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Dezember 2021
Westfalenpost, 28.12.2021
Anne Böcker sorgt in Dortmund für einen Paukenschlag
Olper Leichtathletin legt über 60 Meter eine Zeit von 7,65 Sekunden hin. Anna Piwowarski siegt im Kugelstoßen
Dortmund. Volkher Pullmann. Es war der absolute Paukenschlag am ersten Tag der Xmas-Run Veranstaltung der LG Olympia Dortmund zum Jahresausklang. Bereits im Vorlauf über 60 Meter hatte Anne Böcker in der W14 von der Olper Leichtathletik mit 7,69 Sekunden mehr als nur ein Ausrufezeichen gesetzt. Im A-Finale traf sie nicht nur auf Spitzensprinterinnen mehrerer Landesverbände, sondern gleichzeitig auch auf deutlich ältere Konkurrenz.
Eine gute Entscheidung, im Sinne der Athleten. Und da steigerte sich Anne Böcker noch einmal. Zeitgleich kam sie wie Samira Attermeyer (LGO Dortmund) auf 7,65 Sekunden, das Zielfoto entschied für die Olperin. Die Jahresbeste der W14 und W15 über 100 Meter in ganz Deutschland strahlt Optimismus aus. „Mein derzeitiger Trainingszustand ist gut. Es gibt allerdings noch einige Punkte, die ich verbessern kann. So sagte mir mein Trainer Dieter Rotter, dass meine Frequenz, meine Oberkörperhaltung und mein Fußaufsatz noch nicht ganz optimal sind,“ erklärte die zweifache DLV-Ranglisten-Erste dem FLVW gegenüber.
Da gingen weitere starke Leistungen heimischer Athletinnen fast unter. Im B-Finale der U20 wurde Annica Deblitz mit 7,89 Sekunden Vierte vor Lea Wiethoff vom LC Attendorn in 8,02 Sekunden, die im Vorlauf mit 7,97 ebenfalls „unter Acht“ blieb. Paula Simon, TSG Lennestadt, kam mit 8,09 Sekunden knapp an die magische Grenze. „Ben tritt in die Fußstapfen seiner großen Schwester“, kommentierte TSG-Trainer Jochen Meyer die 7,92 Sekunden von Ben Tröster.
Viele persönliche Bestzeiten
Gute Zeiten auf der 200-Meter-Rundbahn legten Lea Wiethoff mit 26,38 und Paula Simon mit 26,52 Sekunden hin. Als Lea Wiethoff im Weitsprung bei 5,23 Meter landete, brachte ihr das Platz 2 ein. Zum Kehraus des Jahres schaffte Hannah Bauermann (W13) einige persönliche Bestleistungen. 60 Meter Platz zwei mit 8,30 Sekunden, 60 Meter Hürden Platz 3 mit 10,11 Sekunden und zwei erste Plätze mit 1,50 Meter im Hochsprung und im Weitsprung (4,84 Meter).
Tolle Ergebnisse mit der Drei-Kilo-Kugel erreichte Lina Reiche. Sie stieß das Gerät erstmals über 11 Meter. Genau gesagt auf 11,17 Meter, was Platz 3 bedeutete. Anna Piwowarski stand mit ihren 9,71 Meter ganz oben auf dem Podium. Über 300 Meter überzeugte Lena Kindopp mit 45,59 Sekunden mit Platz zwei. Liv Heite (LCA) versuchte sich über die 60 Meter Hürden. Mit Erfolg: Platz drei in 9,23 Sekunden. Weitere Bestleistungen über 60 Meter erzielten Lena Hurajt und Daria Popov. Unter dem Strich ein toller Jahresabschluss, der auf eine gute Hallensaison hoffen lässt – wenn sie denn überhaupt stattfinden wird.
Westfalenpost, 28.12.2021
Entdeckung auf einem Schwarz-Weiß-Film
Jutta und Manfred Bieker lernen sich 1957 beim Turnverein Olpe kennen und heiraten 1967. Eine Zeitreise
Olpe. Lothar Linke. Blumen gab es und eine Flasche Wein. Und viel Applaus. Der war gerechtfertigt, denn mit Jutta und Manfred Bieker ehrte der TV Olpe unlängst in der Stadthalle zwei ungewöhnliche Jubilare. Das Ehepaar aus Olpe ist sagenhafte 70 Jahre im Verein. Was aber noch spannender ist: Beide lernten sich 1957 im TVO kennen und betrieben ihren Turnsport über Jahrzehnte gemeinsam.
Im weihnachtlich hergerichteten Wohnzimmer der Beiden, um einen stattlichen und stilvoll geschmückten Adventskranz herum, ging es auf Zeitreise. Auf eine lange Tour. Sie führte in eine Welt, die aus heutiger Sicht kaum noch vorstellbar ist. Manfred Bieker begann im Alter von zehn Jahren, 1949, mit den Leibesübungen. „Turnerjugend“ hieß seine erste Gruppe. Sportstätte war die alte Halle des Städtischen Gymnasiums. Mit Betonboden.
Mit dem sportfeindlichen Belag machte später Jutta Bieker eine prägende Bekanntschaft. Sie hing kopfüber an den Ringen, blieb aber in ihnen mit den Schnürsenkeln hängen, ehe sie zwei Meter in die Tiefe fiel und mit dem Kopf aufschlug. „Diese Übung machten nur die Mädchen, die Jungen nicht,“ stellte sie klar, auf welcher Seite die Mutigen zu finden waren. Wichtiger war: Der Unfall ging glimpflich aus.
Mädchen und Jungen turnten noch getrennt. „Außer sonntags morgens, da war kein Aufpasser dabei“, schmunzelte Jutta Bieker, damals 15 Jahre jung. „Da war die Turnhalle die Stätte der Begegnung, nicht des Turnens,“ drückte es Manfred Bieker elegant aus.
Manchmal kam einer der alten Herrschaften des Weges. Der Herbert, das Threschen, die Elsbeth. Seltener und betagter Besuch, Veteranen, die ihren Leib stählen wollten. Doch auch ohne strenge Übungsleiter war es nicht einfach mit der Gemeinsamkeit. Zwei Gruppen existierten nach wie vor. Die Mädel in der einen Ecke, die Buben in der anderen, „aber optisch war alles gut erkennbar,“ erinnerte sich Manfred Bieker.
Ermittlungen sofort eingeleitet
Ein besonderes Vergnügen waren die Skiabfahrten von der Jahnhütte aus talwärts. Irgendwann machte irgendwer Fotos. Manfred Bieker entwickelte den Film zu Hause. Und entdeckte Jutta auf den schwarz-weißen Abzügen. Seine Recherche nahm ihren Lauf. „Wer ist das?“ erkundigte er sich bei den Kumpels und bei Turnvater Anton Wolf. Erste Informationen über das Mädchen hatte er alsbald gesammelt. Die reichten ihm. Manfred Bieker: „Den Rest konnte ich dann selber.“
Hochzeit im Hochsauerland
Klingt einfach. War es nicht. „Es war schon kompliziert“, entsann sich Jutta Bieker. Das lag auch daran, dass sie kurz drauf ihrem Auslandsaufenthalt in Zürich antrat. Doch die Beziehung hielt der 650-Kilometer-Distanz stand. Zehn Jahre waren die beide liiert, ehe sie 1967 heirateten. Sie war 25, er 28.
Die Hochzeit hielt das Paar in Rimberg im Hochsauerland ab. Bekannte hatten dort ein Hotel, in der Gegend waren die beiden häufiger zum Skilaufen gewesen. Spätestens da wurde es knifflig. Denn man musste dort heiraten, wo man wohnte, so die Regeln. Und das war im Falle Bieker die Martinus-Gemeinde Olpe. Den Geistlichen Rektor am Oberlyzeum nahm das Brautpaar mit ins Hochsauerland, auf dass dieser die Trauung vollziehen möge. Doch um fernab zu heiraten, benötigten sie die Erlaubnis des Olper Pfarrers. Der musste eine regelrechte Überweisung ausstellen. In die Gemeinde Fredeburg, Untergemeinde Rimberg.
Was er auch tat. Die erste Hürde war genommen. Die zweite alsbald auch. Zwar bestimmten die Eltern bis ins Detail, wie die Hochzeit ablief und wer geladen wurde. Doch die nicht alltägliche, weil auswärtige Trauung sahen sie entspannt. Sie winkten sie durch.
Der Sport, das Turnen verband beide. Die Leichtathletik war erst im Kommen. „Der erste richtig erfolgreiche Leichtathlet aus Olpe war Manfred Schleime“, wusste Manfred Bieker. Große Turner waren die Brüder Kraft, Anton und Emil, die waren recht erfolgreich, Anton Wolf natürlich, und Jürgen Wiese, Gerd Hoffmann, Lutz Susebach, Annette Kuckertz, Heidi Schmeer und Gertrud Fertmann.
Ohne Gangschaltung zum Giller
Highlight, wie für alle Turner, waren die Turnfeste. Der Besuch des Giller im Siegerland war Gesetz. Dorthin ging es mit dem Rad. „Ohne Gangschaltung“, ergänzte Manfred Bieker. Zum Landesturnfest ins ferne Minden reisten Jutta und Manfred Bieker mit dem Motorroller an. Mit einer Heinkel, geliehen von Anton Wolf. Eine Urkunde und ein Eichenkränzchen waren die Ausbeute der Weltreise. Bezirksturnfeste, Gauturnfeste: Die Kategorisierung war noch recht altmodisch.
Und doch kam Manfred Bieker noch zu einem ernsthaften Wettkampf als Mitglied der Turnriege der TH Aachen. „Ich war Student, die suchten noch einen, um das aufzufüllen und haben bei mir nachgefragt.“ Bieker sagte nicht nein. Unter der Bedingung: „Ihr müsst wenigstens dafür sorgen, dass ich Punkte für Anwesenheit und Witz kriege.“ Manfred Bieker schlug sich wacker. „Ich hatte eine für diese Tätigkeit sinnvolle Körperlänge, aber nicht genügend Kraft. Es musste schnell gehen.“
Beide sind in ihrer langen Karriere von Verletzungen verschont geblieben, wechselten aber dann vom Turnen zu anderen Sportarten über. Jutta Bieker gehörte dem Reit- und Fahrverein an. Als die Familie 1969 um eine Tochter größer wurde, stellte sich heraus: „Auf ein Pferd passten keine drei Leute. Also sind wir zum Segeln gegangen“, argumentierte Jutta Bieker einleuchtend, „ein Boot ist größer als ein Pferd.“ Von einer kleinen Jolle, genannt Pirat, arbeitete sich die Familie immer weiter „hoch“ bis zur höherklassigen Varianta 65. Die Zeit forderte ihren Tribut. Das Schicksal auch. Ein Autounfall machte Manfred Biekers Turn-Karriere ein jähes Ende. Ihm blieb das Segeln. Jutta Bieker turnte unverdrossen, aber dann stellte sich Corona in den Weg.
Als Anton Wolf neues Land erschließt
Turnlegende des TV Olpe passiert auf der Schussfahrt einen Zaun, der danach nicht mehr existiert
Ein Schatz des TV Olpe war schon damals die Jahnhütte. Nicht zu vergleichen mit dem heutigen, stabilen Bau. „Das war eine uralte Blockhütte. Die hatte der Opa von meinem Freund Anton Wolf gebaut“, wusste Manfred Bieker. Wenn man weiß, dass Anton Wolf „junior“ hoch in den Achtzig ist, kann man in etwa erahnen, wie lange es die Jahnhütte und ihre bescheidene, kleinwüchsige und unter den Bäumen duckende Vorgängerin schon gibt.
Selbst diesem einfachen, zusammengezimmerten Haufen Holz widmete sein Erbauer vor der Entstehung die angemessene Akribie. Manfred Bieker lacht: „Anton Wolf, also Anton senior-senior, war Ingenieur bei Kempers. Er hat nicht nur eine Zeichnung von der Hütte gemacht, sondern auch von den Tannen, die daneben standen. Schön strack, mit dem Lineal. Eine neben der anderen.“
Mit Haxenbrechern den Hang hinab
Von der Jahnhütte ging es wintertags mit Skiern bergab. Richtung Thieringhausen. „Die Skiausrüstung war nicht die, wie man sie heute kennt“, erzählte Manfred Bieker. Haxenbrecher. Aber der Wagemut der wackeren Pistenjäger stand dem der heutigen in nichts nach. Auf die Spitze trieb es Anton Wolf. Der nahm einen Hügel mit einem Schwung, der ihm die Kontrolle über die Bretter entriss. Der Zaun war keiner mehr, nachdem ihn Wolf passiert hatte und zehn Meter tiefer zum Stehen kam. Manfred Bieker lacht: „Er rief zu uns rauf: Ich habe uns neues Land erschlossen...“ LL
Westfalenpost, 21.12.2021
TV Olpe überwintert an der Tabellenspitze
Handball-Landesligist schlägt im Derby die HSG Lüdenscheid mit 25:17 und verteidigt den ersten Platz
Olpe. Meinolf Wagner. Es gab nach der Schlusssirene Ovationen für die Landesliga- Handballer des TV Olpe. Die 250 Fans in der Olper Kreissporthalle bereuten ihr Kommen nicht. Denn beim 25:17 (10:8)-Sieg gegen die HSG Lüdenscheid wurde viel geboten: zwei Rote Karten Lüdenscheid, sechs Zwei-Minuten Strafen für die Kreisstädter. Mit der Tabellenführung und zwei Punkten Vorsprung haben die Kreisstädter die Pole-Position für die Rückrunde inne. Die Weichen sind gestellt.
„Die erste Halbzeit war von unserer Seite nicht gut, denn das Tempo aus der Abwehr fehlte. Zu viele Fehler und überhastete Abschlüsse“, resümierte der Olper Trainer Johannes Krause. „Wir haben uns nach einer Auszeit besser präsentiert und sind dann mit einem acht-Tore-Lauf auf und davon gezogen.“ Weiter gab der TVO-Coach zu verstehen: „Der schwache Beginn des Spieles sollte uns für die kommenden Spiele eine Warnung sein.“ Die individuelle Qualität des TV Olpe gab am Ende der Begegnung den Ausschlag. Die Gäste aus dem Märkischen Kreis mussten ohne Torhüter Artur Wambold und Marcel Pliska auflaufen. Während bei den Gastgeber um das Trainerduo Johannes und Frieder Krause auf Alex Dröge und Andre Genz verzichten mussten, stand dafür Oldie Thomas Krawitz als helfende Hand parat.
Schlechte Chancenverwertung
Zur Pause lag die TVO-Sieben mit zwei Toren (10:8) vorne. Bei einer besseren Torchancenverwertung wäre ein größerer Vorsprung möglich gewesen. In der Anfangsphase boten die Bergstädter einen gefälligen Handball und verpassten den Kreisstädtern immer wieder kleine Nadelstiche. Durch Robin Pliska (11.) führten sie sogar mit 4:2. Nach einer Auszeit durch den Olper Trainer Johannes Krause kamen die Hausherren besser ins Spiel. Das Umschaltspiel von Defensive auf Offensive passte immer besser und so war es nicht verwunderlich, dass Ahemdi Butt (17.) sein Team mit 7:4 in Führung brachte. Der Lüdenscheider Rückraum mit Justin Jung, Robin Pliska und Phil Lausen bemühte sich nach Kräften das Spiel zu ordnen und bis zur Pause sah es mit einem 8:10-Rückstand noch recht gut aus. Diesen engen Spielstand hatte die Schützlinge von HSG–Coach Torsten Stange ihrem überragenden Torhüter Tim Stute - der trotz der Niederlage mit 16 Paraden (!) bester Spieler seiner Mannschaft war - zu verdanken.
Im zweiten Durchgang hielt der Tabellenführer TV Olpe die HSG Lüdenscheid mit vier bis fünf Toren auf Distanz. Mit zunehmender Spieldauer sahen die Zuschauer in der Kreissporthalle eine zerfahrene Spielweise auf beiden Seiten. TV Olpe: Ben Fuhrmann, Rumpff; Butt (4), T. Krawitz, F. Krause, J. Krawitz (5) , Strack (4), Wulfestieg (2), J. Krause (1), Fedec (1), Heinrich (3), Hassine, Ohm (5/4).
Westfalenpost, 20.12.2021
Nach 29 gewonnenen Spielen erwischt es TVO Biggesee
Basketball-Regionalligist verliert Spitzenspiel beim BC 70 Soest mit 71:73. Olper liegen zeitweise mit zehn Punkten vorn
Soest/Olpe. Volkher Pullmann. „Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei“ trällerte es früher einmal durch den Äther. Doch im Fall der sportlichen Rivalität zwischen dem TVO Biggesee und dem BC 70 Soest trifft dies nicht so ganz zu.
Mit 71:73 (38:34) riss die lange Siegesserie der Olper Korbjäger gegen die nun allein weiterhin ungeschlagenen „Siebziger“ vom Hellweg. Doch eine andere (Mini)Serie dagegen blieb bestehen: Soest setzte sich auch im dritten Meisterschaftsspiel hintereinander gegen Olpe erfolgreich durch.
Gäste kommen gut ins Spiel
In der Sporthalle des Aldegrever Gymnasiums waren rund 200 Zuschauer an drei Seiten des Spielfeldes verteilt, alle zuvor vorbildlich auf 2G kontrolliert. Die Gäste kamen gut ins Spiel. Ein 5:0-Start konnte trotz Manndeckung nicht verhindert werden, aber Soest spielte, wie erwartet, bestens mit. Im zweiten Viertel waren die Biggeseeer zwischenzeitlich sogar neun Punkte vorne, bevor mit 38:34 die Seiten gewechselt wurden.
Die gute Defense der Baethcke-Jungs hielt zwar auch meistens in der zweiten Hälfte an, doch die eigene Ausbeute am gegnerischen Korb ließ zu wünschen übrig. Ursache: Die Gastgeber kamen mit neuer Taktik aus der Kabine. Jetzt Zonenverteidigung statt Manndeckung. Und da offenbarte sich bei den Gästen an diesem Tag ein großes Manko. Vor allem die Versuche von jenseits der Drei-Punkte-Zone trafen nur den Ring, nicht den Korb.
Soester Umstellung wirkt
TVO-Coach Daniel Baethcke war mit mancher Schiedsrichter-Entscheidung nicht ganz einverstanden. „Klar, man steht schon gewaltig unter Druck, vor allem in solch einem Spiel. Unsere Defensive stand sehr gut und wir konnten sogar bis zehn Punkte davonziehen. Doch als der Gegner auf 3-2-Zone umstellte, hatten wir es gegen die langen Kerls deutlich schwerer. Wir sind Soest ins offene Messer gelaufen. Wir hatten keine guten Ideen und zu viele leichte Ballverluste.“
Als die Gastgeber rund zweieinhalb Minuten vor der Sirene mit zwölf Punkten vorne lagen, schien die Partie gelaufen. Doch dann kam Hektik auf. Baethcke lief an der Linie auf und ab, gestikulierte, teilweise mit Erfolg. Doch zum Sieg reichte es nicht mehr: 71:73.
Und doch kann diese knappe Niederlage bei der Endabrechnung wichtig sein. Daniel Baethcke: „Vorausgesetzt, am Ende der Saison trennen Soest und uns nur zwei Punkte, dann entscheidet der direkte Vergleich.“ Vorausgesetzt aber auch, dass seine Jungs bis dahin nicht unnötig Punkte liegenlassen. Für Hochspannung ist also hoffentlich – bis zum Saisonende gesorgt.
Kader: Marcel Weiß (14), Patrick Frackiewicz (2), Alexander Gerzen (4), Shawn Scott (25), Phillip Becker (5), Mariuis Hermsen (6), Jan-Eric Schneider (1), Jan Zimmermann (7), Patrick Hartmann (2), Waldemar Gomer (5)
Westfalenpost, 17.12.2021
BC Soest gegen TVO Biggesee: Mehr Topspiel geht nicht
Beide gewinnen bislang alle sieben Saisonspiele in der Basketball-Regionalliga. Baethcke-Team 22 Monate unbesiegt
Olpe/Soest. Volkher Pullmann. Es war am 23. Februar 2019, als die Olper Basketballer vom TVO in einem Meisterschaftsspiel zum letzten Mal als Verlierer das Parkett verließen. Und es war damals, vor 22 Monaten, natürlich gegen den BC 70 Soest. Während die Truppe vom Hellweg seinerzeit in die 2. Regionalliga aufstieg, mussten die Jungs von Daniel Baethcke noch ein Jahr warten.
Jetzt also am Samstag der große Showdown zweier ungeschlagener Mannschaften. Eine wird den Nimbus der Unbesiegbarkeit einbüßen. „Wir wollen dieses Spitzenspiel einfach nur genießen“, kommt bei Daniel Baethcke und seinen Jungs viel Vorfreude auf, „es ist eine große Herausforderung. Aber deshalb wollten wir ja auch unbedingt aufsteigen. Wir werden uns strecken, kämpfen, fighten.“ Diese geradezu grenzenlose Einsatzbereitschaft stellten die Olper Korbjäger schon am letzten Wochenende unter Beweis, als sie die LippeBaskets aus Werne bezwingen konnten. Trainer Baethcke wirkte nach dem Mittwochstraining schon etwas erleichtert, auf die Personalsituation angesprochen. „Wir haben auf jeden Fall ein schlagkräftiges Team und werden Soest Paroli bieten.“ Seinen gedämpften Optimismus gründet er vor allem auf der Rückkehr von Routinier Marius Hermsen.
Topscorer Bilal Atli fraglich
Ob Topscorer Bilal Atli wieder einsatzfähig ist, steht auf einem anderen Blatt. „Soest hat einen super kanadischen Aufbauspieler mit Erfahrung aus der ersten Regionalliga“, weiß Baethcke, „sie haben lange Center und ganz starke Flügel, die uns das Leben schwer machen. Aber wir werden alles raushauen, was wir haben. Wir sind ebenfalls bis in die Haarspitzen motiviert.“
Mit dem Kanadier Jordan Rose gelang Soest eine spektakuläre Neuverpflichtung mit sehr viel Erfahrung auch aus der 1. Regionalliga. Besonderes Augenmerk müssen die Gäste auf Kassim Mbamba richten, der regelmäßig für 25 Punkte und mehr gut ist. Bei den „Siebzigern“, wie sie zuhause heißen, wird es für Baethcke&Co wohl zu einem Wiedersehen mit Mika Assor kommen, der zeitweilig in der ersten Regionalliga-Phase 2014/15, damals für die BG Biggesee, im Einsatz war.
Der Aufstieg ist kein Muss. Baethcke: „Die Saison ist noch lang. Mit diesem Jahresabschluss können wir so oder so zufrieden sein. Ein Drittel der Saison ist erst vorbei, da kann noch viel passieren. Entscheidend ist doch, dass es in der Truppe menschlich und sportlich stimmt.“ Über heimische Unterstützung würden sich die Biggesee-Basketballer freuen. 150 Zuschauer sind offiziell in der Halle des Aldegrever-Gymnasiums zugelassen. 2G ist Pflicht. Spielbeginn ist um 19.30 Uhr. Es ist beste Sendezeit und es wird spannender als jeder Krimi.
Westfalenpost, 17.12.2021
Auf der Pole Position ins Jahr 2022
Handball-Landesliga: Olpe will Platz 1 halten
Olpe. Meinolf Wagner. Im letzten Spiel des Jahres können die Landesliga-Handballer des TV Olpe im Nachholspiel gegen die HSG Lüdenscheid (18.30 Uhr Kreissporthalle) den ersten Platz mit einem doppelten Punktgewinn festigen.
Der deutliche und wichtige 29:24 (13:12) Sieg im Spitzenspiel gegen die HSG Herdecke/Ende sorgt für zusätzliche Motivation und Selbstbewusstsein, dort war schon ein Qualitätsunterschied zu sehen und deshalb hat der TV Olpe auch am Ende die Punkte eingefahren. Sicherlich werden die Herdecker in dieser Saison nicht mehr viele Punkte abgeben. Der Showdown wird in der Rückrunde in Olpe sein. „Selbstverständlich wollen wir unsere gute Ausgangsstellung nach dem Spiel aus Herdecke weiter ausbauen“, so das Ziel des Olper Trainers Johannes Krause.
Mit voller Kapelle
Die TVO-Sieben kann mit voller Kapelle in diese Begegnung gehen. „Wir sind jetzt dort, wohin wir hin wollen und möchten als Tabellenführer ins kommender Jahr starten“, gab sich Uwe Schmidt Abteilungsleiter Handball des TV Olpe zuversichtlich. Schmidt: „Natürlich wollen wir als Spitzenreiter auch in die Verbandsliga aufsteigen, durch Corona hat sich unsere Zielsetzung um einige Jahre verschoben.“
Am Samstag wird die HSG Lüdenscheid ihre Visitenkarte in Olpe abgeben. In der letzten Begegnung kassierten die Bergstädter gegen den TuS Volmetal II eine empfindliche 20:26-Schlappe. Thorsten Stange, Cheftrainer der HSG Lüdenscheid, weiß um die „schwarze Serie“ der Landesliga-Mannschaft aus den beiden abgebrochenen Corona-Spielzeiten: 22 sieglose Spiele in der Saison 19/20, dazu zwei in der Miniserie 2020/21.
Westfalenpost, 14.12.2021
TV Olpe siegt im Spitzenspiel und bleibt im Titelrennen
Handballer des Trainerduos Johannes und Frieder Krause haben bei der HSG Herdecke/Ende alles im Griff
Herdecke/Olpe. Meinolf Wagner. Der TV Olpe hat das Spitzenspiel der Handball-Landesliga bei der HSG Herdecke/Ende mit einem 29:24 (13:12) für sich entschieden. Dadurch ist der TV Olpe vor dem Nachholspiel gegen die HSG Lüdenscheid wieder voll im Aufstiegsrennen dabei. Die Gastgeber waren mit der 1:0 Führung nur ein einziges Mal in Front. Während der gesamten Begegnung hatten die Schützlinge des Olper Trainerduos Johannes und Frieder Krause immer das bessere Ende für sich.
Im ersten Durchgang sahen die Fans in der Herdecker Bleichstein-Halle noch eine ausgeglichene Partie. Eine doppelte Unterzahl für die Olper Daniel Strack und Jos Wulfestieg brachte die nach einer 11:8 Führung durch TVO-Shooter Frieder Krause (22.) brachte die Gastgeber vor 400 Zuschauer wieder heran. Hendrik Ohm (20.) brachte seine Farben vor der Pause mit 13:11 in Führung. Doch die Hausherren ließen bis zur Pause nicht nach. Daniel Strack (39.) erzielte zum ersten Mal mit dem 20:16 eine vier Tore-Führung für die Kreisstädter. Durch kluge Positionsangriffe mit Frieder Krause, Daniel Strack und Lars Heinrich wurde die Spielweise der Hagener Vorstädter zermürbt. Jos Wulfestieg. der in den letzten Spielen verletzungsbedingt nicht mit wirken konnte erhöhte in der 51. Minute auf 25:19. Endgültig machte Henrik Ohm mit dem 29:23 den Deckel drauf. Frieder Krause und Hendrik Ohm waren mit acht Toren die besten Werfer der Gäste vom Biggesee. Der Olper Abwehrblock mit Rick Fedec, Lars Heinrich und Daniel Strack waren neben einem starken Torhüter Ben Fuhrmann der Grundstock für diesen Auswärtssieg.
TV Olpe: Ben Fuhrmann, Rumpff; Dröge (1), Frieder Krause (8), Krawitz, Butt (3) , Strack (5), Wulfestieg (2), Fedec, Heinrich, Hassine (2) , Ohm (8/1).
Westfalenpost, 14.12.2021
83:74 zeugt von unbändigem Siegeswillen
TVO-Basketballer mit perfekter Saisonbilanz
Olpe. lup. „Ohne Corona wäre die Halle möglicherweise voll gewesen”, war die überwiegende Meinung nicht nur zahlreicher Fans, sondern auch von Trainer Daniel Baethcke. Der sechste Sieg im sechsten Spiel in der 2. Basketball-Regionalliga war ein Erfolg des TVO Biggesee gegen alle äußeren Widerstände, und davon gab es wahrlich genug.
Das 83:74 (42:29) gegen die LippeBaskets aus Werne war geprägt von einem unbändigen Siegeswillen. „Ohne Fünf“ kündigte Cheftrainer Daniel Baethcke zur Wochenmitte an. Bilal Atli, neben Shawn Scott Top-Scorer und absoluter Leistungsträger, musste sich abmelden: Schnittwunde am Zeigefinger. Was dann aber diese „Rumpftruppe“, die diesen Namen nur quantitativ verdient hat, aufs Parkett legte, war aller Ehren wert.
Ausfall ist ein echter Schock
„Dieser weitere Ausfall war schon ein echter Schock für uns“, so Daniel Baethcke, und spätestens da wusste er, „das wird eine harte Nuss. Bilal und Shawn sind für uns einfach nicht ersetzbar.“ Sollte sich das gleich nach dem Anpfiff bewahrheiten? „Wir sind sehr schlecht ins Spiel reingekommen“, befürchtete der Olpe Coach das Schlimmste, als es nach kurz nach Anpfiff 0:4 stand.
Angetrieben von einem unermüdlichen Shawn Scott, dem Baethcke nicht eine Minute Verschnaufpause gönnte, wurde es dennoch eine Partie auf Augenhöhe. Aber das Kollektiv der Baethcke-Jungs war phänomenal. Marcel Weiß, Alex Gertzen und Oldie Waldemar Gomer wuchs über sich hinaus.
An den 22 Punkten im zweiten Viertel waren sechs Schützen beteiligt. Zudem wurde vor allem jeder Dreier von den Fans lautstark bejubelt. Und als Alexander Gerzen in diesem Abschnitt eine starke Quote mit zehn Punkten in nur vier Minuten hinlegte, sah sein Coach zumindest im Rückblick eine Vorentscheidung: 42:29 bei Seitenwechsel.
Phillip Beckers Ausrufezeichen
Der Kampfgeist der Gäste war aber keineswegs gebrochen. Als Werne bis auf vier Punkte wieder dran war, setzte das 17-jährige Nachwuchstalent Phillip Becker ein dickes Ausrufezeichen. Bei zwei Dreiern hintereinander bewies er große Nervenstärke, ein Merkmal, das ihn auszeichnet. Es war eine Phase, in der das Spiel zu kippen drohte. „Trotz des Ausfalls von Bilal bin ich positiv ins Spiel gegangen und hatte ein gutes Gefühl“, kam der Olper Trainer noch einmal auf sein Innenleben vor dem Spiel zu sprechen.
In einer Woche wird es nur noch eine Mannschaft geben, die ungeschlagen ist – entweder der TV Olpe oder der Basketballclub Soest. In Soest fällt die Entscheidung über die „Weihnachtsmeisterschaft“.
Statistik: Marcel Weiß (6), Alex Gerzen (17), Shawn Scott (28), Phillip Becker (6), Jan-Eric Schneider (3), Patrick Frackiewicz (0), Jan Zimmermann (8), Patrick Hartmann (4), Waldemar Gomer (11).
Westfalenpost, 11.12.2021
TV Olpe vor dem Spitzenspiel in Herdecke wieder fit
Handball-Landesliga: SG Attendorn/Ennest nach Blamage beim HSV Plettenberg/Werdohl nun gegen Hagen III gefordert
Kreis Olpe. Meinolf Wagner. Topspiel für die Handballer des TV Olpe in Herdecke und die Begegnung mit einer Wundertüte für die SG Attendorn/Ennest. Am vorletzten Spieltag der Handball-Landesliga vor der Weihnachtspause, stehen noch einmal wegweisende Begegnungen auf dem Spielplan. Weiter geht es für die heimischen Handballer am 16. Januar.
HSG Herdecke/Ende – TV Olpe (Sonntag, 17 Uhr, Sporthalle Bleichstein in Herdecke) . Es ist das Spitzenspiel der Liga. Der Tabellenzweite HSG Herdecke/Ende, einzig ungeschlagene Mannschaft der Liga, empfängt den TV Olpe, der auf dem dritten Platz steht. Eine Mannschaft mit hohen Tempo und schnellem Umschaltspiel. Bei einem doppelten Punktgewinn sind die Schützlinge des Trainerduos Johannes und Frieder Krause wieder voll im Geschäft. „Wir haben am Sonntag alle Mann an Bord“, erklärte TVO-Coach Johannes Krause. „Auch der lange verletzte Jos Wulfstieg, der auf der Rückraum-Mitte spielt, ist wieder im Kader.“
SG Attendorn/Ennest – VfL Eintracht Hagen III (Samstag, 17.30 Uhr). Mit 8:4-Punkten stehen die Volmestädter in der oberen Hälfte der Liga. Der VfL Eintracht Hagen III ist die Wundertüte der Liga“, sagte SGA-Coach Christof Heimes. „Man weiß nie, wer aus A-Juniorenmanschaft Bundesliga-Truppe mit dabei ist, oder aus der Oberliga- Mannschaft auf der Platte steht.“ Der blamable Auftritt bei der 27:38-Niederlage im Nachbarschaftsduell gegen den HSV Plettenberg/Werdohl ist noch längst nicht zu den Akten gelegt. „Ich erwarte von meiner Mannschaft im letzten Spiel des Jahres eine deutliche Steigerung, sowie eine klare Körpersprache.“ Verzichten müssen die Hansestädter auf Tim Lohölter-Hesse, Jan – Frederick Heimes und Tobias Vogt.
Westfalenpost, 10.12.2021
Den TVO Biggesse plagen große personelle Probleme
Mindestens fünf Spieler stehen dem Basketball-Regionalligisten gegen die LippeBaskets aus Werne nicht zur Verfügung
Olpe. Volkher Pullmann. Vor großen personellen Problemen stehen die Olper Basketballer, wenn sie am Samstag um 16.30 Uhr in eigener Halle auf die LippeBaskets aus Werne treffen.
Mit Filip Grabovac, Marius Hermsen, Jan Zimmermann, Michael Bartylak und Peter Neufeld steht dem Zweit-Regionalligisten gleich eine ganze Handvoll Spieler aus verschiedenen Gründen nicht zur Verfügung. Außerdem sind Marcel Weiß und Philipp Becker angeschlagen, doch Trainer Daniel Baethcke hofft, dass zumindest sie am Samstag einsatzfähig sind.
„Das sind alles andere als gute Voraussetzungen für das schwere Spiel am Samstag“, so der TVO-Coach, und warnt vor dem Gegner: „Werne hat zwei nur sehr knappe Niederlagen gegen Soest und Münster auf dem Konto, das ist eine sehr erfahrene Truppe. Die Mannschaft ist sehr ausgeglichen besetzt, hat große und athletische Flügelspieler und gehört auf jeden Fall zu den Top-Fünf der Liga.“
Dass nach dem tollen Saisonauftakt mit fünf Siegen in Serie die Saison ein Selbstläufer wird, wurde am letzten Wochenende beim glücklichen 99:93 nach Verlängerung eines Besseren belehrt. Es ist noch einmal gut gegangen und irgendwann werden Baethckes Worte „wir werden auch noch verlieren“ ihre Bestätigung finden. „Wir müssen uns mit allen Kräften wehren. Wichtig wird es sein, gegen die Zone der Werner den Ball schnell zu bewegen und in der Verteidigung den Dreier zu kontrollieren. Wenn wir eine Chance haben wollen, müssen wir am absoluten Limit spielen“, hofft Baethcke auch wieder auf sein begeisterungsfähiges Publikum.
Ob es nur eine Woche später zum großen Showdown zweier ungeschlagener Mannschaften kommt, ist sehr fraglich. Während dem wie Olpe ebenfalls noch ungeschlagenen BC Soest gegen den Vorletzten CityBaskets Recklinghausen eindeutig die Favoritenrolle zukommt, ist die Begegnung in Olpeoffen.
Vergleich mit 2019/20 hinkt
Ein Rückblick auf die abgebrochene Saison 2019/20: Da gab es die Paarung Olpe gegen Werne schon einmal – in der Oberliga. Und beide Male konnten die Jungs von Daniel Baethcke dreistellig gewinnen, machten also dem Begriff Korbjäger alle Ehre.
Doch dieser rückblickende Vergleich hinkt, denn es war Werne 2, und Werne 2 spielt auch jetzt wieder oder noch in der Oberliga. Der Regionalligist Werne 1 dagegen ist eine andere Hausnummer und kann sich im Falle eines Erfolges im Dunstkreis der Spitze halten. Es beweist, welch starken Unterbau der Verein von der Lippe hat. Und genau das macht den großen Unterschied zu Olpe aus. Die Zweitvertretung des TVO Biggesee spielt einige Ligen tiefer, in der Bezirksliga. Größere Ausfälle sind bei den Kreisstädtern aus der eigenen Zweiten nur schwer adäquat zu kompensieren.
War es der US-Amerikaner Brett Wittchow, der anfang Februar 2020 kurz vor dem Lockdown mit 38 Punkten bester Schütze war, so kam zuletzt in Iserlohn sein Landsmann in Olper Diensten, Shawn Scott, ebenfalls auf diese Höchstmarke. Scott selbst stand damals mit 29 Punkten nicht weit dahinter. Aber diese Werte sind Schnee von gestern. Was zählt, ist die Partie am Samstag.
Westfalenpost, 07.12.2021
TVO Biggesee zittert sich bei den Kangaroos zum Sieg
Daniel Baethcke sieht sich nach dem 99:93 um Jahre gealtert. Basketball-Regionalligist feiert fünften Erfolg im fünften Spiel
Olpe. Volkher Pullmann. „Ich bin um zehn Jahre gealtert“, so die Spontanreaktion von Daniel Baethcke, Trainer des Baketball-Regionalligisten TVO Biggesee, kurz nach dem 99:93 (42:42) nach Verlängerung bei den Kangaroos vom TuS Iserlohn, um dann fünf Jahre zurückzuholen: „Das hat mich fünf Jahre gekostet.“
Es gab keine Verschnaufpause, die jungen wilden Kangaroos forderten dem Überraschungsspitzenreiter der 2. Regionalliga alles ab. Doch damit hatte Baetchcke eigentlich schon im Vorfeld gerechnet. „Es ging von Anfang an mit Volldampf hin und her“, schilderte Baethcke den Verlauf des ersten Durchgangs (42:42), in dem sich keine Mannschaft mit mehr als maximal fünf Punkten absetzen konnte.
Als nach dem dritten Viertel die Gäste mit 67:55 scheinbar vorentscheidend vorne lagen, nahm die Begegnung erst richtig Fahrt auf. „Zwei Minuten vor Schluss waren es noch neun Punkte“, verstand der Olper Coach nicht so recht, warum die Partie zu kippen drohte. Und dann nur noch wenige Sekunden – ein Dreier der Gastgeber brachte den Ausgleich und damit die Overtime.
Nerven zum Zerreißen gespannt
Die letzte Auszeit Sekunden vor dem Ende nutzte nichts. Baethcke verstand es einfach nicht, dass „wir dem Gegner den Ballpraktisch in die Hand warfen“. Individuelle Fehler. Die Nerven waren zum Zerreißen gespannt. „Das war für mich als Coach eine selten erlebte Achterbahnfahrt der Gefühle“, verriet Baethcke und verstand die leichten Ballverluste immer noch nicht so ganz. „Aber es war phasenweise auch ein phantastisches Spiel“, schwärmte er dann, um Iserlohn als den bisher stärksten Gegner zu bezeichnen. „Was diese sechs jungen Spieler, teilweise U18-Nationalspieler, schon draufhaben, ist klasse. Allein schon die körperlichen Vorteile sprechen für sich. Der Kleinste ist 1,88 Meter, die meisten sind über zwei Meter. Die trainieren täglich mit der Pro-B. Die Jungs wollen doch alle Profi werden.“
So gesehen stufte Baetchcke das 99:93 zu Recht als sensationell ein. „Die Moral meiner Jungs ist einmalig. Und dann weiß Baethcke, der normalerweise immer das Kollektiv in den Vordergrund stellt, wem er den Sieg in einer „heißen Kiste“ zu verdanken hat – Shawn Scott. „Shawn war der Spieler des Tages, der Matchwinner. Es waren nicht nur die rekordverdächtigen 39 Punkte, sondern auch seine Spielintelligenz. Alles, was der Gegner versuchte, ihn in den Griff zu kriegen, immer hatte er eine Antwort.“
Statistik: Marcel Weiß (8), Filip Grabovac (10), Alexander Gerzen (11), Shaw Scott (39), Philipp Becker (5), Patrick Hartmann (2), Jan-Eric Schneider, Bilal Atli (15), Jan Zimmermann (4), Waldemar Gomer (5). Es fehlten Marius Hermsen (krank) und Michael Bartylak (verletzt).
Westfalenpost, 07.12.2021
Vater, Trainer – und nun Mitspieler
Thomas Krawitz und Sohn Bennett spielen beim TV Olpe in einer Mannschaft Handball. Familien-interner Kampf droht nicht, beide agieren auf unterschiedlichen Positionen
Olpe. Lothar Linke. Entweder hat sich der Vater so gut gehalten. Oder der Sohn ist früh auf Seniorenspieler-Niveau. Nehmen wir Ersteres. Für Thomas Krawitz, Handballer des TV Olpe, ist ein Wunsch wahr geworden. Der 44-Jährige spielt mit seinem Sohn Bennett (17) gemeinsam in einer Mannschaft.
Am Sonntag, beim 25:25 gegen Tabellenführer TuS Fellinghausen, war es nicht der Fall, was zeigte, dass der Filius derzeit noch auf zwei Hochzeiten tanzt. „Bennet war diesmal nicht im Kader, weil er zeitgleich mit der A-Jugend in Menden gespielt hat“, informierte Thomas Krawitz, „am Donnerstag hatte er noch mit der Zweiten in Kierspe gespielt.“
Theoretisch hätte Krawitz junior noch das Spiel der Zweiten gegen Fellinghausen mitmachen können, doch innerhalb von 48 Stunden sind keine drei Spiele erlaubt. Somit hatte sich die Sache schon reglementstechnisch erledigt.
Schlachtenbummler im Kinderwagen
Bennetts Weg zum Handball war vorgezeichnet. Schon als Kleinen hatte ihn seine Mutter Melanie mitgenommen in die Halle, im Kinderwagen atmete er die Atmosphäre in der Stählerwiese, der Spielstätte des TuS Ferndorf, ein. Dort spielte sein Vater in der Oberliga. Später hat er jeden Heimspiel-Samstag in der Kreissporthalle Olpe verbracht und dem Vater zugeschaut.
Wie lange das her ist, wie sehr sich die Zeiten geändert haben, sieht man Krawitz junior an. Da ist nichts mehr mit Junge. Kräftig gebaut, mit breiter Brust unter der Trikotnummer 13, kommt der Sohn daher. „Jeden Montag haben wir eine Trainingseinheit im Kraftraum, da arbeiten wir auch daran.“
Ein familien-interner Kampf um einen Platz in der TVO-Mannschaft droht nicht. Beide spielen auf unterschiedlichen Positionen. Vater Krawitz als Linkshänder spielt Rechtsaußen, wie immer. Bennett ist primär auf Linksaußen zu finden, wechselt aber – als Rechtshänder – auch die Seiten. „In der Jugend war ich im Rückraum. Das ist auch meine Wunschposition, wo ich auch gerne wieder hinkommen möchte. Außen gefällt’s mir nicht so.“
Thomas Krawitz ist nicht nur Vater und mittlerweile Mitspieler seines Sohnes. Er war auch sein Trainer, als Bennett noch klein war. So gesehen ziehen sich die Handball-Bande der beiden durch deren ganzes Leben. Doch dann, in der Halle, im Wettkampf, ist es doch etwas anderes. „Auf jeden Fall ist das dann eher etwas Besonderes“, stimmte Vater Krawitz zu. Auch sein Sohn sah das so: „Auf jeden Fall.“
Thomas Krawitz hat alle möglichen Ligen unserer Region durch, sein höchster Level war Oberliga beim TuS Ferndorf. So weit voraus und auch so hochklassig denkt Bennett Krawitz noch nicht. Für ihn ist es aktuell schwierig, die Zeit für einen Trainingsaufwand zu finden, den man in hochklassigen Mannschaften nun mal braucht. „Ich darf ja noch Jugend spielen“, stellte der 17-Jährige fest. Darauf liege derzeit auch sein Fokus. „Wenn’s geht, spiele ich auch zweite Herren. Da will ich erst einmal Fuß fassen.“
Das Zeug zu Höherem
Wenn er dann 18 Jahre ist, würde er gern die Erste unterstützen, sofern das möglich sei. In dieser Beziehung sind Vater und Sohn in der gleichen Situation. Auch der 44-Jährige Routinier sieht sein Mitwirken in der Herrenmannschaft gelassen: „Wenn Bedarf da ist“ sei er gern mit von der Partie. „Der Trainer hat schon angedeutet, dass ich mitspielen darf, wenn ich will“, sagt er und fügt lachend hinzu: „Er hat jederzeit einen Platz für mich. Mal gucken, was die Knochen dazu sagen…“ Was traut Thomas Krawitz seinem Sohn in Zukunft zu? „Die Landesliga schon. In der Ersten zu spielen. Die hat den Wunsch aufzusteigen, Verbandsliga wäre dann nochmals eine andere Hausnummer. Ich glaube, das Zeug dazu hätte er auf jeden Fall“, antwortete der Vater.
Von Phrasen, wonach früher alles besser und die Sportler viel ehrgeiziger waren, hält Thomas Krawitz nichts. „Vergleichen kann man das sowieso nicht. Das Freizeitangebot ist heute ein anderes, da gibt es einige Faktoren, die einem die Zeit klauen.“ Vielleicht bekommt Thomas Krawitz in zwei Jahren weitere familiäre Unterstützung. Dann ist auch sein Jüngster so weit. Genau genommen hat er sogar drei handballspielende Söhne. Aber Joshua wird wohl nicht mit Papa in einer Sieben stehen. Thomas Krawitz: „Der spielt schon in der Ersten.“
Westfalenpost, 04.12.2021
TVO-Reserve strebt zweiten Sieg an
Olpe. lup. Die zweite Basketballmannschaft des Regionalligisten TV Olpe startete mit einem 69:49-Sieg gut in die Saison, musste dann aber wegen des 0:20 gewerteten Spiels gegen Kirchhundem zwei Punkte an den Gegner und einen weiteren „Strafpunkt“ abgeben.
Am dritten Spieltag fehlte nicht viel für einen Erfolg bei den Baskets Lüdenscheid 2. Am Ende behielten die märkischen Basketballer knapp mit 66:65 die Oberhand. Am Samstag, 11. Dezember, soll gegen TuS Iserlohn Kangaroos 4 der zweite reguläre Saisonerfolg eingefahren werden.
Westfalenpost, 04.12.2021
Basketballer verlieren Punkte nach Formfehlern
Kreis Olpe. Die Basketball-Bezirksliga nimmt mit dem FC Finnentrop, TV Kirchhundem und TV Olpe Fahrt auf. Was alle drei Kreisvereine eint, sind „Geburtsfehler“ zum Saisonstart: Alle drei Mannschaften verloren wegen fehlender Formalitäten je ein Spiel am Grünen Tisch.
„Wir hatten einen Spieler im Kader, der nicht gemeldet war“, so Spielertrainer Sebastian Schmidt. „Wir hatten ohnehin einen knappen Kader und verloren auch auf dem Spielfeld. Ärgerlich natürlich jetzt der zusätzliche Minuspunkt.“ Im zweiten Saisonspiel patzte der TV Olpe sowohl auf dem Spielfeld – 70:57 für Kirchhundem – wie auch aus formalen Grünen.
Am Sonntag müssen die TVK-Basketballer zu den Hemer Hustlers. „Die sind schwer einzuschätzen und fighten immer gut“, weiß Sebastian Schmidt. Sein Ziel: „Dass die Saison trotz Corona durchlaufen kann. Das wäre schön.“ lup
Westfalenpost, 03.12.2021
Tabellenführer steht vor schwerer Prüfung
Basketballer des TVO Biggesee spielen am Freitag bei der zweiten Mannschaft der Iserlohn Kangaroos
Olpe. Volkher Pullmann. „Wir gehen selbstbewusst ins Spiel”, beschreibt Daniel Baethcke, Trainer der Basketballer des TVO Biggesee, seinen Vorstart-Zustand. Der TVO trifft bereits am Freitagabend in Iserlohn bei den Kangaroos an.
Es ist das Statement eines Trainers, der seine Truppe nach vier Spieltagen an die Spitze der 2. Regionalliga geführt hat. Sein Matchplan: „Wir werden versuchen, unser offensives Spiel dem jungen Iserlohn Team aufzudrücken. Es wird wichtig sein, dass wir den Rebound kontrollieren und defensiv dem Gegner die Würfe wegnehmen.“
Center-Duo fehlt voraussichtlich
Personell stehen hinter den Centern Jan Zimmermann und Marius Hermsen Fragezeichen. Definitiv ausfallen wird weiterhin das 17-jährige Talent Michael Bartylak. Bei dem körperlich sehr großen und jungen Team der Gastgeber bleibt abzuwarten, ob die sechs Youngster aus dem Pro-B-Team spielen werden. Das ist möglich, da die Zweitliga-Mannschaft von Iserlohn nicht spielt. Unter diesen Umständen müssen sich die Olper Korbjäger auf heftige Gegenwehr einstellen. Derzeit stehen die Kangaroos vom Seilersee auf dem siebten Tabellenplatz mit zwei Siegen und zwei Niederlagen.