Leichtathletik ...

... auf der Langstrecke wird man länger angefeuert!

Teamspirit und hervorragende Leistungen

Westfalenmeisterschaften Teil II und III in Gladbeck

Erfolg und Enttäuschung liegen manchmal nur 100stel Sekunden auseinander. Dies mussten die Olper Leichtathleten bei den diesjährigen Westfalenmeisterschaften II+III in Gladbeck erfahren.


Erfolg und Enttäuschung liegen manchmal nur 100stel Sekunden auseinander. Dies mussten die Olper Leichtathleten bei den diesjährigen Westfalenmeisterschaften II+III in Gladbeck erfahren.

Der Teil II der Meisterschaften war aus Olper Sicht den Sprintdisziplinen, Kugel und Hochsprung sowie den Staffel vorbehalten, Teil III neben Hürde auch noch Speer. Die Großgruppe aus der Trainingsgruppe Kluge/Glasow sowie Rotter/Kämpfer waren auf dem Platz nicht zu übersehen.

Hervorragende Einzelergebnisse

Erfreulich, dass unsere Frauen wieder einmal mit an den Start über 100 m gingen und allesamt ins Finale einzogen. Annica Deblitz lief in 12,06 sek. auf Platz 3. Sophia Werthenbach lief in 12,57 sek. auf Platz 5. Helena Tröster lief für die TSG Lennestadt in 12,60 sek. nur unwesentlich langsamer auf Platz 6. Komplettiert wurde das Ergebnis durch den Lauf von Sarah Langemann mit 13,05 sek. Leider war der Wind zu stark, so dass die Ergebnisse nicht bestenlistenfähig sind. Für alle gilt, dass sie trotz hoher zeitlicher Belastung durch Studium, Ausbildung und Beruf regelmäßig ins Kreuzbergstadion kommen. Dies ist für Vereine unserer Größe und Standort in der ländlichen Region keine Selbstverständlichkeit. Das zuständige Trainerteam arbeitet äußerst flexibel und bietet fast täglich Trainingsmöglichkeiten an, so dass ein individuelles Training der Athletinnen möglich ist. Leicht unter ihrer Saisonbestleistung ging Lena Hurajt mit 13,03 sek als Elfte ins Ziel über die 100 m der U20.

Einen Zweikampf lieferten sich Hannah Bauermann und Hannah Brieden von der LG Halver-Schalksmühle. Über die 100 m sowie 100 m Hürden in der U18 sind beide Athletinnen derzeit in Top-Form, habe beide die DM-Quali und trainieren montags getrennt bei Michael (Hannah Bauermann) und bei Dieter (Hannah Brieden). Hannah Bauermann ist nervenstark und kann Leistung abrufen, wo andere in die Eistonne steigen. 11,98 sek zu 12,29 sek über 100 m bei leider zuviel Rückenwind gehen zugunsten Hannah Bauermann. Auch über die 100 m Hürden war es ihr vergönnt, aufs Siegertreppchen zu steigen. Die 13,93 sek. zu 13,97 sek. ohne Windunterstützung bedeuten nicht nur eine Steigerung der bisherigen Bestzeit von 3/10 (Hannah Bauermann) bzw. 5/10 (Hannah Brieden), sondern beide zählen im Hürdensprint nun auch zu den Top 12 in Deutschland. Als Zuschauer sieht man selten ein so knappes Rennen. Beide sehen sich bei den Deutschen Meisterschaften wieder.

Maja Tröster für die TSG Lennestadt sowie Anna Piwowarski konnten ebenfalls die Bahn länger nutzen, da beide ins Finale über 100 m der U18 kamen. Wenn der Wind nicht gewesen wäre, hätten sie mit 12,30 sek. (Platz 4) bzw. 13,00 sek. (Platz 12) ihre PB eingestellt. Julia Henke für den SC Fretter und Daria Popov ergänzten das Team und liefen die 100 m in 13,29 sek. bzw. 13,83 sek.

Die WU16 ist ein starker Jahrgang. Wer sich die Ergebnislisten anschaut, sieht zahlreiche DM-Normen und PB’s. Mara Kipke lief die 100 m in 13,42 sek. und gehört damit zu den schnellsten Läuferinnen auf Westfalenebene mit Platz 17. In der W14 war Alea Bremecker (748) mit 13,15 sek. und neuer PB sportlich unterwegs und kann mit Platz 4 sehr zufrieden sein. Ihr Jubelschrei war eher ein leises Zirpen, war ihre Stimme durch Heiserkeit doch eher im Ruhemodus. Johanna Uelner lief die Distanz in 13,58 sek. (Platz 17) und Thea Köhler in 13,94 sek. (Platz 28).

Wayne Reimold (756) und Michel Kämpfer gingen in der M15 über 100 m an den Start. 12,92 sek. wurden für Michel gestoppt und damit am Ende der 24. Platz attestiert. Wayne hatte die DM-Norm sich als Ziel gesetzt. Im Finallauf lief er 11,78 sek. Die DM-Norm liegt bei 11,80 sek. Hurra! Leider nein – Grund war zu starker Rückenwind. Er will es jetzt noch einmal bei einen der letzten noch möglichen Wettkämpfe versuchen.

Anna Piwowarski konnte mit gestoßenen 10,76 m und damit auf Platz 3 im Kugelstoß der U18 überzeugen. Michel Kämpfer ging in der M15 im Hochsprung an den Start. Mit 1,45 m erzielte er Platz 12. Dies spiegelt nur ansatzweise sein aktuelles Können wider. Für die anstehenden Mehrkampfmeisterschaften in Attendorn werden die Kampfrichter die Latte dann ggf. höher auflegen müssen.

Am Sonntag gingen dann neben Hannah Bauermann auch Johanna Uelner und Jana Steinhoff in der W14 über die 80 m Hürden an den Start. 13,36 sek. benötigte Johanna bis in Ziel, eine Steigerung um 7/10s (!). Damit qualifizierte sich Johanna für das A-Finale der besten sechs U14-Hürdenläuferinnen Westfalens. Jana musste leider aufgrund von Rhythmusschwierigkeiten ihren Lauf vorzeitig beenden. Im A-Finale war Johanna unglaublich stark angegangen und lag an der ersten Hürde sogar knapp vorn. Es wäre ein Top-Lauf geworden, wenn sie sich nicht an der fünften Hürde hängengeblieben und gestürzt wäre. Ihre Freude über den trotz allem persönlichen Erfolg überwog dann aber wieder schnell.

Sara Leubner war im Speerwurf der W14 angetreten. Ihr persönliches Ziel war unter die besten Acht zu kommen. Mit 25,98 m gelang ihr dies eindeutig und konnte sich über Platz 7 sehr freuen. Schwierig waren die Windverhältnisse. Dem Windmesser wurde schon ganz schwindlig ob der wechselnden Richtungen und Stärke. Da war es für die jungen Athletinnen schwierig, den Speer anpasst zu werfen.

Immer eine besondere Spannung – die Staffelläufe

Die Staffelläufe sind immer wieder etwas Besonderes. Mit gesamt 7 Staffeln ging es in der StG Olpe-Lennestadt-Fretter und der StG Olpe-Lennestadt in den Startblock.

Die MU16 in der Aufstellung Reimold-Kämpfer-Schmidt-Gross wollte die DM-Norm erreichen. Mit 48,87 sek. blieb man rund 9/10 über dieser Zeit. Nach Videoanalyse werden nun die Wechsel nochmals geübt und am 30.06. die letztmalige Chance genutzt, die Quali doch noch zu holen.

In der MU20 ging das Quartett Tröster-Schulte-Schneider-Jankowsky an den Start. Nach 43,86 sek. war der Lauf beendet. Leider 8/100 über DM-Norm, die sie eigentlich aus einem anderen Wettkampf hätten, wenn dieser nicht in der Besetzung mit Wayne Reimold gewesen wäre, der aber noch zur U16 zählt und damit nicht gewertet wird. Vielleicht nutzt das Quartett ja auch noch die letzte Wettkampfchance zur Qualifikation.

Dies gilt auch für die WU16. In der Aufstellung Kipke-Bremecker-Uelner-Köhler waren es am Ende 51,57 sek. und damit 7/100 – nur wenige Zentimeter -, die zur DM-Norm fehlten. Hochgemeldet lief die WU14 in der Aufstellung Gross-Huperz-Dinter-Aitzetmüller die 4x100m. Nach den ersten drei Teilstrecken lag die jüngste Staffel im gesamten Teilnehmerfeld sogar in Führung und hatte eine 52er-Zeit in Aussicht. Leider klappte der dritte Wechsel nicht und die Stabübergabe erfolgte jenseits des Wechselendes. Diese Erfahrung ist zwar bitter, aber im Hinblick auf die Vorbereitung auf die U14-Westfalenmeisterschaften im September durchaus hilfreich. Die U14-Staffel steht derzeit an erster Stelle der Westfälischen Bestenliste. Das Potential ganz vorne dabei zu sein, ist also vorhanden.

47,98 sek. benötigte die Frauen-Staffel in der Aufstellung Deblitz-Springob-Tröster-Werthenbach. Die Quali zur DM haben sie bereits in der Tasche. Jetzt gilt es sich weiter gezielt vorzubereiten, damit das Quartett sich im Feld der Staffeln behaupten kann. Aufgrund eines Wechselfehlers musste das Quartett Hurajt-Popov-Reiche-Langemann leider ihren Lauf vorzeitig beenden.

Mit einer hervorragenden Zeit, u. a. DM-Norm, flog das Quartett in der Besetzung Piwowarski-Bauermann-Tröster-Blagojevic in 47,67 sek. in der U18 durchs Ziel. Das Bild vom löschenden Feuerwehrmann, der die Spikes kühlt, könnte passender nicht sein.

Am Ende kann man sich immer die Frage stellen, warum etwas nicht so geklappt hat, wie man es sich vorgestellt hat oder die DM-Qualifikation nicht erreicht wurde. Aber diese Frage stellen wir uns auf hohem Niveau, ging es doch vorrangig um die Teilnahme bei dem Westfälischen Meisterschaften. Die Ergebnisse unserer Athletinnen und Athleten können wir mit Stolz hervorheben, gehört der FLVW doch als zweitgrößter Mitgliedsverband zum DLV. Über 530 LA-Vereine konkurrieren hier um die Teilnahme an den Meisterschaften. Also, herzlichen Glückwunsch an unsere Athletinnen und Athleten.

LA 20240615 Westfalenmeisterschaften II+III

Leichtathletik, 15.06.2024


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