunft noch stärker machen wird.

LA 20240726 DM U16_U20

Leichtathletik, 26.07.2024


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