Wenn man pünktlich zum Saisonhöhepunkt eine neue Bestzeit erzielt, sollte doch eigentlich die Welt in Ordnung sein. War sie aber nicht. Das U14 Staffelteam mit Mia Gross, Alicia Huperz, Pauline Dinter und Johanna Aitzetmüller hatte sich mehr erhofft, wollte den Titel. Mit der besten Meldezeit aller 30 angetretenen Staffeln hatte diese Hoffnung auch ihre Berechtigung. Andererseits war angesichts der Stärke der Gegner ein knapper Rennausgang zu erwarten gewesen. Deshalb hatten die Olper Mädchen weitgehend auf ihre Einzelstarts verzichtet, um sich ganz auf die Staffel zu konzentrieren.

Im letzten von acht Finalläufen war die Konstellation eine besondere. Die vier Teams mit den besten Meldezeiten trafen direkt aufeinander, es gab also praktisch ein Finale der Besten. Spannung pur war somit programmiert. Mit dem CLV Siegerland, der LG Kindelsberg Kreuztal und der Olper Leichtathletik waren drei Teams aus dem südlichen Südwestfalens am Start, ein Zeichen der Stärke dieser Region. Dabei natürlich der stets mächtig auftretende TV Wattenscheid 01.

Zunächst lief für die Olper Mädchen alles nach Plan. Mia hatte als Startläuferin einen leichten Vorsprung herausgeholt, den Alicia vor allem gegen ihre starke Wattenscheider Gegnerin behaupten konnte. Ganz stark war Pauline in der Kurve und bog als erste auf die Zielgerade zum Wechsel auf Schlussläuferin Johanna. Auch der letzte Wechsel klappte und es sah ganz nach einem Olper Triumpf aus. Dann schob sich jedoch Lara Hoffmann vom CLV Siegerland, die Stunden zuvor in starker Zeit die Vizemeisterschaft im Sprint gewonnen hatte, immer näher an Johanna heran, überholte die bislang Führende auf den letzten Metern und gewann für ihr Team verdient den Goldrang. Nur 16/100 Sekunden lagen am Ende die Mädchen aus dem südlichen Siegerland vor dem Olper Quartett.

Für die Olper blieb der Silberrang. Die anfängliche Niedergeschlagenheit wich jedoch bald der Zuversicht, im kommenden Jahr erneut einen Anlauf auf die westfälische Krone zu unternehmen. Die hoch gehandelte Staffel der LG Kindelsberg Kreuztal fiel in der Gesamtabrechnung noch auf Rang 5 zurück hinter das Quartett des LAC Veltins Hochsauerland. Weit abgeschlagen rangierten die Teams mit den großen Westfälischen Namen wie der LC Paderborn, LAZ Soest, TV Gladbeck und die LG Olympia Dortmund. Die Siegerehrung bei den Staffeln, der letzten des Meisterschaftstages, wurde von Peter Westermann, DLV Vizepräsident, und von Bernhard Bußmann, Vorsitzender des Verbandsleichtathletik-Ausschusses, persönlich vorgenommen. Eine besondere Ehre für die schnellen Teams.

Jona Drach im Weitsprung und im Sprintwettbewerb dabei

Einziger männlicher Vertreter aus dem Kreis Olpe war Jona Drach vom TV Olpe. Jona hatte sich für gleich zwei Disziplinen, den 75 Meter Sprint und den Weitsprung, qualifiziert. In seiner Sprungdisziplin erreichte Jona im zweiten Versuch seine beste Weite von 4,06 Metern, verpasste damit als Rangneunter nur knapp das Finale der besten acht. Über 75 Meter erreichte Jona als Vorlaufzweiter mit einer Zeit von 11,21 Sekunden das Finale, das in 2 gleichberechtigen Läufen ausgetragen wurde. Hier erreichte Jona mit einer Zeit von 11,41 Sekunden Rang 12. Jona hatte im Vorfeld der Meisterschaften infolge muskulärer Probleme nicht optimal trainieren können. Mit seinem Qualifikationswert hätte er im Sprint Rang 6 erreicht.

Die Olper leichtathletik wird sich im Übrigen beim Verband FLVW um die Ausrichtung der Westfälischen Meisterschaften in Olpe 2025 oder 2026 bewerben.