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April 2020

Aufgrund der Covid-19-Pandemie ist die Anzahl der Presseberichte deutlich geringer als üblich!

 

Westfalenpost, 16.04.2020

„Machen das Beste draus“

Olpe. Dieter Rotter ist Trainer der Olper Leichtathletik, seine Athletinnen blicken einem Sommer voller Unwägbarkeiten entgegen.

1. Wie hoch ist die Motivation eines Trainers zu Zeiten von Corona?

Dieter Rotter : Schwierige Frage. Jetzt, da das konkrete Ziel weggebrochen, zumindest vertagt ist, muss man sich schon etwas zwingen. Jetzt läuft es auf längerfristige Ziele hinaus. Und so hoffen wir alle, dass es in der zweiten Jahreshälfte noch Wettkämpfe gibt.

2. Sie halten Sie denn Kontakt mit den Aktiven, die ja auch hohe Ziele wie die Deutschen Meisterschaften haben?

Das ist bei den heutigen Kommunikationsmöglichkeiten per Email eigentlich kein Problem. Meine Trainingsgruppe hat detaillierte Pläne erhalten und ich bekomme Rückmeldungen, wie es so funktioniert. Nein, das geht ganz gut. Ich bin auch zuweilen im Wald selbst dabei, natürlich immer mit dem gebührenden Sicherheitsabstand.

3. Wie beurteilen Sie die aktuelle Lage?

Die Athleten sind gut drauf, trotz der widrigen Umstände. Alle sind erfreulicherweise hoch motiviert und in guter körperlicher Verfassung. Das überrascht mich schon positiv. Eigentlich müssten wir ja derzeit im Trainingslager sein, aber wir machen eben das Beste draus. Die Möglichkeiten beschränken sich nur auf ein Grundlagentraining im Gelände. Insofern wird die Vorbereitungsphase deutlich länger als üblich. Das ist nicht grundsätzlich schlecht. Allerdings sind spezifische Übungen wie Staffeltraining oder technische Disziplinen nicht möglich. Es wird nach Öffnung des Stadions eine Herausforderung sein, den ansonsten in monatelanger Arbeit erzielten Feinschliff in kürzester Zeit nachzuholen. Eine Öffnung des Stadions zumindest für Kleingruppen wird deshalb sehnsüchtig erwartet.

4. Welche Meisterschaften können denn noch stattfinden? Gibt es Alternativen für Wettkämpfe aus der Zeit bis zu den Sommerferien in NRW?

Die Deutschen Meisterschaften für Männer und Frauen, für Anfang Juni geplant, sind zunächst mal verschoben. Ein neuer Termin steht noch nicht fest. Keine konkreten Hinweise gibt es momentan für die Durchführung der Staffel-DM in Wattenscheid am letzten Juni-Wochenende. Der Leitende Landestrainer Winfried Vonstein sieht noch gute Möglichkeiten, im September Jugendmeisterschaften auszutragen – bevor man die ganze Saison streicht. Es sei zwar ein ungewöhnlicher Zeitpunkt, doch für die Jugendlichen eine gute Möglichkeit, sich im Wettkampf zu messen und ihre Leistungen unter Beweis zu stellen.

5. Und die U16-DM in Bremen?

Die ist ganz aktuell auch abgesagt, vielleicht verschoben.

Mit Dieter Rotter sprach Volkher Pullmann


Westfalenpost, 15.04.2020

Motto der Olper Leichtathleten: Hoffnung stirbt zuletzt

Olpe. Das große Problem für die Olper Leichtathleten von Turnverein und Skiclub begann mit dem Schließen der Schulen und der Sporthallen. Nur wenig später waren auch die Sportanlagen im Freien gesperrt. Zum letzten Mal konnte das Stadion am Kreuzberg in Olpe am 16. März betreten werden, und das natürlich nur unter den bekannten Vorsichtsmaßnahmen.

Tägliche Kommunikation

„Angesichts des Fehlens von Impfstoffen und Medikamenten ist die Kräftigung des persönlichen Immunsystems das Gebot der Stunde. Und dies gelingt bekanntlich neben gesunder Ernährung durch sportliche Bestätigung. Deshalb wird der Ski-Club Olpe bis auf weiteres wohl seinen Lauftreff offenhalten, natürlich nicht ohne die notwendigen Schutzempfehlungen zu geben,“ so Karl-Heinz Besting, Vorsitzender des Skiclubs, am 15. März). Wenige Tage später war auch diese Aussage Geschichte. Nichts geht mehr.

Für den Landestrainer „Sprint“, Dieter Rotter, fangen die Probleme jetzt erst richtig an. Wie kann er seine hochambitionierten Athletinnen von der Startgemeinschaft Olpe/Lennestadt/Fretter, die in den Vorjahren immer wieder für Furore bei Deutschen Jugendmeisterschaften sorgten, bei Laune halten. „Wir kommunizieren fast täglich miteinander“, erläutert er die coronabedingte neue Art der Verständigung.

Etwa 15 Athletinnen stehen auf seiner Liste, die er mit Rahmenplänen per Email versorgt. „Ich bekomme auch regelmäßig Rückmeldungen, ob und wie meine Pläne ankommen, welche Probleme es gibt.“

Eigenständigkeit, Eigenverantwortung ist gefragt. Das freie Gelände ersetzt die Laufbahn. „Sucht euch Steigungen, geeignet für kurze Beschleunigungsläufe über dreißig Meter“, lautet nur eine von vielen schriftlichen Anweisungen. Das geht in Wald und Flur. Ohne Spikes.

Der Trainer ändert je nach Bedarf und Notwendigkeit seine Pläne nach erfolgter Rückmeldung. „Wir müssen die Motivation hochhalten, unser Ziel anvisieren. „Die Motivation ist noch da“, weiß Dieter Rotter, aber er selbst hat große Zweifel, ob Großveranstaltungen überhaupt durchgeführt werden. „Auch wenn sich tendenziell eine Besserung abzeichnen könnte, schätze ich die Lage sehr ernst, fast hoffnungslos ein.“

Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. „Die Deutschen Jugendmeisterschaften der U16 sind, wie alle Titelkämpfe bis zum 19. Juli, sind abgesagt, der U18/U20 und U23 liegen erst danach. Vielleicht hat sich die Situation bis dahin etwas beruhigt“, so Rotter weiter und hofft, dass zumindest nach den Sommerferien halbwegs geordnete Verhältnisse einkehren. Aber er sagt auch ganz deutlich: „Wir dürfen kein Risiko eingehen. Möglicherweise gibt es 2020 überhaupt keine regulären Wettkämpfe.“ lup


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