Leichtathletik ...
... auf der Langstrecke wird man länger angefeuert!
Training im Wald
Infolge der Schließung aller öffentlichen und privaten Sportanlagen tummeln sich seit Wochen immer mehr Sportler auf der 3,6 Kilometer langen Valentinsrunde am Olper Freizeitbad. Gleichzeitig bevölkern täglich mehrere hundert Spaziergänger und Radfahrer die asphaltierte Vorzeigepromenade der Kreisstadt, und dies auch in den späten Abendstunden. Die Strecke ist ja beleuchtet. Im gesamten rückwärtigen Bereich entlang des Vorstaubeckens bis weit hinter die Valentinskapelle und an der Eisenbahnbrücke ist die Strecke so schmal, dass ein Einhalten sicherer Abstände nicht möglich ist. Dies birgt Infektionsgefahren, insbesondere dann, wenn sich Sportler und Spaziergänger entgegenkommen und sich nicht ausweichen können.
Deshalb ist die Olper Leichtathletik in die Wälder ausgewichen. Das Training zu zweit ist angesagt und nach der Coronaschutzverordnung erlaubt. Die Wege in der Rhonard, in der Haardt und in der Kimicke sind zwar zu großen Teilen durch den Abtransport von gefällten Fichten beschädigt, bieten aber Sicherheit vor Sars-CoV-2. Positiv fallen auf den Waldwegen rings um Olpe derzeit die vielen liebevoll geschmückten Tannenbäume auf, die zum Betrachten und Bestaunen in den Trainingspausen einladen. So wie hier praktiziert von Paulina und Amelie.
Was das Training im Wald betrifft, profitieren davon nicht nur die Läuferinnen und Läufer. Es gibt zwar keine Sprung- und Wurfanlagen dort, und natürlich keine Kunststoffbahnen. Vorbereitende Übungen im Bereich von Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Koordination sind jedoch für alle leichtathletischen Disziplinen möglich. Natürlich fühlen sich auf den Waldwegen am ehesten die Mittel- und Langstreckler zuhause. Hier sind sie in ihrem Element. Es sind unter anderem die Höhenunterschiede, die ausdauerbildend sind. Die unterschiedliche Bodenbeschaffenheit schont und kräftigt gleichzeitig den Bewegungsapparat. Und mit den schnellen Läufen bergauf wächst die Sprintkraft, bergab die Schnelligkeit.
Durch den Einsatz von Deuser-Bändern und TheraBändern kann gezielt Ganzkörperkräftigung betrieben werden. Hier praktiziert von Alea. Der Baum hat übrigens gehalten. Die Bänder kommen überdies auch zum Einsatz bei der Kräftigung der Arm- und Schultermuskulatur sowie der oberen Rumpfmuskulatur. Ein kräftiger Armzug ist gerade für Läuferinnen und Läufer unabdingbar, um erfolgreich zu sein, insbesondere bei Beschleunigungsvorgängen beim Start, beim Zwischenspurt und im Schlussspurt. Die Deuserbänder werden zudem bei der Durchführung von Zugwiderstandsläufen eingesetzt.
Das Laufen ist bekanntermaßen nichts anderes als eine Aneinanderreihung von Sprüngen. Deshalb zählt das Sprungvermögen zum A und O in der Leichtathletik. Als besonders effektiv gelten die Sprünge mit dem Springseil. Beliebt sind die Seile auch wegen ihrer vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten. Da gibt es echte Künstler im Olper Leichtathletikteam, wie beispielsweise Nesa (Bild links), die das Springseil während der Sprünge sogar kreuzen kann. Die Effektivität des Seilchensprungs resultiert jedoch vor allem aus der hohen Anzahl von Sprüngen mit schnellem Bodenkontakt. Denn wissenschaftlich erwiesen ist, dass der wirksamste Weg zu einem schnellen Sprintvermögen im möglichst kurzen Bodenkontakt besteht. Deshalb sei hier die tägliche Anwendung empfohlen. Ergänzend zum Kraft- und Schnelligkeitstraining im Block Mittel-/ Langstrecke setzt die Olper Leichtathletik gezielt auf Ausdauerläufe im aeroben Bereich. Ein weiterer Schwerpunkt liegt aktuell in der Anwendung von Intervallläufen in den Bereichen von 200 – 500 Metern zur Verbesserung der Schnelligkeitsausdauer.