Leichtathletik ...
... auf der Langstrecke wird man länger angefeuert!
Westfalenmeisterschaften U18 und U20
Wenig Stimmung im Stadion „Rote Erde" - Bei Sophia und Sarah „stimmten" die Zeiten
Das Dortmunder Stadion Rote Erde, in dem vor fast 50 Jahren die Stars um Sigi Held und Lothar Emmerich den BVB ins Europapokalfinale kickten, ist seit langem in der Hand der Leichtathleten. Die Leichtathleten tun sich natürlich schwer, die Stimmung der guten alten Zeiten wiederzubeleben. Das Borsig-Meeting in Gladbeck ist alljährlich ein gutes Beispiel für alles, was ein gutes und stimmungsvolles Sportfest auszeichnet. Die Westfalenmeisterschaften U18 und U20, die am Wochenende in Rote Erde stattfanden, waren es nicht. Dies kann nicht nur an den dunklen Wolkenfeldern gelegen haben, die gelegentlich über die Strobelallee hinwegzogen. Schließlich blieb der Regen aus. Die Temperaturen waren angenehm. Grund für die Langeweile war wohl eher die geringe Beteiligung und das Fehlen von Zuschauern. Ein Lob allerdings an den FLVW. Die Organisation klappte weitgehend vorzüglich.
Zum Sportlichen: Lediglich 8/100 Sekunden fehlten Sophia Werthenbach zur Qualifikation für die Deutschen Jugendmeisterschaften. Im Vorlauf über 100 Meter Sprint der Klasse U 18 rannte die 17-Jährige zur persönlichen Bestzeit von 12,58 Sekunden und qualifizierte sich als Viertschnellste für das Finale der Westfälischen Meisterschaft. Marie Ries kommt dagegen aus ihrem Formtief nicht heraus. Ihr Ergebnis aus dem Vorlauf in Gladbeck, 12,28 Sekunden, zeigt, was sie kann. Auch ihre Leistungen in der 4 x 100 Meter Staffel sind großartig. In den Einzelrennen über 100 Meter und 200 Meter scheinen jedoch die guten Zeiten aktuell wie weggesperrt. 12,63 Sekunden im Vorlauf und 12,70 Sekunden im Finale, damit konnte sie nicht zufrieden sein, auch wenn es letztlich noch zu Platz 4 reichte. Hier zeigt sich, bei allem Zeiteinsatz und Trainingsfleiß, Menschen sind keine Maschinen. Gerade das macht sie so sympathisch und liebenswert.
An Nummer 3 gesetzt und Bronze gewonnen, Ziel erreicht, könnte man sagen. Die Titelverteidigerin Sarah Langemann stand im Finale über 400 Meter Hürden jedoch kurz vor dem Gewinn der Vizemeisterschaft. Spannung pur: Auf den letzten 30 Metern kämpfte sich Sarah immer näher an die zweitplatzierte Meike Gerlach vom SC Preußen Münster heran, es reichte am Ende nicht ganz. Mit ihrem fehlerlosen Lauf und mit dem Ergebnis von 64,02 Sekunden, der zweitbesten Zeit, die sie je erzielt hat, können Sarah und Trainer Dieter Rotter zufrieden sein. 5 - 9 Sekunden betrug der Abstand zu den Läuferinnen auf den Plätzen 4 -10, eine Welt. Es gibt in Westfalen auf dieser schwierigen Strecke nur drei Spitzenathletinnen der nationalen Klasse, und Sarah gehört dazu. Es gab weitere gute Platzierungen unter den Teilnehmern des SC Olpe. Niklas Butzkamm (U 18) wurde westfälischer Vizemeister über 100 Meter in 11,33 Sekunden. Julia Springob wurde im Finale der Klasse U 20 Dritte in der Zeit von 12,46 Sekunden. Keine Bestzeit für sie. Aber in der Meisterschaft zählen in erster Linie die Platzierungen. Im Weitsprung erzielte Anja Beckmann eine Weite von 4,90 Meter. Mit Platz 9 verpasste sie knapp das Finale des besten 8.
Die U 20 Staffel mit den jungen Damen des SC Olpe sind in der westfälischen Staffelwelt über die 4 x 100 Meter das Maß der Dinge. Im vierten Jahr hintereinander ging der Titel an ein Olper Staffelteam. Johanna, Julia, Marie und Sophia siegten in der Zeit von 47,33 Sekunden. Abgeschlagen auf den Plätzen 2 und 3 mit mehr als 2 Sekunden Rückstand die Mannschaften der LG Olympia Dortmund und der Startgemeinschaft Ostwestfalen-Lippe. Trauer herrschte bei den Mädchen der Staffel 2. Aufgrund eines verpatzten Wechsels verloren Sarah Langemann, Tamara Müller, Karina Heuel und Anja Beckmann viel Zeit. So wurden sie „nur" Vierter, mit 1/100 Sekunde Abstand zum Dritten und 5/100 Abstand zum Zweiten. Der Olper Doppelsieg war greifbar nahe. Ein gravierenderer Wechselfehler unterlief dem männlichen Staffelteam, das in der Aufstellung Niklas Butzkamm, Paul Breitbarth, Tim Göbel und Emanuel Pululu antrat. Wegen Überschreitens der Wechselzone wurden sie disqualifiziert und blieben leider ohne Urkunde. In den abschließenden Speerwurfwettbewerben wurde Lea Feldmann (U 18) mit einer Weite von 31,77 Metern Zehnte. Ihre Vereinskollegin Marthe Wierenga wurde in der Klasse U 20 ebenfalls Zehnte. Ihre Weite betrug 29,66 Meter.