Leichtathletik ...
... auf der Langstrecke wird man länger angefeuert!
Westfälisches Mannschaftsfinale 2022
Starker Auftritt der Olper Teams beim Mannschaftsfinale
U12 und U16 auf Rang 1 und 2
Hochspannend verliefen die Wettkämpfe beim diesjährigen Landesfinale der besten westfälischen Teams am 24.9. und 25.9.2022 in Iserlohn. Mit einem Vorsprung von rund 80 Punkten gingen die U16-Mädchen in die letzte Disziplin, den 800 Meter Lauf. Dort waren sie jedoch gegen die starken Mittelstreckenspezialistinnen der LG Olympia Dortmund chancenlos und mussten sich in der Schlussabrechnung mit dem Silberrang begnügen. Einen unerwarteten Sieg fuhren dagegen die Mädchen U 12 ein. Sie konnten sich dabei sensationell gegen den deutschen Branchenprimus, den TV Wattenscheid, durchsetzen. Die ebenfalls qualifizierten Jungen der Altersklasse U14 blieben auf Rang 8, den sie sich in der Qualifikationsrunde erkämpft hatten. Das Olper U16 Team, verstärkt mit Maja Tröster von der TSG Lennestadt sowie mit Julia Henke und Becky Kranauge vom SC Fretter, hatte nach der Qualifikationsrunde auf Rang 3 gelegen. Auf den Plätzen 1 und 2 rangierten die LG Olympia Dortmund und der TV Gladbeck. Schon vorab war klar, dass sich die Meisterschaft unter diesen drei Vereinen entscheiden würde. Aber konnten sich die Olper Mädchen noch weiter nach vorn arbeiten?
Mit ihren Zeiten über 100 Meter hatten Anne Böcker in 12,34 Sekunden und Hannah Bauermann in persönlicher Bestzeit von 12,70 Sekunden bereits sagenhafte 1.213 Punkte eingefahren. Mit ihrer persönlichen Bestzeit von 12,05 Sekunden über die 80 Meter Hürden steuerte Maja Blagojevic weitere 593 Punkte zur zwischenzeitlichen Führung ihres Teams bei. Einen Punkteregen von 1.275 Zählern gab es dann auch in der Sprintstaffel über 4 x 100 Meter. Mit Sicherheitswechseln kam das Quartett mit Maja Blagojevic, Anne Böcker, Hannah Bauermann und Maja Tröster auf eine Zeit von 48,84 Sekunden. Diese Leistung hätte bei den Deutschen Meisterschaften in Bremen zum Bronzerang gereicht! Welche Zeit hätte wohl heute mit Standardwechseln geschafft werden können?
In den technischen Disziplinen Weitsprung, Hochsprung, Speerwurf und Kugelstoßen schoben sich die Gegnerinnen aus Dortmund jedoch Punkt um Punkt an das Olper Team heran. Auch so gute Leistungen wie der Speerwurf von Anne Böcker mit 32,87 Metern, die Weite von 5,04 Metern im Weitsprung von Maja Blagojevic, die 1,52 Meter und 1,48 Meter im Hochsprung von Hannah Bauermann und Anna Schlösser sowie die 9,41 Meter im Kugelstoßen von Anna Piwowarski, konnten diese Entwicklung nicht aufhalten. Die LGO war gleichmäßig gut besetzt. Während der TV Gladbeck auf Distanz gehalten werden konnte, kam es in der letzten Disziplin, dem 800 Meter Lauf, zum Finale und dem Verlust der Führung. Die Führung verloren, jedoch Rang 2 und die Vizemeisterschaften gewonnen, die anfängliche Enttäuschung über die entgangene Meisterschaft wich recht bald der Freude über eine großartige Teamleistung mit einem tollen Ergebnis.
Die Ergebnisübersicht in der weiblichen Klasse U1: 1. LG Olympia Dortmund 8.429 Punkt; 2. StG Olpe/Lennestadt/Fretter 8.283 Punkte; 3. TV Gladbeck 8.153 Punkte; 4. TV Werne 7.853 Punkte; 5. DJK GW Ennepetal 7.118 Punkte; 6. TSG Dülmen 7.086 Punkte; 7. LG Kindelsberg Kreuztal 7.036 Punkt; 8. LG Brillux Münster 6.846 Punkte
Die Teamaufstellung: Maja Leubner, Maja Blagojevic, Anne Böcker, Anna Piwowarski, Hannah Bauermann, Anna Schlösser, Maja Tröster, Becky Kranauge, Julia Henke, Daria Popov, Lena Kindopp und Lena Gehrmann.
Die Jungen U14 glänzten mit einer kämpferischen Leistung
Als achter von maximal acht Qualifikanten war das Olper Team U14 ins Finale eingezogen, eine beachtliche Leistung angesichts der starken Westfälischen Konkurrenz. Immerhin ist der Westfälische Landesverband FLVW der zweitgrößte in Deutschland. Plätze aufzuholen schien ein kaum mögliches Unterfangen, denn auf Rang 7 stand der LC Paderborn, ein echtes Schwergewicht unter den Vereinen des Landes, mit einem Vorsprung von mehr als 200 Punkten. Da musste man realistisch bleiben. Als Teamziel wurde zunächst einmal vereinbart, die Punktezahl aus der Qualifikationsrunde zu übertreffen. Großes Pech, dass dieses Ziel bereits gegen Mitte des Wettkampfs aufgegeben werden musste. Michel Kämpfer, der dank einer großartigen Leistung über den Zeitplan hinaus an der Hochsprunganlage beschäftigt war, musste vom Sonderplatz zurück ins Stadion eilen und dort ohne weitere Vorbereitung im Hürdenlauf starten. Eine schlechte Zeitplanung des ausrichtenden Verbands. Es kam wie zu befürchten war. Michel stürzte gleich zwei Mal und die angestrebte Punktausbeute war verloren. Höchste Anerkennung gebührt Michel, dass er beide Male wieder aufstand und das Rennen zu Ende lief, so dass er dem Team noch Punkte retten konnte. Mit einer übersprungenen Höhe von 1,32 Metern holte Michel 384 Punkte, nur übertroffen von Adam Löhr, der die 75 Meter in 11,17 Sekunden schaffte und 393 Punkte für sein Team sammelte. Erfreulich waren auch die Ergebnisse im Ballwurf, in dem Gabriel Groß und Wayne Reimold mit Weiten von 37 Meter und 36,50 Meter insgesamt 665 Punkte einfuhren. Louis Schmidt glänzte im abschließenden 800 Meter Rennen mit einer Zeit von 2:48,10 Minuten und fügte dem Punktekonto des Teams noch einmal 377 Zähler hinzu.
Mädchen U 12 gelang das eigentlich Unmögliche
Rang 2 nach der Qualifikation – Rang 1 im Finale
Eigentlich sah alles so aus wie immer. Die Olper Leichtathletik stellt ein starkes Team und der Gewinner heißt TV Wattenscheid 01. Der Verein aus der Bochumer Vorstadt, mit hohen finanziellen Zuschüssen aus seiner Funktion als DLV- und Olympiastützpunkt ausgestattet sowie mit Millionenzuwendungen aus Sponsorenverträgen, ist eine andere Welt, verglichen mit dem kleinen Olpe und seiner ehrenamtlichen Trainerstruktur. E i g e n t l i c h , aber die Olper U12- Mädchen hatten wohl insgeheim einen Plan, und der lautete, wir sind ein Team und wir gehen auf Sieg! Nach den ersten beiden Disziplinen hatten sich die Wattenscheider Mädchen bereits etwas abgesetzt, obwohl Amy Bergner im Weitsprung mit 4,23 Metern eine Topweite erzielt hatte. Mia Gross blieb im Sprint mit 7,96 Sekunden untere der 8-Sekunden-Marke und Johanna Aitzetmüller kam als Zweite in 8,18 Sekunden in die Wertung. Im Ballwurf kippte der Wettkampf dann erstmals in Richtung der Olper Leichtathletik, als Amy Bergner und Pauline Dinter mit 33 Metern und 30,50 Metern 825 Punkte holten, die Wattenscheiderinnen dagegen nur 718. Die Entwicklung setzte sich im Hochsprung fort, als Pauline Dinter mit 1,32 Metern und Leni Püttmann mit 1,28 Metern den Vorsprung ausbauen konnten. Als dann das Quartett mit Amy Bergner, Leni Püttmann, Mia Gross und Joi Heite in der Zeit von 29,26 Sekunden ein phantastisches Staffelergebnis einfahren konnte – die Wattenscheiderinnen liefen eine vergleichsweise schwache 30,94 – befanden sich die Olper Mädchen auf der Siegerstraße.
Im abschließenden 800 Meter Lauf finishte Pauline Dinter in ausgezeichneten 2:46,92 Minuten und konnte die starke Wattenscheider Vertreterin Johanna Dittert (2:52,60 Min.) abhängen. Spätestens jetzt schlug die Hoffnung der Athletinnen und des mitgereisten Anhangs in Gewissheit um: Wir könnten es geschafft haben! Endgültige Klarheit herrschte dann bei der Siegerehrung, als das Olper Team mit gebührendem Jubel die Plattform Nummer 1 des Podestes besteigen durfte. Das Ergebnis: Sieger und bestes Westfälisches Team: Olpe mit 4.973 Punkten vor dem TV Wattenscheid mit 4.795 Punkten. Auf den weiteren Plätzen folgten so große Namen wie der LC Paderborn (4.653), SV 1860 Minden (4.640), LG Coesfeld (4.605), LG Brillux Münster (4585), LG Kreis Gütersloh (4.552) und der LAC Veltins Hochsauerland (4.540). Insgesamt hatten sich 27 Teams in der weiblichen U 12 um die Teilnahme an den Meisterschaften beworben, was zeigt, wie hoch die Leistungsdichte in dieser noch jungen Altersklasse ist. Das Olper Team startete in der folgenden Aufstellung: Amy Bergner, Mia Gross, Joi Heite, Johanna Aizetmüller, Leni Püttmann, Pauline Dinter, Mia Stricker, Alicia Huperz, Anna Hoffmann, Mia Kipke, Anna Alterauge, Greta Hesse und Jule Schmitz-Hertzberg
Einen nicht zu unterschätzenden Anteil am Erfolg hatten drei jugendliche Betreuerinnen, die das Team über alle Disziplinen hinweg begleiteten und immer wieder motivierten, nämlich Daria Popov, Sara Drach und Mara Kipke. Die Drei sind auch hier im stimmungsvollen Kreis mit dabei, denn auch Jubeln und Feiern will gelernt sein. Da gibt es in der Leichtathletik noch viel nachzuholen. An guten Beispielen dafür fehlte es zuletzt nicht bei den diesjährigen Europameisterschaften in München. Ihren Vorbildern nacheifernd legten die Olper Mädchen nach Abschluss der Siegerehrung und des Fototermins noch eine Ehrenrunde über die gesamte Stadionrunde zurück.