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Januar 2023
Westfalenpost, 31.01.2023
67 Steine purzeln bei Olpe/Siegen
Olpe/Hamm. Da purzelten viele Steine von den Herzen der Basketballer der BG Olpe/Siegen. Das musste von der Nordsee bis zu den Alpen zu hören sein. „Das tut der Truppe soooo gut“, teilte Trainer Daniel Baethcke per WhatsApp mit. Nach vier Niederlagen in Serie gelang den Korbjägern von Olpe/Siegen mit 67:65 (30:27) ein unerwarteter Auswärtssieg vor 350 Zuschauern beim TuS 59 HammStars.
Doch in dieser Partie von Korbjägern zu sprechen, ist reichlich übertrieben, denn es waren mehr Korbverteidiger, die sich da gegenüberstanden. „Das war kein Basketball für Feinschmecker“, so Coach Baethcke, „aber es war eine tolle Defensivleistung meiner Jungs. Wir haben uns rrichtig reingehangen.“
Die größte Überraschung aber war die Personaldecke. „Wir werden keine Neuen holen“, sagte Baethcke nach dem Abgang von Shawn Scott, der ohnehin nicht ersetzbar ist. Doch das „Heimspiel“ in Siegen Anfang Januar hatte viele Zuschauer angelockt – und darunter war auch ein junger Mann, ein deutschsprachiger Südafrikaner. „Er stellte sich vor, groß, athletisch gebaut“, so schildert es Daniel Baethcke – und dann war er mit zwei weiteren Neuzugängen beim Gastspiel in Hamm plötzlich dabei.
Mag sein, dass die personelle Auffrischung einen neuen Motivationsschub brachte, zumal mit Filip Grabovac, Marius Hermsen und Waldemar Gomer gleich drei Center nicht zur Verfügung standen. Auch Hüseyin Souleiman fehlte. Die Partie begann wie zuletzt – die BG hielt dank vorzüglicher Defensive auch offensiv dagegen. Immerhin stand mit 30:27 eine knappe Pausenführung im Protokoll.
Es wird zum Krimi
Dann das dritte Viertel, fast das Schicksals-Viertel der letzten Spiele – aber nur 22:16 für die Gastgeber. Ein Drei-Punkte-Rückstand am Ende dieses Viertels ist kein Grund, die Flinte ins Korn zu werfen. „Es entwickelte sich jetzt ein wahrer Basketball-Krimi“, gibt Baethcke den Verlauf des finalen Abschnitts wieder. Kein Team setzte sich mehr als zwei, drei Punkte ab – und zu Beginn der letzten Minute führte Olpe/Siegen knapp.
Baethcke zur entscheidenden Phase in der letzten Minute: „63:60 für uns. Hamm kommt durch zwei Freiwürfe auf 63:62 ran. Bilal Atli punktet zum 65:62. Hamm gleicht durch einen Korb und einen Bonus-Freiwurf aus.“ 65:65. Und dann kam Alexander Gerzen, der zehn Sekunden vor der Sirene aus der Mitteldistanz zum 67:65 traf. Wenig später dann eine einzige Spielertraube bei den Gästen. Mittendrin Matchwinner Alexander Gerzen. „Sie lagen sich alle in den Armen“, so der Coach, der selbst mittendrin und nicht nur dabei war. Dieser kollektive Gefühlsausbruch lässt nur erahnen, was zuletzt in den Köpfen der Spieler vorging.
„Du musst immer wieder neu motivieren“, so Baethcke später, „doch das hinterlässt nur positive Spuren, wenn auch mal wieder ein Erfolgserlebnis dabei ist. Sonst lässt das Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit auch mal nach. Dieser Sieg tut einfach nur gut.“ Ein Gewinn zweifelsohne auch Leon Schugge, der jetzt kurzfristig vom letztjährigen Liga-Konkurrenten SVD Dortmund kam. „Er kann vor allem auf den Positionen Eins oder Zwei eingesetzt werden“, ordnet Baethcke den Studenten taktisch ein.
Der dritte Neuzugang ist Almedin Berberistanin, der allerdings noch keinen Kurzeinsatz bekam. Den Stellenwert der beiden anderen Neuen verdeutlichen deren Einsatzzeiten. Leon Schmugge stand laut akribisch geführtem Spielbericht 22:48 Minuten und Thabiso Mkwanazi 19:10 Minuten auf dem Feld. „Thabisom bringt aus Grevenbroich viel Erfahrung mit und war dort auch in der Ersten Regio im Einsatz.“
Westfalenpost, 28.01.2023
Langsam müssen Punkt her für die Krause-Sieben
Wegweisende Wochen für Handball-Verbandsligist TV Olpe starten Samstag
Olpe/Attendorn. Eine geballte Ladung Handball kommt in den nächsten zwei Wochen auf Verbandsligist TV Olpe zu. Der Dreier-pack lautet: TV Westfalia Halingen, VfL Gladbeck, sowie Teutonia Riemke II - alle auswärts. TVO-Trainer Frieder Krause redet nicht um den heißen Brei herum: „Der Druck liegt ganz klar bei uns“, sagt Krause vor dem richtungweisenden Spiel bei Westfalia Halingen am Samstag (16.45 Uhr Uhr, Mehrzweckhalle). Mit Blick auf den verpatzten Jahresstart – vor zwei Wochen gaben die Kreisstädter die Punkte gegen den Tabellenzweiten OSC Dortmund ab – gibt Frieder Krause seinem Team gleich ein ganzes Bündel an Verbesserungshinweisen mit auf den Weg. „Wir machten alleine elf Abspielfehler in der Anfangsphase, die dem OSC Dortmund immer wieder den Weg in die erste und zweite Welle ermöglichten“, sagt der Olper Spielertrainer.
Derlei Schwächephasen gilt es zu vermeiden, zumal die TVO- Sieben seit dem Dortmund-Spiel ein weiteres Problem hat. „Es wird allmählich eng im Rückraum“, so Frieder Krause mit Blick auf seine Verletzung, denn der frühere Eiserfelder konnte nach knapp zehn Minuten nicht mehr ins Spielgeschehen eingreifen. „Es ist schwierig in den Spielrhythmus zu kommen, auch aufgrund der Spielverlegungen“, betonte Krause. „Wie im Hinspiel wird es eine kampfbetonte Partie werden, denn der Leistungsstand beider Mannschaften ist auf Augenhöhe zumal die Trauben in Halingen für alle Mannschaften hoch hängen“. Personell ändert sich – abgesehen von Amedin Butts Ausfall – nichts bei den Kreisstädter.
Landesligist SG Attendorn/Ennest steigt am Samstag 4. Februar, gegen die HSG Hohenlimburg wieder in den Spielbetrieb ein. mewa
Westfalenpost, 27.01.2023
Gewinnt der David über Goliath?
Basketballer der BG Olpe/Siegen stehen vor einer schweren Reise zum TuS 59 HammStars
Olpe/Hamm. Volkher Pullmann. Für die Basketballer des TV Olpe / TV Jahn Siegen wird jedes Spiel in der 1. Regionalliga zu einer Begegnung zwischen David und Goliath.
Wenn die Korbjäger von Trainer Daniel Baethcke am Samstag in Hamm antreten, sind die Rollen einmal mehr als klar verteilt. Der gastgebende Goliath TuS 59 HammStars ist den Baethcke-Jungs mittlerweile um fünf Punkten enteilt, liegt auf Rang zehn der Tabelle, aber nur zwei Punkte hinter dem Vierten DTV Köln.
Rückblick. Riesenstimmung während des Hinspiels in Olpe. Unter dem Strich stand ein 95:88 (47:49). „Das Publikum war euer sechster Mann, Wahnsinn, eine super Stimmung“, war der HammStars-Trainer Ivan Rosic hellauf begeistert von dem äußeren Rahmen. Das erwartet Daniel Baethcke nun umgekehrt auch in Hamm. „Hamm ist sehr heimstark und ist mit den viele Fans im Rücken nur ganz schwer zu bezwingen“, so Baethcke. Und so hoffen auch die Gastgeber „wieder auf zahlreiche und lautstarke Anfeuerungen von der Tribüne“ laut Homepage der HammStars.
Wie schwer, musste zuletzt der Liga-Primus und Aufstiegsfavorit aus Essen, die ETB Miners, erfahren. „HammStars bieten Miners über weite Strecken die Stirn“ steht auf der Homepage von Hamm – und das in Essen. Nur knapp konnten die Miners die Partie mit 97:91 für sich entscheiden.
Vernünftiges Training kaum drin
Bemerkenswert das letzte Viertel: 29:25 für Hamm. Das sollte am Samstag der heimischen BG zu denken geben. Für die HammStars ist Aufgeben keine Option. „Das Hinspiel war auch ein Duell von Shawn Scott gegen seinen Landsmann Murry“, so der Olper Coach, „aber jetzt sind beide weg. Scott in Berlin, Murry in Marokko.“ Ob man daraus irgendwelche Schlüsse oder gar Prognosen ableiten kann, sei dahingestellt. Sicher aber ist, dass die Gastgeber alles daransetzen werden, ins sichere Mittelfeld zu kommen.
Aus der Konstellation Scott gegen Murry könnte am Samstag das Duell der beiden jeweiligen Topscorer werden. Mateo Zovko von Hamm glänzte in Essen mit dreißig Punkten und liegt in der Liga-Statistik mit 17,9 Punkten etwas vor Bilal Atli, der auf 15,9 Punkte pro Spiel verweisen kann. „Wir wollen wieder in die Erfolgsspur zurückfinden. Nach drei, wenn auch knappen Niederlagen, zwei davon in der Overtime, ist es an der Zeit, den Blick in der Tabelle wieder nach oben zu richten“, so Hamm-Headcoach Ivan Rosic.
Dem würde sich Daniel Baethcke für seine Truppe gerne anschließen, aber personell ist Olpe/Siegen arg gebeutelt. „Wir haben leider viele kranke und verletzte Spieler“, drückt Baethcke seine Sorgen aus, „an ein vernünftiges Training war kaum zu denken.“
Dass die BG Olpe/Siegen wieder klarer Außenseiter ist, braucht Baethcke nicht jedes Mal betonen. „Wir müssen versuchen, mit dem Druck anders umzugehen“, fordert er – aber unter den gegebenen Umständen brauchen sich er und seine Truppe eigentlich keinen Druck machen. Und ohne Druck spielt es sich oftmals leichter, lockerer und ist vielleicht eine gute Voraussetzung für ein überraschendes Erfolgserlebnis an der Lippe.
Westfalenpost, 24.01.2023
Leichtathleten aus dem Kreis Olpe räumen ab
Je drei Mal Gold und Bronze sowie ein Mal Silber springen bei den Westfälischen Meisterschaften heraus
Kreis Olpe/Dortmund. Volkher Pullmann. Das neue Format hat sich aus Sicht der Athleten und Verantwortlichen bewährt. Und für das Aufgebot aus dem Kreis Olpe gab es wieder reichlich Edelmetall. Je drei Mal Gold und Bronze sowie ein Mal Silber waren eine stattliche Ausbeute für die Aktiven der TSG Lennestadt, der SG Wenden und der Olper Leichtathletik.
„Überragend Hannah Bauermann“, würdigte TVO-Trainer Thorsten Kämpfer die Vorstellung der W15-Athletin vom Skiclub Olpe. Schon im Vorlauf über 60 Meter ließ sie mit 8,10 Sekunden keine Frage aufkommen, dass nur über sie der Weg zum Titel führt. Si bestätigte ihre Zeit im Finale mit 8,11 Sekunden und distanzierte die Zweite vom TV Wattenscheid, die mit 8,29 Sekunden deutlich dahinter lag.
Mit 7,32 Sekunden lag Ben Tröster (U18) von der TSG Lennestadt 4/100 Sekunden hinter dem Vorlaufschnellsten Lukas Kasusch von der LG Kindelsberg Kreuztal. Doch im Finale explodierte der Schützling von Trainer Jochen Meyer, steigerte sich auf 7,22 Sekunden und setzte sich die Westfalenkrone der U18 auf. „Damit hatten wir nicht unbedingt gerechnet“, so Meyer nach dem tollen Coup. Über 200 Meter kam Ben Tröster im Vorlauf auf hervorragende 23,32 Sekunden, verzichtete aber aus gesundheitlichen Gründen auf den Endlauf und damit auf eine mögliche zweite Medaille.
Ganz enges 60-Meter-Rennen
Titel Nummer drei ging an ein neues Gesicht der heimischen Leichtathletik. Gabriel Niklas von der SG Wenden setzte sich über 2000 Meter der M14 in einem fulminanten Finale durch und ließ mit 6:51,33 Minuten der starken Konkurrenz keine Chance. Für seinen Trainer Egon Bröcher kam dieser Sieg durchaus überraschend: „Sein Leistungsvermögen war schwer einzuschätzen. Als Fußballer verfügt er zwar über eine gute Ausdauer, aber dass es hier so gut klappte, ist schon klasse.“
Die U18-Mädels verpassten mit der 4x200-Meter-Staffel Gold nur um Haaresbreite. In der Besetzung Maja Blagojevic, Hannah Bauermann, Anna Piwowarski und Maja Tröster lieferten sie dem favorisierten Quartett des TV Gladbeck einen großen Kampf. Schlussläuferin Maja Tröster stürzte sich ins Ziel, musste sich aber nach 1:48,05 Minuten um eine Hundertstelsekunde geschlagen geben. Knapper geht’s kaum.
Denkbar knapp auch die Entscheidung über 60 Meter der U18. Maja Blagojevic, Vorlauf-Erste mit 8,06 Sekunden, verbesserte sich im Finale auf 8,05 Sekunden und wurde zeitgleich mit Lara Keller aus Ibbenbüren auf Rang drei gesetzt. Silber war nur zwei Hundertstelsekunden weg, während Hannah Kalle von der LG Dortmund mit 7,87 Sekunden eine Klasse für sich war.
Zwei weitere Bronzemedaillen erkämpften sich Jarne Beckmann von der SG Wenden sowie das Frauen-Quartett über 4x200 Meter. Die StG Olpe-Lennestadt 3 mit Annica Deblitz, Julia Springob, Helena Tröster und Lena Kindopp war nur 15/100 Sekunden langsamer als die LG Olympia Dortmund 2. Auf Platz vier bereits das reine TSG-Quartett aus Lennestadt mit Paula Simon, Alissa Radziewsky, Alina Gierse und Helena Grap. Sie verwiesen so renommierte Staffeln wie USC Bochum und CLV Siegerland auf die weiteren Plätze.
Bronze schließlich auch für Jarne Beckmann (M15), der zum ersten Mal die Distanz über 2000 Meter absolvierte. „Ich hatte Jarne mit 6:40 Minuten gemeldet“, so sein Trainer, „und es wurde mit 6:39,89 Minuten eine Punktlandung.“ Am Ende fehlte ihm etwas die Kraft zum Spurt, so Bröcher, und verpasste um einen Wimpernschlag von 5/100 Sekunden Silber. Dennoch ein toller Einstand des 800-Meter-Athleten über die längere Strecke.
Aber es waren nicht nur die Medaillengewinner, die bei ihren Trainern und Betreuern Zufriedenheit auslösten. Nicht nur Platz vier, sondern vor allem die persönliche Bestleistung von Anna Piwowarski (U18) vom Skiclub Olpe war Grund zu großer Freude. Mit 10,47 Meter übertraf sie zum ersten Mal die Zehn-Meter-Marke, und das gleich sehr deutlich.
Das Debüt von Annica Deblitz in der Frauenklasse ist gelungen. Als Zweite ihres Vorlaufs mit 7,87 Sekunden steigerte sie sich im Finale auf 7,83 Sekunden und wurde in dem starken Feld Sechste. Dasselbe Resultat sprang für sie über 200 Meter heraus. Nach 26,21 Sekunden im Vorlauf verbesserte sie sich im Endlauf auf 26,17 Sekunden -ebenfalls Platz sechs.
Gute neunte Plätze erzielten von der TSG Lennestadt in den Finalläufen Paula Simon und Simon Schulte jeweils über 200 Meter sowie Helena Tröster über 60 Meter. Ebenfalls das Finale erreichten Maja Tröster und Paula Simon über 60 Meter. Insgesamt zeigte sich TSG-Trainer Jochen Meyer mit den Leistungen seiner Athletinnen und Athleten sehr zufrieden, die durch die Bank persönliche Bestleistungen aufstellten. Ebenso wussten Helena Grap wie auch Alissa Radziewsy von der TSG Lennestadt zu gefallen.
Westfalenpost, 23.01.2023
Wieder ein Absturz in der zweiten Halbzeit
Ausfall von Filip Grabovac ist für den Basketball-Erstregionalligisten TV Olpe/TV Jahn Siegen schwerwiegender als befürchtet
Siegen/Olpe. Volkher Pullmann. Das dritte Viertel sollte abgeschafft werden, am besten gleich die ganze zweite Halbzeit. Das war der unausgesprochene Tenor, der die beiden letzten Spiele der BG TV Olpe/TV Jahn Siegen in der 1. Basketball-Regionalliga charakterisierte.
Im Spiel zwei nach dem Abgang von Point Guard Shawn Scott wiederholte sich das Debakel des dritten Viertels von Ibbenbüren, als eine, wenn auch knappe Halbzeitführung komplett aus den Händen gegeben wurde. Es war ein Déjà-vu der unangenehmen Art. Mit 70:96 (44:40) standen die Korbjäger der BG gegen den SV Haspe 70 erneut mit leeren Händen da.
Erste Halbzeit macht Mut
An diesen Zustand, nichts Zählbares für die Tabelle zu erhalten, werden sich die Korbjäger von Daniel Baethcke wohl gewöhnen müssen. Aber darüber waren sich die Verantwortlichen auch vorher klar, nachdem Shawn Scott weg war. Sein Name schien wie ein Damoklesschwert über dem Spielfeld zu hängen – und dieses Schwert senkte sich nach dem Seitenwechsel unbarmherzig nieder.
Dabei sollte die erste Halbzeit in der Kreissporthalle Siegen Mut machen. Allerdings war der Ausfall von Filip Grabovac schwerwiegender als befürchtet. „Filip ist immer stärker geworden“, so Trainer Daniel Baethcke schon vor Partie, „in der Defensive wie auch am Korb wird er uns fehlen.“ Und doch begann es fast optimal. Das Zusammenspiel klappte, so Baethcke weiter, und er verteilte auch gute Noten.
Bilal Atli war gewohnt stark, hatte seine Nerven und Treffsicherheit im Griff, als er Sekunden vor der Pausensirene noch einen Dreier zum 44:40 versenkte. Ebenso hob er Jessy Kangaba und Alexander Gerzen hervor. „Jessy war richtig gut, und Alex legte seine stärkste erste Halbzeit der Saison hin.“ Insgesamt sah Baethcke eine „tolle erste Halbzeit“. Und die Fans oben auf der Tribüne dankten es der Mannschaft.
Gästetrainer Michael Wasielewski sah den Beginn natürlich ganz anders: „Die erste Hälfte war katastrophal. Defensiv waren wir richtig schwach, meine Jungs haben nichts von dem umgesetzt, was geplant war.“ Für einen Moment versagte seine Stimme, denn er musste in der Pause sehr laut werden: „Ihr müsst euch den Arsch aufreißen, dann kommt auch die Intensität. In der zweiten Halbzeit waren wir dann viel präsenter. Wir konnten ja von Glück reden, dass wir zur Pause nur vier Punkte hinten lagen.“
„Haspe machte dann viel mehr Druck auf den Ball“, analysierte Baethcke und sah viele Fast Breaks der Gäste. So war der Negativlauf von 2:19 zu Beginn des dritten Abschnitts fast ein Spiegelbild der Partie in Ibbenbüren, als die BG in diesem Viertel mit 4:32 unterging. Damit war die Vorentscheidung gefallen. Dem 12:30 folgte im Schlussviertel noch mal ein deutliches 14:26.
Wenn auch Phillip Becker wegen einer Knochenhautentzündung am Sprunggelenk letzte Woche nicht trainieren konnte, so will Trainer Baethcke solche Personalien nicht als Entschuldigung gelten lassen. „Keine Ausreden, wir müssen mit dem Druck umgehen lernen. Wir müssen bereiter sein, konsequenter sein. Warum es nur eine Halbzeit funktioniert?“ Diese selbstgestellte Frage lässt er unbeantwortet.
Als es nichts mehr zu gewinnen gab außer Erfahrung, betrieb Baethcke „Jugend forscht“. Außer dem 18-jährigen Stammspieler Phillip Becker nutzte der Coach die Gelegenheit für Einsätze von Michael Bartylak und Mika Knoll. Ebenso beorderte er Hüseyin Souleiman aufs Parkett. Doch Bartylak sprach deutlich aus, was sie alle dachten: „Ich hätte lieber nicht gespielt, wenn wir dafür gewonnen hätten.“
Das von Daniel Baethcke selbst gewählte Motto „Jugend forscht“ gilt in einem anderen Sinne auch für Haspes Trainer Michael Wasielewski: „Für uns zählt nicht das Erreichen der Playoffs. Unser Ziel ist die Ausbildung junger Spieler, es ist eine Plattform für den Sprung nach oben und wir kooperieren mit der Jugend-Basketball-Bundesliga.“ Solche Möglichkeiten kann natürlich nur eine Basketball-Hochburg wie Hagen bieten. Das ist für Olpe/Siegen in unerreichbarer Ferne.
Westfalenpost, 21.01.2023
Basketballer müssen Rückschlag wegstecken
Nach dem Wechsel von Shawn Scott ist der Optimismus vor dem Heimspiel in Siegen gegen Haspe verflogen
Olpe. Volkher Pullmann. Wenn am Samstag der SV Haspe 70 seine Visitenkarte in Siegen abgibt, dann ist dies kein Druckfehler. Erneut werden die Regionalliga-Basketballer der BG Olpe/Siegen ihr Heimspiel in der Kreissporthalle Siegen austragen, doch im Gegensatz zum Jahresauftakt steckt dahinter der Zwang – oder besser der Druck des Wassers, der sich Zugang zur alten Realschulhalle in Olpe verschaffte. „Es war ungewiss, ob der Schaden bis Samstag behoben werden kann“, sagt Cheftrainer Daniel Baethcke, „und wir sind froh, dass uns die Kreissporthalle in Siegen zur Verfügung gestellt wird.“
So kommen die Fans aus Siegen noch einmal in den Genuss einer Begegnung aus der höchstklassigen Amateurliga-Liga im Basketball – aber in den Genuss des exzellenten Point Guard Shawn Scott kommen sie kein zweites Mal. Er suchte kurzfristig den Weg in die Profi-Liga. Und so wird für die heimischen Basketball-Cracks jedes Spiel mehr als zuvor zu einem Spiel David gegen Goliath.
Außenseiter in jedem Spiel
„Wir sind jetzt in jedem Spiel der krasse Außenseiter“, sieht sich Daniel Baethcke vor die fast unlösbare Aufgabe gestellt, die Liga noch halten zu können. Aber die Gäste aus Hagen stapeln tief und sehen in der Partie gegen Olpe/Siegen ein Vier-Punkte-Spiel. „Am nächsten Samstag steht das Vier-Punkte-Spiel am Biggesse auf dem Programm. Da können wir den ersten Bigpoint im Kampf um den Ligaerhalt landen. Wir müssen und werden alles daran setzen und uns optimal auf den kommenden Gegner einstellen”, wird Coach Michael Wasielewski auf der Homepage des Vereins zitiert.
Die Gäste kommen allerdings mit gewaltigem Rückenwind nach Siegen, gelang ihnen doch zuletzt ein vor allem auch in der Höhe mehr als nur überzeugender 99:73-Sieg gegen den Primus der Liga, die ETB Miners aus Essen. Trotz der Niederlage bleiben die Miners mit acht Punkten Vorsprung vorne, während es für Haspe wohl eher noch um die Play Offs als um den Klassenerhalt gehen könnte.
Haspe hat mit Ricardo Norman Artis den neuen Topscorer der Liga und damit Shawn Scott abgelöst. „Der hat das Hinspiel in Haspe mit 76:70 gegen uns entschieden“, blickt Baethcke noch einmal zurück, „der ist immer für dreißig Punkte pro Spiel gut. Darüber hinaus ist Artis sehr stark am Brett.“ Nach dem Abgang von Shawn Scott liegt die Hauptlast bei der BG auf Bilal Atli, der im Schnitt auf knapp 16 Punkte pro Spiel kommt.
Aber das ist Zahlenspielerei. Und so müssen sich die Baethcke-Jungs auf einen hochmotivierten Gegner einstellen, der sich zuletzt noch mit einem holländischen Aufbauspieler verstärkt hat. „Wir werden natürlich versuchen, irgendwie dagegenzuhalten.“ Und er verweist darauf, dass mit Bilal Atli und Marcel Weiß ein verändertes Führungsduo auf dem Parkett steht. „Sie müssen vorangehen und werden von Phillip Becker unterstützt.“
Ein großes Problem wird in den Distanzwürfen zu sehen sein. Haspe glänzte gegen die Miners mit einer Dreier-Quote von 40 Prozent, während die Quote der BG regelmäßig unter dreißig Prozent pro Spiel liegt. Ob diese Quote ausgeglichen gestaltet werden kann, ist doch sehr fraglich.
Doch unabhängig von all diesen Vorzeichen, wird es keine Nachbesserung im Kader der Basketballer geben. „Das hat die Mannschaft entschieden. Und wir wollen die restlichen zehn Spiele in dieser hohen Liga genießen.“ Und das vor allem bei den Heimspielen, egal ob Olpe oder Siegen. „Wir haben ganz tolle Fans und wollen so viel wie möglich zurückgeben“, verspricht Daniel Baethcke.
Westfalenpost, 20.01.2023
Ausflug mit Medaillenchancen
Die Leichtathletinnen und Leichtathleten aus dem Kreis Olpe nehmen in Dortmund bei den Westfälischen Meisterschaften teil
Kreis Olpe. Volkher Pullmann. Mit den Westfälischen Meisterschaften startet die Leichtathletik am Wochenende in Dortmund in das neue Kalenderjahr.
Doch es gibt Änderungen. Die diversen Disziplinen sind auf drei große Blöcke verteilt. Den beiden Veranstaltungen am Wochenende folgt am 28. Januar der dritte Teil. „Das wurde vor allem im Sinne der Athleten geändert“, erläutert Karl-Heinz Besting von der Olper Leichtathletik, „der Druck, an einem Tag möglichst viele Wettbewerbe absolvieren zu wollen oder zu müssen, ist daher stark reduziert. Und es ermöglicht eher, Bestleistungen zu erzielen.“ Ebenso wurden keine Normen für die Teilnahme gesetzt, dafür sind aber die Teilnahmefelder begrenzt.
Die Chancen auf Podestplätze werden dadurch natürlich nicht besser, denn diese Voraussetzungen gelten ja für alle Athleten und Athletinnen. Und doch hat der Kreis Olpe ein Aufgebot am Start, das sich mit den Großvereinen wie TV Wattenscheid 01, LG Olympia Dortmund, LG Brillux Münster oder LC Paderborn, um nur einige zu nennen, messen kann. Sowohl für die Olper Leichtathletik wie SC und TV Olpe wie auch für die TSG Lennestadt und die SG Wenden sind Medaillenchancen durchaus im Bereich des Möglichen.
Kein unnötiger Druck
Nicht müde wird Trainer Egon Bröcher von der SG Wenden, der von Prognosen und hochgesteckten Erwartungen nicht viel hält: „Ich will meine jungen Leute nicht unnötig unter Druck setzen.“ Dabeisein ist alles, und das gilt für Gabriel Niklas (M14), der seinen ersten „richtigen“ Wettkampf bestreitet. Mehr Routine hat schon Jarne Beckmann, der auf westfälischer Ebene kein unbeschriebenes Blatt ist. Beide Athleten kommen für die 800 Meter am Samstag bzw. die 2000 Meter am Sonntag infrage. Ende offen.
Die wohl größten Medaillenchancen haben Maja Blagojevic (U18) und Hannah Bauermann (W15), beide vom Skiclub Olpe, über 60 Meter. In allen 60-Meter-Wettbewerben ist die Teilnehmerzahl auf 32 begrenzt – und die wurden auch in allen Altersklassen voll ausgeschöpft. Für Anna Piwowarski geht vor allem um persönliche Bestleistungen – sowohl über 60 Meter wie auch mit der Kugel. Sie peilt die Zehn-Meter-Marke an. Aber Karl-Heinz Besting gibt auch zu bedenken, „dass in unserer Halle nicht wettkampfnah trainiert werden kann“.
Das gilt in ganz besonderem Maße für die Staffeln. Wie problematisch gerade die Wechsel sind, zeigte sich zuletzt bei einem Hallensportfest in Dortmund, das der Vorbereitung diente. Gleich zwei Staffeln der Startgemeinschaft Olpe-Lennestadt patzten bei der Stabübergabe. Das soll jetzt im Ernstfall nicht wieder passieren, hoffen die Trainer Dieter Rotter (SC Olpe) und Jochen Meyer (TSG Lennestadt). Der Vorteil gerade der Staffeln liegt ganz eindeutig bei den Zentren mit großen Hallen wie Dortmund, Wattenscheid und Paderborn.
„Wir hatten noch nie so viele Aktive am Start wie in diesem Jahr“, freut sich Jochen Meyer und hofft, dass der eine oder andere aus seinen Reihen über 60 Meter das Finale erreicht. Und er denkt dabei vor allem an Ben Tröster, der im Vorjahr bei den Deutschen Meisterschaften der U16 überraschend zu Bronze rannte. Doch jetzt bei der U18 weht schon ein anderer Wind. „Da ist auch in Westfalen die Spitze extrem eng beieinander, da spielen Hundertstelsekunden eine Rolle“, so der TSG-Coach. „Wenn der Start so hinhaut wie im Training, ist das Finale möglich.“ Doch das wollen alle der 32 gemeldeten Teilnehmer erreichen.
Helena Tröster (U20) will der TSG-Coach nicht unter Druck setzen. „Nach dem Abitur absolviert sie nun ein Duales Studium und kann nicht regelmäßig trainieren. Immerhin ist sie für die 4x200-Meter-Staffel ein wichtiges Bindeglied. Meyer freut sich, dass er bei den Frauen ein reines TSG-Quartett aufstellen kann. Außer Helena Tröster kann er mit Alissa Radziewsky, Paula Simon, Helena Grap und Alina Gierse auf bewährte Kräfte setzen.
Bestleistungen erhofft sich der TSG-Boss auch von seinem U18-Nachwuchs wie Maja Tröster und Simon Schulte über 60 Meter wie auch von Liam Jankowski, der lange verletzt war, über 400 Meter. Unter dem Strich: Bei der TSG Lennestadt tut sich was. Medaillenchancen müssen auch den Staffeln der verschiedenen Altersklassen der StG Olpe-Lennestadt zugestanden werden – trotz übermächtiger Konkurrenz und wenn die Wechsel klappen.
Zum Dauer(b)renner hat sich Annica Deblitz vom Skiclub Olpe entwickelt. Die inzwischen der Jugendklasse U20 entwachsene Sprinterin hofft natürlich bei den Frauen auf den Finaleinzug, aber auch das wird in dem 32er-Feld äußerst schwer. In der Meldeliste liegen vor ihr fünf Athletinnen aus Wattenscheid, Dortmund und Paderborn.
Von einer Teilnahme am Endlauf können die beiden M14-Sprinter des TV Olpe, Michael Kämpfer und Gabriel Gross, wohl nur träumen. Aber allein bei den „Westfälischen“ starten zu können, ist schon ein Erfolg.
Westflaenpost, 20.01.2023
Nach Fuhrmann-Aus schnell reagiert
Handball-Verbandsliga: TV Olpe holt mit Philipp Dietrich einen neuen Torhüter ins Team
Olpe. Meinolf Wagner. Nach der schweren Trainingsverletzung von Torhüter Ben Fuhrmann musste Handball-Verbandsligist TV Olpe handeln.
In einer Trainingseinheit gab es einen falschen Schritt, Fuhrmanns Knie knickte weg. Die MRT – Untersuchung in der Sportklinik Hellersen brachte dann die bittere Erkenntnis: Ein zunächst befürchteter Kreuzbandriss bestätigte sich nicht, dafür hat sich der Olper Torhüter einen Knorpelschaden im linken Knie zugezogen. Die Saison scheint gelaufen. Für die Olper Handballer bedeutete das, dass der Kader noch erweitert werden musste. Die Suche gestaltete sich mehr als schwierig. Die Arbeitsplatzbeschreibung ist klar und deutlich: sportliche Leistungsstärke sowie Integrationsfähigkeit im Team.
Philipp Dietrich verkörpert all diese Attribute und wird nun mit Carlo Rogalla ein starkes Torhütergespann bei den Kreisstädtern bilden. Koordination, Beweglichkeit, Kraft und Standfestigkeit sind die Grundvoraussetzungen.
Die Kontakte zu Dietrich erfolgten über den Olper Spielertrainer Frieder Krause. Genau wie beim Handball, packt der neue Torhüter des TV Olpe auch in seiner beruflichen Tätigkeit an. Nach seinem Studiums des Bauingenieurwesens arbeitet er nun als Kalkulator und Bauleiter.
Gegen Ex-Weltmeister gespielt
Philipp Dietrich hat bei der TSG Siegen gespielt, bevor er zum RSVE Eiserfeld wechselte. „Ich wollte eine neue sportliche Herausforderung und habe dann beim RSVE Siegen gespielt“, sagte Philipp Dietrich. Anschließend erfolgte eine handballerische Pause. Beim Jubiläumsspiel zum hundertsten Geburtstag der Handball-Abteilung der TSG Siegen gegen die Allstars des ehemaligen Handballweltmeisters von 2007 am 12. November, intensivierten sich die Gespräche mit Philipp Dietrich.
Zu diesem Zeitpunkt spielte er bei der Handballabteilung der DJK Betzdorf. „Dieses Spiel war für mich ein Höhepunkt meiner bisherigen Handballer-Laufbahn. Einfach unvergesslich“, erinnert sich Philipp Dietrich an dieses Spiel vor mehr als 1000 Zuschauern in der Giersberg-Sporthalle. „Man muss es erst einmal realisieren. Wir hatten gegen Legenden wie Christian „Blacky“ Schwarzer, Daniel Stephan oder den Weltmeistertorhüter Henning Fritz zu spielen. Diese Spieler kennt man sonst nur aus dem Fernsehen. Einfach ein tolles Event“, schwärmt Dieterich.
Bei dieser Begegnung kamen die beiden früheren Eiserfelder Handballer ins Gespräch. „Ich habe beim TV Olpe ein Probetraining mitgemacht und es hat mir gefallen, deshalb habe ich auch die schnelle Zusage an Frieder gegeben, denn die sportliche Perspektive sowie das Umfeld stimmen. Ein familiärer Verein“, lobt der neue Torhüter die Kreisstädter.
So hat das Olper Trainer-Duo Johannes und Frieder Krause die Möglichkeit, je nach Spielstand einen Wechsel zwischen den Pfosten vorzunehmen, bzw. dem einen oder anderen Torhüter eine schöpferische Pause zu gönnen.
Weiter legte der Torhüter, der am letzten Wochenende gegen den OSC Dortmund in der laufenden Meisterschaft seinen Einstand hatte, nach: „ Carlo und ich werden uns ergänzen und so werden wir unseren Beitrag für das große Ziel Klassenerhalt beitragen, denn es geht nur über Teamarbeit - und das ist keine Floskel. Handball ist ein Mannschaftssport, das heißt, man gewinnt oder verliert gemeinsam im Kollektiv. Der Einzelne bedeutet da erst mal weniger“, betont Dietrich.
Gegen den OSC Dortmund, dem Überflieger der Liga, der gespickt ist mit ehemaligen Oberliga- und Drittligaspielern, gab es für die TVO-Sieben bei der 20:29-Niederlage nicht viel zu holen. Philipp Dietrich und Carlo Rogalla teilten sich die Spielzeiten. Äußerst realistisch bewertete Philipp Dietrich seine insgesamt gute Vorstellung: „Die eigene Leistung verblasst und tritt nach einem solchen Spiel komplett in den Hintergrund.“
Niederlage hinter sich lassen
„Handball ist ein schnelles und körperbetontes Spiel, man packt es mit der Mannschaft oder es hat nicht gereicht. Für das Spiel am nächsten Wochenende beim TV Westfalia müssen wir aus der Niederlage unsere Schlüsse ziehen und den Rest komplett ausblenden, dann sind wieder alle Uhren auf Null gestellt“, weiß Dietrich.
Westfalenpost, 17.01.2023
TV Olpe bekommt eine bittere Lehrstunde
Neuling der Handball-Verbandsliga ist gegen OSG Dortmund überfordert. Jubel dagegen bei SG Attendorn/Ennest
Olpe. Meinolf Wagner. Auch das dritte Schwergewicht Handball-Verbandsliga nach HTV Hemer (17:26) und TuS Westfalia Hombruch (21:25) war für den TV Olpe eine Nummer zu groß. Gegen den Titelaspiranten OSG Dortmund erlitt der Aufsteiger in eigener Halle eine deftige 20:29 (8:17)-Niederlage. Es war eine kostenlose Lehrstunde für die Kreisstädter.
Spannung war Fehlanzeige in der Olper Kreissporthalle vor einer Mini-Kulisse. Der OSC Dortmund präsentierte sich als Team mit einer guten Mischung aus erfahrenen und jungen Nachwuchskräften. „Die erste Halbzeit war zum Vergessen. Es fehlte an Konzentration, Einstellung und Motivation“, fasste der Olper Spielertrainer Johannes Krause die ernüchternden 60 Minuten zusammen, „im zweiten Durchgang sind wir etwas besser ins Spiel gekommen, ohne das sich am Spielgeschehen etwas änderte.“ Dafür waren die Verhältnisse generell zu klar.
Eine Wende ist nie in Sicht
Es war eine Art Start-Ziel-Sieg der Gäste, die schon nach acht Minuten 8:1 führten und fortan nicht mehr ernsthaft in Gefahr gerieten. Das frühzeitige Aus von Frieder Krause (12.) sorgte weiter für Destabilisierung im Spiel der Hausherren. Nur acht Tore, zwei verworfene Siebenmeter von Leon Schneider und Hendrik Ohm sowie sechs Pfosten- und Lattentreffer sorgten des weiteren für die mäßige Torquote der TVO-Sieben, genau wie der Dortmunder Torhüter Dominik Zechel mit 19 Paraden.
Auf der Gegenseite zeigte das Olper Torhüter-Duo Carlo Rogalla/Philipp Dietrich gute Form wurden allerdings von der Defensiv-Abteilung des öfteren im Stich gelassen. Für eine Wende in diesen einseitigen Spiel war das durchschnittliche Level der Gäste aus dem Dortmunder Vorort einfach zu hoch.
Der Neuling kam mit der aggressiv zupackenden 6:0-Abwehr der Gäste überhaupt nicht zurecht, er zog zwar ein gefälliges Aufbauspiel auf, aber ohne zählbaren Erfolg. Mit der Schlusssirene traf Tom Wegener per direkt verwandeltem Freiwurf zum 8:17-Pausenstand.
Nach dem Seitenwechsel sahen die Zuschauer in der Kreissporthalle weiteren Einbahnstraßenhandball. In den letzten 15 Minuten ließen die Gäste im Gefühl des sicheren Sieges die Zügel etwas locker ohne ernsthaft in Gefahr zu kommen. Was sonst an Bällen wie Freistellungen dann vom überragenden Dortmunder Torhüter Dominik Zechel zunichte gemacht wurde. Mit einfachen Tempogegenstößen und beweglichen Positionsspiel traf der Tabellenführer nach Belieben.
Der im zweiten Durchgang eingesetzte Torhüter Philipp Dietrich hielt das Ergebnis noch in einem erträglichen Rahmen. Der Dortmunder Trainer Thorsten Stoschek und ehemalige Bundesligaspieler von TuSEM Essen brachte es auf den Punkt und es gab keine zwei Meinungen über die zwei gewonnen Punkte: „Wir haben das Ding souverän und seriös durchgezogen. Von Beginn an waren wir die dominierende Mannschaft. Außerdem hatten wir mit Dominik Zechel noch einen überragenden Torhüter. Die Mannschaft hat zwar in Schlussphase etwas nach gelassen, aber es war nicht spielentscheidend.“
Dagegen war in Attendorn die Freude über den 33:24 (15:11)-Heimsieg des Landesligisten SG Attendorn/Ennest über den VfL Eintracht Hagen III riesig. Mit zwölf Toren war Tim Kopperberg der überragende Spieler in einer intensiven Partie. SGA-Coach Christof Heimes konnte mit der Leistung seines Teams zufrieden sein. Bester Torschütze der SG Attendorn Ennest war Tim Kopperberg mit insgesamt zwölf Treffern. Die Gastgeber konnten ihre Führung aus der ersten Halbzeit bis zum Ende kontinuierlich ausbauen. Der VfL Eintracht Hagen III hatte in der zweiten Halbzeit nichts Entscheidendes entgegenzusetzen.
Die Hansestädter begannen schwach, aber behielten die Ruhe. Marcel Benninghaus (9.) glich zum 3:3 aus und abschließend baute die SGA-Sieben ihren Vorsprung kontinuierlich aus. Lars Müller (56.) erhöhte auf 32:22 einen zehn Tore Vorsprung und Tim Kopperberg (58.) auf 33:23. „Es hatte sich heute bewährt, dass wir den Druck von der Mannschaft genommen haben“, freute sich der Attendorner Trainer Christof Heimes, „die Maßgabe war, guten Handball zu spielen und das hat funktioniert.“
Westfalenpost, 17.01.2023
Paukenschlag bei BG Olpe/Siegen
Shawn Scott, einer der besten Spieler der 1. Basketball-Regionalliga, wechselt nach Berlin
Olpe. Volkher Pullmann. Quo vadis, Basketball-Gemeinschaft TV Olpe/TV Jahn Siegen? Diese Frage stellte sich beim Erst-Regionalligisten weniger wegen des Ergebnisses von 59:79 (34:31), mit dem Olpe/Siegen beim Tabellenzweiten Ademax Ballers Ibbenbüren den Kürzeren zog, sondern wegen des personellen Paukenschlags, mit dem die Truppe von Cheftrainer Daniel Baethcke bis zum Saisonende fertig werden muss. Aber so ganz überraschend kam die Meldung nicht, dass Shawn Scott, der Topscorer der BG und auch „wohl der beste Spieler der Liga“, so Baethcke, Olpe verlässt. Diese Personalie pfiffen schon am Jahresende die Spatzen vom Dach.
Und so war das Heimspiel in Siegen gegen Recklinghausen der Abschied des US-Amerikaners, der nicht mehr im BG-Kader in Ibbenbüren stand – und es war auch das Gesprächsthema Nummer eins innerhalb der Mannschaft. Wie geht es weiter?
Daniel Baethckes Statement zum Wechsel: „Shawn hat ein Angebot aus Berlin erhalten von einer Mannschaft, die vor dem Aufstieg in die Pro-B, den Profibereich, steht. Für uns ist das natürlich nicht nur sportlich, sondern auch menschlich ein großer Verlust, den wir nicht auffangen können.“ Um dann auch nach vorne zu schauen: „Ich hatte bereits vor der Saison gesagt, dass es in dieser Liga sehr schwer wird, zu bestehen. Jetzt wird es ein heftiger Kampf, den wir wahrscheinlich nicht gewinnen können. Wir haben mit dem Team besprochen, dass wir es ohne Ersatz probieren wollen.“
Auch eine Chance für die Jungen
Baethcke sieht in dieser Entwicklung aber auch die Chance, seinen jungen Spielern wie Phillip Becker und Tomy Vicente auf Scotts Position Erfahrungen zu sammeln. Der Gedanke auf Ersatz wurde auch aus Zeitgründen verworfen. „Die Wechselfrist endet Ende Januar und es wäre ein riesiger Aufwand, jemanden auf dieser Position und mit ähnlicher Qualität zu finden. Wie probieren es als Mannschaft.“
Trotz dieser Entwicklung zeigten sich Atli, Becker & Co bei ihrem Gastspiel in Ibbenbüren zunächst unbeeindruckt. In der ersten Halbzeit standen die Gäste, die ohne Abwehrspezialist Alexander Gerzen auskommen mussten, defensiv sehr gut und ließen nur 31 Punkte zu. „Unser knapper Vorsprung von 34:31 gegen den Tabellenzweiten war schon sensationell“, war auch Daniel Baethcke überrascht von der Vorstellung seiner Jungs.
Doch was sich dann im dritten Viertel abspielt, verschlug auch dem Coach zunächst die Sprache. „Das war eine Vollkatastrophe. Ein 9:0-Lauf von Ibbenbüren gleich am Anfang zwang mich zu einer Auszeit, vergeblich. Wir haben die Bälle reihenweise weggeworfen. Ibbenbüren dominierte, wie es wollte. Und doch hat es Spaß gemacht, vor über fünfhundert Zuschauern zu spielen. Unter dem Strich haben wir uns gut verkauft.“
Auch selten: Ein Viertel mit 4:32
Ein Viertel mit 4:32 – das hatten auch die Verantwortlichen der BG Olpe/Siegen noch nicht erlebt. Und doch war von Resignation keine Spur. Immerhin konnte das Schlussviertel mit 21:16 etwas versöhnen. Die dritte Pflichtspielniederlage in Folge kann aber die Stimmung in der Mannschaft nicht mindern. „Die positive Grundstimmung bleibt erhalten, wir werden jetzt noch enger zusammenrücken. Aber es wird natürlich eine ganz, ganz schwierige Mission, um die Liga zu halten.“ Ein wichtiger Schritt zu dieser „mission impossible“ soll am Samstag in eigener Halle gegen SV Haspe 70 folgen. Doch die oben gestellte Frage wird erst am Saisonende beantwortet – voraussichtlich.
Westfalenpost, 14.01.2023
Lange Anreise für BG-Basketballer
Olpe. Volkher Pullmann. Trotz der Niederlage haben die Basketballer der BG Olpe/Siegen am vergangenen Wochenende eines ihrer Saisonhighlights erlebt. Mehr als 500 Zuschauende kamen gegen die Citybaskets Recklinghausen zusammen, als die Mannschaft erstmals ein Heimspiel in der Sieger Kreissporthalle ausgetragen hat. An diesem Wochenende geht es für die Korbjäger von Daniel Baethcke auf eine der längsten Auswärtsreisen. Mehr als 170 Kilometer muss die Mannschaft zurücklegen, um nach Ibbenbüren zu kommen. Doch nicht nur die Anreise wird beschwerlich, auch sportlich liegt die Messlatte hoch. Die Ademax Ballers stehen auf dem zweiten Tabellenplatz mit einer Bilanz von neun Siegen und sechs Niederlagen. Zuletzt unterlagen die Münsterländer dem Spitzenreiter ETB Miners deutlich mit 82:99.
Westfalenpost, 13.01.2023
Zwei Vereine und ein Ziel – der Klassenerhalt
Handball: Verbandsligist TV Olpe und Landesligist SG Attendorn/Ennest starten am Samstag mit Heimspielen ins Jahr
Olpe. Meinolf Wagner. Die Weihnachtspause ist vorbei, für die Verbandsliga-Handballer des TV Olpe geht es am Samstag wieder um Punkte. Ähnlich wie beim Landesligisten SG Attendorn/Ennest steht in der Kreisstadt der Klassenerhalt im Fokus.
Handball-Verbandsliga: TV Olpe – OSC Dortmund (Samstag, 18.30 Uhr). Im letzten Hinrundenspiel der Handballverbandsliga hat Aufsteiger TV Olpe den Rangdritten OSC Dortmund zu Gast. Es werden für die Kreisstädter zwei richtungsweisende Spiele zunächst gegen den OSC und am übernächsten Wochenende gegen den TuS Hattingen. „Der OSC Dortmund geht als der absolute Favorit in dieses Spiel, dennoch wollen wir unsere Heimstärke einbringen“, gab der Olper Trainer Frieder Krause die Marschroute vor. „Wir haben es mit einer robusten und spielstarken Truppe zu tun.“ Philipp Zechel (Rückraum) und Nikita Maystrenko (Kreis) sind die Korsettstangen der Gäste.
Ein Punktgewinn wäre wichtig für den TVO. „Wir sind mitten im Abstiegskampf, alles ist möglich und wir haben noch alles selbst in der Hand. Ich erwarte in der Rückrunde eine hohe Trainingsbeteiligung, um die mannschaftliche und spielerische Qualität hochhalten zu können“, betont Krause. 1981 stieg der OSC Dortmund in die 1. Bundesliga auf. Die Dortmunder spielten ein Jahr in der höchsten Klasse. Nach drei Jahren in der zwischenzeitlich neu geschaffenen 2. Bundesliga gelang 1985 - nach einer überragenden Saison mit nur zwei Unentschieden und einer Niederlage in 26 Partien - der erneute Aufstieg in die Eliteklasse. Diesmal landete das Team in der ersten Saison sogar in der oberen Tabellenhälfte und hielt sich insgesamt drei Jahre in der höchsten deutschen Spielklasse, bevor 1988 der erneute Abstieg folgte. Nach weiteren fünf Jahren in der 2. Bundesliga stieg der OSC 1993 zunächst in die Regionalliga West und zwei Jahre später in die Oberliga Westfalen ab. [...]
Westfalenpost, 10.01.2023
BG verliert, der Basketball gewinnt
Heimspiel mal nicht in Olpe, sondern in Siegen: „Experiment vollauf geglückt“
Siegen/Olpe. Lutz Großmann und Lothar Linke. „Wir haben zwar verloren, aber der Basketball hat gewonnen.“ So brachte Tom Kleine aus Attendorn, Sprecher der BG TVO Biggesee/TV Jahn Siegen, das 83:87 (46:42) gegen Citybasket Recklinghausen in der 1. Regionalliga auf den Punkt.
Zum ersten Mal hatte die BG ein Heimspiel nicht in Olpe, sondern in der Kreissporthalle Siegen ausgetragen. „Das Experiment ist vollauf geglückt“, befand Tom Kleine nachher. Das bezog er nicht nur auf die Partie selbst, sondern auch auf den Aktionstag. „Der war super besucht.“ Und auch die Regionalliga-Basketballer wurden ihrem Ruf gerecht. Tom Kleine schmunzelnd: „Egal ob wir in Olpe spielen oder in Siegen - es wird immer ein Krimi geboten. Es war wieder unfassbar knapp gegen Recklinghausen, und die Jungs haben auch bis ins vierte Viertel immer geführt.“ Am Ende sei dann „ein bisschen die Puste ausgegangen.“
Die Halle war mit etwa 400 Zuschauern gut gefüllt. „Das waren Olper Verhältnisse in Siegen“, so drückte es Kleine aus. Es waren viele Basketball-Interessierte aus Siegen da - natürlich. Aber auch die treuen Fans aus Olpe seien ebenfalls zahlreich in den Nachbarkreis gefahren, um die Mannschaft von Daniel Baethcke zu unterstützen.
Wird es in dieser Saison noch ein weiteres Heimspiel des Erst-Regionalligisten in Siegen geben? „Ich könnte mir vorstellen, dass wir das mit unserem Kooperationspartner TV Jahn Siegen nochmal machen. Ob das unbedingt in dieser Saison sein muss? Der Spielplan steht ja eigentlich. Aber es hat Spaß gemacht in der Halle. Mit dem Gastro-Angebot von Siegen, das hat auch gut geklappt. Sie haben sich viel Mühe gemacht.“
Nun hat Tom Kleine Vergleichsmöglichkeiten. Gab es Unterschiede zwischen Halle Olpe und Halle Siegen? „In Olpe ist schon eine andere Atmosphäre, in der kleinen Halle. In Siegen sitzt man eher weit weg vom Spiel, in Olpe ist es komprimierter und eher ein Hexenkessel.“ Dass die Baethcke-Team „abtrünnig“ werden könnte, davon geht Tom Kleine nicht aus: „Es bleibt natürlich in erster Linie in Olpe. Schließlich kennen die Jungs die Halle vom Training und vom Spiel.“
Viel Befall von den Rängen
Vor allem Phillip Becker war es ein ganz besonderes „Heimspiel“. Der Langenholdinghausener ist ein Eigengewächs des TV Jahn Siegen, gilt als größtes Talent in der Region und ist inzwischen eine feste Größe beim Erst-Regionalligisten. Klar, dass Phillip Becker nach der Schlusssirene seine Enttäuschung über die Niederlage nicht verbergen konnte, um sich dann aber doch gemeinsam mit seinen Teamkameraden mit bittersüßer Miene für die Unterstützung von den Rängen zu bedanken. Die Fans spendeten dem Aufsteiger viel Beifall, hatten sie eines der Top-Teams der 1. Regionalliga doch an den Rand einer Niederlage gezwungen.
„Es waren nicht nur Basketball-Fans da, sondern auch viele, die sich das einfach mal anschauen und schnuppern wollten. Ich denke, es war eine gelungene Werbung für unseren Sport“, freute sich Lukas Trick, Sportlicher Leiter des TV Jahn Siegen und selbst aktiver Basketballer. Bei ihm liefen die organisatorischen Fäden dieses Basketball-Tages zusammen.
Erst auf den letzten Drücker erhielt der TV Jahn Siegen überhaupt die Genehmigung vom Westdeutschen Basketballverband, in der Kreissporthalle ein Regionalliga-Spiel ausrichten zu dürfen. Nachdem mehrere Helfer und auch der eingeplante Hallensprecher eine Stunde vor Spielbeginn erkrankt ausgefallen waren, konzentrierte sich die gesamte Arbeit bei Lukas Trick, der unplanmäßig sogar plötzlich Teil des Kampfgerichts war, um zwischendurch zu einem Wasserschaden im Bereich der Zuschauertoiletten gerufen zu werden. Und als es auf dem Feld in die „Crunchtime“ ging, es immer spannender wurde, musste er die in dieser Phase nicht unwichtige Restspielzeit entweder Richtung Tribüne brüllen oder eine mit den entsprechenden Zahlen beschriftete Pappe hochhalten. Auf der Hauptanzeigetafel gab es nämlich nur den Spielstand zu sehen, sind die anderen Leuchtdioden seit geraumer Zeit defekt.
Es musste also an diesem im Zeichen des Basketballs stehenden Abend viel improvisiert werden. „Da müssen wir in Zukunft sehen, dass wir das früher und besser organisieren und auf mehrere Schultern verteilen“, blickte Lukas Trick voraus. In dieser Saison wird es kein weiteres Regionalliga-Spiel der BG in Siegen geben, doch nehmen sich die BG-Vereine eine Neuauflage für die nächste Saison fest vor – vorausgesetzt, die BG TVO/TV Jahn schafft den Klassenerhalt.
Im ehemaligen Wohnzimmer
Die BG-Mannschaft von Trainer Daniel Baethcke hatte die Zuschauer nicht enttäuscht, aber jeweils den Start ins erste und dritte Viertel ein wenig verschlafen. Nur 13 Punkte gelangen im Auftaktsektor, zeigte die BG von der Freiwurflinie Nerven, eine Schwäche, die sich wie ein roter Faden durch diese 40 Minuten zogen. „Das war sehr ärgerlich und auch ein Grund dafür, dass wir verloren haben“. sagte Phillip Becker. Für den 18-Jährigen war es quasi die Rückkehr in sein ehemaliges „Wohnzimmer“, denn in der Jugend des TV Jahn Siegen hat er Basketball gelernt, war immer einer der Besten und hat sich auch bei der BG TVO/TV Jahn schon ins Rampenlicht gespielt.
Aber: Auch dank Beckers „Dreier“ glich die BG zum 23:23 aus, entschied das zweite Viertel mit 33:21 für sich und schaffte ein zweites Comeback. Die Halle tobte, als Olpe/Siegen nach drei Vierteln auf 67:67 gestellt hatte. In der Schlussphase aber war der Tabellendritten einen Tick cleverer und kaltschnäuziger als der Lehrgeld zahlende Aufsteiger. Beim Stand von 83:86 standen noch 17 Sekunden auf der Uhr, lag eine Verlängerung in der Luft, doch der Dreier von BG-Topscorer Shawn Scott verfehlte sein Ziel. Als Recklinghausen einen von zwei Freiwürfen zum 87:83 versenkte, hatte sich der Traum vom „Sieg in Siegen“ endgültig erledigt.
Westfalenpost, 07.01.2023
Basketball-Party zum ersten Heimspiel des Jahres
Regionalliga: BG Olpe/Siegen trägt Partie gegen die Citybaskets Recklinghausen erstmals in Siegen aus
Olpe/Siegen. Volkher Pullmann. Das neue Jahr beginnt in mancherlei Hinsicht „neu“. Das Heimspiel gegen Citybasket Recklinghausen beginnt – auswärts! In Siegen. Das ist der Basketball-Gemeinschaft Olpe / Siegen geschuldet. Auch wenn die große Mehrzahl der Spieler dem TV Olpe angehört, so muss doch auf den Schub aus Siegen hingewiesen werden.
Bereits in der letzten Saison begann die Zusammenarbeit mit den beiden Jugendlichen (heute U19) Phillip Becker und Michael Bartylak, die zum Aufgebot des TVO Biggesee zählten. Zudem ist der Trainer des TV Jahn Siegen, Sascha Becker, ein Routinier und unverzichtbarer Ratgeber am Spielfeldrand. Mit seinen Analysen während und nach den Spielen unterstützte er die Arbeit des Trainer-Duos Baethcke/Klein. Seine Erfahrung ist ungemein wertvoll, er ist eine Art „graue Eminenz“ der BG Olpe/Siegen.
Vor allem Becker junior hat sich sehr schnell zum Stammspieler entwickelt und ist, so Cheftrainer Daniel Baethcke, aus der Start-Fünf nicht mehr wegzudenken. Aber auch Michael Bartylak hat gerade bei personellen Engpässen seinen Mann gestanden. Hätten die Verantwortlichen die Basketball-Gemeinschaft nicht schon aus der Taufe gehoben – man müsste sie spätestens jetzt erfinden. Andererseits spielt das TVO-Gewächs Mika Knoll schon seit einigen Jahren in der Jugend des TV Jahn Siegen. Mit anderen Worten: es ist eine Win-Win-Situation für den Basketballsport in Olpe und Siegen.
Ausgeglichene Bilanz
Eine Win-Win-Situation blieb die Saison auch bis zum Jahreswechsel, wenngleich sich Sieg und Niederlage die Waage hielten – fast. Sechs Siegen stehen derzeit acht Niederlagen gegenüber, wenn da nicht die Pleite am grünen Tisch nach dem Spiel in Bonn gegen die Telekom Baskets 2 wäre. Eine ausgeglichene Bilanz von 7/7 weisen vier Mannschaften im Mittelfeld auf…
„Mit Platz zwölf sind wir in dieser nicht nur ausgeglichenen, sondern vor allem auch sehr starken Liga zufrieden“, blickt Daniel Baethcke noch einmal auf 2022 zurück. „Das ist eben der Unterschied zwischen Erster und Zweiter Regionalliga. In unserer Liga stecken die Vereine viel Geld in ihre Teams, da sind viele ehemalige Profis im Kader, meist Anfang 30, mit sehr viel Erfahrung.“
Viele Begegnungen waren maximal eng, zweimal ging es in die Verlängerung. Es waren knappe und glückliche Siege, aber ebenso auch Niederlagen. Es begann mit einem glücklichen 75:74 in eigener Halle gegen DTV Basket Köln – und die Kölner revanchierten sich zuletzt mit 79:74.
Wenn jetzt an diesem Samstag die BG Olpe/Siegen „zuhause“ in der Kreissporthalle Siegen die Citybasket Recklinghausen empfängt, dann haben Daniel Baethcke und Daniel Klein doppelten Grund zur Revanche. Zunächst mussten ihre Jungs in der Liga ein 104:113 nach Verlängerung hinnehmen. Und dann folgte im WBV-Pokal ein 82:90. „Wir wollen am Samstagabend keine 0/3-Bilanz gegen Recklinghausen haben, das wäre ein Wermutstropfen in die anschließende Fete im Vereinsheim.“
Run-and-gun befürchtet
Dass dies nicht eintritt, haben sie selbst in Hand, so schwer es auch wird. „Recklinghausen ist uns körperlich überlegen, hat einen sehr starken US-Boy sowie einen nur schwer zu spielenden Center aus Slowenien. Das könnte wieder wie im Hinspiel werden: Run-and-gun, wie die Amerikaner sagen, hoch-und-runter. Da müssen wir mit unseren bekannten Fähigkeiten dagegenhalten, unser schnelles Spiel aufziehen. Wichtig wird auch die Reboundkontrolle sein, das haben wir leider gerade gegen die langen Kerls von Recklinghausen vernachlässigt.“ Run-and-gun – rennen und treffen.
Das Training konnte allerdings erst am Dienstag wieder aufgenommen werden. „Aber ich rechne mit einem kompletten Kader, allerdings werden Shawn Scott und Marcel Weiß nach einem Auslandstrip erst im letzten Moment zum Kader stoßen. Ebenso hoffen die Verantwortlichen, dass, wie in Olpe, viele begeisterte Fans in die Kreissporthalle Siegen kommen – ein solcher Leckerbissen wird den Fans der Universitätsstadt selten geboten.
„Am kommenden Samstag veranstaltet die Basketball-Gemeinschaft TV Olpe / TV Jahn Siegen einen Basketball-Tag für alle Basketball-Verrückten“ kündigt Trainer Daniel Baethcke für den großen Tag in Siegen an – ein bisher einmaliges Erlebnis.
Eingeladen sind alle am Samstag Kinder, Jugendlichen sowie Damen und Herren, die Spaß am Basketball haben.
Westfalenpost, 05.01.2023
Handballer müssen sich kräftig strecken
Vermehrter Abstieg verschärft den Kampf um den Klassenerhalt in Verbands- und Landesliga massiv
Kreis Olpe. Meinolf Wagner. Das war schon vor der Saison alles andere als eine frohe Botschaft für die heimischen Handballer. Es gibt einen vermehrten Abstieg. Die amtlichen Nachrichten des westfälischen Handballverbandes bestätigten nunmehr die damals bekannt gegeben Abstiegsregelungen.
Grund dafür sind die in der Coronazeit beschlossenen Sonderregelungen. Da gab es einen vermehrten Aufstieg und weniger Absteiger. Was nun wieder ausgeglichen werden muss. Konkret: Der Verband will wieder zu je 14 Mannschaften pro Staffel kommen. Besonders hart trifft es die Mannschaften der Oberliga. Man muss dort von vier Absteigern ausgehen. Unangenehm für den TuS Ferndorf II. Der müsste sechs Punkte Rückstand aufholen und zugleich sechs Mannschaften hinter sich lassen.
Und wie trifft es den Kreis Olpe? Auch die Verbandsliga, in der der TV Olpe spielt, wird betroffen sein. Statt drei Staffeln soll es künftig nur noch zwei geben, mit insgesamt 28 Mannschaften. In Sicherheit wiegen können sich daher erst die Mannschaften, die in der Endabrechnung auf dem sechsten Platz stehen. Der Siebte dürften sich auf eine Extra-Schicht um den letzten Platz freuen. Der heimische TV Olpe belegt zur Zeit den 8. Tabellenplatz. Die Kreisstädter haben es mit zwei Punkten Rückstand noch selbst in der Hand, das gesteckte Ziel „Klassenerhalt“ zu realisieren.
Aus 66 werden 56 Landesligisten
In den sechs Staffeln der Landesliga spielen je elf Mannschaften. Aus den 66 Teams sollen 56 werden, aufteilt auf vier Staffeln. Dort wird man auch erst auf dem 5. Platz sicher sein, auch weiter Landesliga spielen zu dürfen. Verbandsliga-Absteiger RSVE Siegen wird aller Wahrscheinlichkeit den direkten Wiederaufstieg schaffen. Für die SG Attendorn/Ennest als heimischen Landesligavertreter sieht es aktuell nicht rosig aus.
Aber damit nicht genug. Gerade einmal eine Woche ist der Beschlusses einer Strukturreform des Handballverbandes Westfalen alt, welche die Landes-und Bezirksligisten betrifft. Demnach wird die Anzahl der Staffeln ab der Spielzeit 2023/24 in der Landesliga von vier auf drei reduziert. Das bedeutet für die Saison 2023/24 erneut einen vermehrten Abstieg. Da die westfälische Handball-Landesliga schon vor der Saison 2022/23 von sechs auf vier Staffeln mit je 14 Mannschaften reduziert wurde, wird es auch 2023/24 einen vermehrten Abstieg geben. Die Plätze 8 bis 11 steigen im Sommer 2024 direkt ab. Die jeweiligen Plätze 7 und 6 tragen vorsichtshalber Entscheidungsspiele zur Ermittlung einer Abstiegsreihenfolge aus. Die Staffel hat dann ab der Saison 2023/24 zehn Mannschaften.
„Um ganz sicher das angestrebte Ziel, den Klassenerhalt zu sichern, benötigen wir den fünften Tabellenplatz“, erklärte Steffen Schmidt, der sportliche Leiter des TV Olpe. Das bedeutet maximale Anspannung auf und neben dem Parkett. So muss das Trainer-Duo Johannes und Frieder Krause die nötigen Voraussetzungen, sprich Fitness und Wettkampf, schaffen, um für die Plätze in der neuen Umgebung sorgen.
„Von Entspannung kann keine Rede sein. Die Mannschaft muss deutlich mehr ihre Leistung abrufen. Es fehlt an mannschaftlicher Geschlossenheit “, sagte Jörg Menzel, Geschäftsführer der SG Attendorn/Ennest. Denn die Heimstärke der letzten Saison ist tatsächlich Geschichte, denn sie ist nicht mehr da. Jörg Menzel: „Das wird eine harte Geschichte und bedarf einer großen Kraftanstrengung im kommenden Jahr“.
Rückgang der Spielerzahlen
Eine Stufe niedriger wird die Zahl der Bezirksligen auf nur sechs reduziert. Weitere Details sind noch nicht bekannt. „Dies wird zu einer weiteren Qualität in der Landesliga führen. Auch wird durch die weitere Rückführung von Mannschaften der Spielbetrieb in der Kreisliga gestärkt werden“, heißt es in der Mitteilung. Das alles vor dem Hintergrund des seit drei Jahrzehnten stetig anhaltenden Rückgang von Spielern und Mannschaften im Jugend – und Seniorenbereiches und damit verbundenen Qualitätsverlust besondes in den unteren Spielklassen zu sehen.
Der Spielbetrieb der Frauen, der an der Basis die gleichen Probleme hat, sieht keine Veränderungen vor. Den Handball-Bezirksligisten TuS 09 Drolshagen betrifft die Regelung nicht, denn der liegt mit 14:0-Punkten einen Zähler vor dem Tabellenzweiten HSG Lüdenscheid.
Westfalenpost, 03.01.2023
Greift Drolshagen noch ganz oben an?
TuS 09 scheint in der Basketball-Bezirksliga der einzige Konkurrent des souveränen TuS Meinerzhagen zu sein
Drolshagen/Olpe. Volkher Pullmann. Es hat sich einiges geändert in der Basketball-Bezirksliga der Männer. Nach dem einjährigen Gastspiel des TuS 09 Drolshagen in der Landesliga sind in der Bezirksliga wieder vier Kreisvereine vertreten. „Der Klassenerhalt wurde nur ganz knapp verpasst“, so der Drolshagener Spielertrainer Serkan Memed rückblickend.
Von diesen vier Vereinen tritt der letztjährige TVO Biggesee 2 unter neuem Namen an: Basketball-Gemeinschaft TV Olpe/TV Jahn Siegen 3. Geschuldet ist diese Änderung dem Zusammenschluss von TV Olpe und TV Jahn Siegen im Bereich Basketball. Offiziell führt der Westdeutsche Basketball-Verband jetzt die Bezeichnung BG TVO/TV Jahn in den verschiedenen Ligen. Die neue zweite Mannschaft dieser BG spielt mit vielen Jugendlichen in Siegen in der Landesliga.
Der Bezirksliga-Kader von Olpe/Siegen 3 erinnert an eine „Alt-Herren-Truppe“, und so ist es kein Wunder, dass sich im Spiel Olpe gegen Finnentrop größtenteils zwei Generationen gegenüberstanden: Routine eben gegen Erfahrung. Diese Feststellung machte auch der 30-jährige Perparim Rushitit, Lenker und Denker beim FC Finnentrop. Gestandene Familienväter hier, junge, hungrige Teenager dort.
Doch Routine allein ist nicht ausreichend. Die neue BG Olpe/Siegen 3 weist „nur“ - oder besser „trotz“ des Alters – eine ausgeglichene Bilanz von vier Siegen und vier Niederlagen aus. „Wir spielen just for fun“, so der 44-jährige Daniel Baethcke, der sein früheres Können phasenweise ebenso aufblitzen lässt wie der 53-jährige Andreas Berndt oder der 46-jährige Sascha Becker, Vater des großen Talents Phillip, der beim TVO/TV Jahn in der 1. Regionalliga spielt. [...]