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Juli 2019

Westfalenpost, 31.07.2019

Dritter Top-Ten-Platz seit 2015 ist möglich

Staffeln der Startgemeinschaft Olpe/Fretter fahren selbstbewusst zu Deutschen Meisterschaften nach Berlin

Berlin/Olpe. Volkher Pullmann. Für alle Sportler stellt eine Teilnahme an Deutschen Meisterschaften eine hohe sportliche Herausforderung dar. Ist es für die nationale Spitze der Titel, sind es die Medaillen oder zumindest das Erreichen der Endläufe oder des Endkampfs der besten Acht – so gilt für die breitere Masse allein das olympische Motto „Dabeisein ist alles“.

Aber auch das ist verbunden mit nahe liegenden Zielen, wie es Karl-Heinz Besting, Vorsitzender des Skiclub Olpe betont: „Bestzeiten unter Meisterschaftsbedingungen, mehr kann man nicht erwarten.“

Aber auch dies lässt sich gerade bei bei längeren Laufwettbewerben oft nicht umsetzen. „Meisterschaftsrennen werden oft von taktischen Gegebenheiten bestimmt“, weiß Egon Bröcher, Landestrainer (Mittel- und Langstrecke) der SG Wenden, aus jahrzehntelanger Erfahrung – wenngleich ihm eine gute Zeit wichtiger ist als eine Medaille, wie er jüngst im Falle seines Schützlings Alexander Lind äußerte.

Ziel: Spitze der Jahresbestenliste

Von den „Silbermädels“ der U18 von Ulm – Emma Rehse, Annica Deblitz, Alina Hoberg und Julia Hippler – ist in der Frauenklasse sicher kein Edelmetall, auch kein Top-Ten-Platz, zu erwarten. Und doch: ein Blick in die Meldeliste von Berlin offenbart, dass Platz 10 „nur“ eine gute halbe Sekunde entfernt ist Nichts ist unmöglich. 2015 in Nürnberg mit Platz neun und 2017 in Erfurt (Platz acht) hat es sogar geklappt.

Aber da sitzt ein besonderer Stachel, den das Quartett unbedingt ausmerzen will: der Verlust der Spitzenposition in der DLV-Jahresbestenliste der U18. Den Spitzenplatz nimmt nun der Sprintnachwuchs des TV Wattenscheid mit 46,61 Sekunden ein, erzielt im Vorlauf in Ulm. Im Finale allerdings ereilte Wattenscheid wieder einmal das Wechselpech: Überlaufen der Wechselmarke. Disqualifikation. Dieses Dilemma blühte auch den Olper Staffelmädels beim ersten Wechsel – unverschuldet. Durch die Behinderung von Emma Rehse musste diese das Tempo rausnehmen, Annica Deblitz startete wie immer rechtzeitig, musste dann aber abbremsen, um die Grenze der Wechselzone nicht zu überlaufen.

Diese Wechsel werden von Cheftrainer Dieter Rotter akribisch abgestimmt. Wer wechselt mit wem am besten, Lichtschrankentests werden vorgenommen. Wer hat den besten Start? Schnellkraft. Vor allem Reaktionsvermögen sind gefragt. Wer eignet sich am besten für die Kurve, wer für die Gegen- oder Zielgerade?

Ein Blick in die Vergangenheit bringt interessante Hinweise. Heinz Fütterer, der 1954 mit handgestoppten 10,2 Sekunden über 100 Meter den Weltrekord von Jesse Owens egalisierte, hatte ein kürzeres linkes Bein, der sich dadurch in der Staffel für die Kurve geradezu angeboten hatte. Armin Hary, Doppelolympiasieger von Rom 1960 hatte in der Kurve Knieprobleme. In Rom lief er an zweiter Stelle, auf der Gegengeraden. Lang ist’s her. Zurück zur Gegenwart. Hat die U18-Staffel aus Olpe die Wattenscheider Zeit im Visier, so ist für das etwas ältere Quartett der Startgemeinschaft Olpe allein der Start auf der „blauen Bahn“ der Saisonhöhepunkt. Wer von dem Quintett Johanna Heuel, Sophia Werthenbach, Cathrin Eiden, Julia Springob und Alina Franke letztlich diese Bahn betritt, entscheidet Dieter Rotter kurzfristig vor Ort.


Westfalenpost, 30.07.2019

Nach explosivem Start Sensationsplatz vier

Annica Deblitz ist bei den Deutschen Meisterschaften Zweitbeste ihres Jahrgangs 2003 über 100 Meter

Ulm. Volkher Pullmann. Es sind bei weitem nicht die Medaillen allein, die für Athleten und Betreuer zählen. Bei den Deutschen Leichtathletikmeisterschaften der U18/U20 in Ulm wurde dies auch von den jungen Athletinnen und Athleten aus dem Kreis Olpe bestätigt, die am zweiten Tag im Donaustadion trotz teilweise widrigster Bedingungen über sich hinauswuchsen. Allen voran war es nach der Silberstaffel der StG Olpe/Fretter (wir berichteten) Annica Deblitz (SC Olpe/U18), die mit einem sensationellen 4. Platz über 100 Meter überraschte. Aber auch Alexander Lind in der U18 und von der SG Wenden zeigte im B-Finale eine Leistungsexplosion, die sein Trainer schon früher von ihm erwartet hatte.

Als Siebte der Jahresbestenliste nach Ulm gereist, als Achte gerade noch ins A-Finale gelaufen – und dann nach einem explosiven Start in einem denkbar knappen Rennen auf Platz 4 gelandet: Annica Deblitz hat ihre vorjährige Bronzemedaille der U16 mehr als bestätigt und war nun Zweitbeste ihres Jahrgang 2003. „Dieter Rotter, sonst emotional sehr zurückhaltend und mit Lob vorsichtig, war regelrecht euphorisch“, gab Delegationsleiter Karl-Heinz Besting die Gefühlswelt des Cheftrainers wider.

Am Ende fehlt die Lockerheit

Ihr Zwischenlauf stellte Rotter nicht zufrieden. Analyse war angesagt. Der Start war nicht hundertprozentig. Am Ende fehlte die Lockerheit. „Das hat sie im Finale besser gemacht. Annica ist eine Musterschülerin, intelligent und koordinativ gefestigt. Sie hat alles im Finale perfekt umgesetzt“, war auch Besting am Tag danach noch begeistert von ihrem Auftritt in Ulm. Die Medaillen waren noch weit weg. 16 Hundertstel-Sekunden fehlten zu Platz 3. Diese Zeiten sind momentan noch nicht realistisch. Annica Deblitz konnte hoch erhobenen Hauptes das Donaustadion verlassen.

Das konnte aber auch Alexander Lind, der im B-Finale über 400 Meter sein Potenzial voll ausschöpfte.„Endlich hat er gezeigt, was er kann“, jubelte sein Trainer Egon Bröcher, um sich dann der üblichen Konjunktive zu bedienen, „was hätte sein können, wenn er im Vorlauf diese Leistung gebracht hätte.“ Hat er aber nicht. Mit 50,98 Sekunden ist er gerade noch als letzter Qualifikant der Vorläufe ins B-Finale gerutscht, um dann mit 49,51 Sekunden die Konkurrenz im B-Lauf zu düpieren. Es hätte im darauffolgenden A-Finale für Platz 5 gereicht, hätte… Nebenbei: U18-Kreisrekord.

Lind pulverisiert persönliche Bestzeit

Bemerkenswert: Egon Bröcher, Trainer der SG Wenden, stellte heraus, dass „mir Zeit und ein neunter Platz lieber sind als eine Medaille mit schwächerer Zeit“. Er äußerte dies am Beispiel seines Schützlings Alexander Lind, der seine persönliche Bestzeit von 50,34 Sekunden aus dem Vorjahr mit 49,51 Sekunden geradezu pulverisierte und als Sieger des B-Finales insgesamt Platz 9 im 26-köpfigen Feld belegte.

Gewitter und wolkenbruchartige Sturzregen begleiteten die Meisterschaften. Zeitverschiebungen waren die Folge. Wiebke Rosemeyer war über 400 Meter Hürden davon noch nicht betroffen. Ihr großes Ziel mit einer 64er-Zeit konnte sie bei der Hitze nicht erfüllen. „Es war ein gutes Rennen“, schilderte Besting ihren Auftritt, „die Schrittfolge war okay, sie machte keine Fehler.“ Sie hat mit 66,69 Sekunden einige Gegnerinnen noch hinter sich gelassen.

Paula Simon bleibt cool

Wie Wiebke Rosemeyer war auch Johanna Pulte von der SG Wenden im letzten Moment auf den Zug nach Ulm aufgesprungen. Für sie galt es, bei ihrer ersten großen Meisterschaft über 1500 Meter wichtige Erfahrungen zu sammeln. „Es war bei der Hitze sehr schwer für sie“, so Egon Bröcher, „niemand wollte die Pace machen, und Johanna ist keine Spurtläuferin. Sie hat unsere Erwartungen voll und ganz erfüllt.“

Blieben die 200 Meter der WJU 18 mit Emma Rehse vom SC Olpe und Paula Simon von der LG Südsauerland. Regen prägte den Tag. Die Vorläufe wurden in Zeit-Endläufe umfunktioniert, und bei Emma Rehse funktionierte nichts. „Leistenprobleme machten sich kurz nach dem Start bemerkbar“, so Besting. Der, angepeilte Platz weit vorne endete nach 25,69 Sekunden auf Rang 14. Paula Simon dagegen blieb ganz cool und erreichte mit 25,97 Sekunden Platz 18 von 31 Konkurrentinnen. Jochen Meyer, Sprinttrainer der LG Südsauerland: „Sie machte auf der nassen Bahn einen sehr guten Eindruck, wir sind sehr zufrieden.“


Westfalenpost, 29.07.2019

Staffel-Drama endet mit der Silbermedaille

Olpe/Fretter strebt Gold an, hat zunächst Bronze und rutscht nach einem Protest noch auf den zweiten Platz

Ulm. Volkher Pullmann. Gold im Visier, Bronze im Ziel, Silber bei der Siegerehrung. Diese Auflistung lässt nur im Ansatz erahnen, welche Dramatik sich im und vor allem auch nach dem Finale über 4x100 Meter bei den Deutschen Leichtathletik-Jugendmeisterschaften in Ulm abspielte. „Ganz klar,“ informierte Karl-Heinz Besting, Erster Vorsitzender des Skiclub Olpe, „die Mädels wollten ihren Titel verteidigen.“

Sicher keine unrealistische Erwartung. Als Jahresbeste an die Donau gereist und mit der zweitbesten Vorlaufzeit von 46,97 Sekunden hinter der StG Team Sachsen-Anhalt 1 mit 46,70 Sekunden war die eigene Zielvorgabe noch drin. „Das waren Sicherheitswechsel ohne hohes Risiko“, so Trainer Dieter Rotter.

Doch im Finale kam dann alles ganz anders. Startläuferin Emma Rehse (Bahn 5), hinter ihr auf Bahn 4 Vanessa Voigt, Startläuferin der StG Sachsen-Anhalt. Das Drama begann in der Wechselzone. „Kurz vor der Stabübergabe kam die Anhaltinerin weit nach außen, behinderte mit ihrem Oberkörper Emma Rehse, die ihren Rhythmus verlor“, schilderte Besting die entscheidende Situation in der Wechselzone, „da verlor Emma etwa dreizehntel Sekunden und Annica als zweite Läuferin musste Tempo rausnehmen.“

Erste Reaktion: Tristesse pur

Als Schlussläuferin Julia Hippler als Dritte das Ziel erreichte, war Tristesse pur die erste Reaktion. Und Emma Rehse? „Das war meine Schuld.“ Doch von Schuldzuweisung wollte Trainer Dieter Rotter nichts wissen. Viel Trost war notwendig. Und die Analyse der Wechselphase auf dem Tablet machte klar: Regelverstoß von Sachsen-Anhalt.

Folge: Besting legte sofort Protest beim Oberkampfrichter ein. Diskussionen ergaben sich auch zwischen den Läuferinnen der vermeintlichen Siegerstaffel und den Olper Mädels. Natürlich folge der Gegenprotest von Sachsen-Anhalt. Die Jury als höchstes Entscheidungsorgan musste Stellung nehmen, sah sich die Aufzeichnung an.

Hochemotionale Situation

Die Aufzeichnung, die Dieter Rotter persönlich vorgenommen hatte.„Das war unser großes Glück, dass Dieter sich den Standort des ersten Wechsels mit seinem Tablet ausgesucht hatte“, so Besting, „sonst hätte bestenfalls Aussage gegen Aussage gestanden.“ Und er zog daraus den einzig möglichen Schluss: „Wir müssen in Zukunft dafür sorgen, dass wir alle drei Wechselzonen mit Tablets überwachen.“

Es war eine hochemotionale Situation. Die disqualifizierte Siegerstaffel verstand die Welt nicht mehr. „Dabei waren wir die Opfer, nicht Sachsen-Anhalt“, stellte Annica Deblitz klar und bedankte sich bei den Olper Verantwortlichen: „Danke für euren Einsatz, aber Sachsen-Anhalt hat uns Gold geklaut.“ Das Gold, das an LAC Berlin mit fünfhundertstel Sekunden Vorsprung ging.

Dass nach dem ersten großen Frust auch Silber ein Erfolg ist, verdeutlichte Alina Hoberg, die sich zunächst mit „Silber oder Bronze ist doch ziemlich egal“ nicht anfreunden konnte, aber dann war bei der Siegerehrung auf ihrem Gesicht doch ein Lächeln erkennbar. Und Julia Hippler freute sich, wie Besting es ausdrückte, „ohne große Worte“.

Annica Deblitz stand im Finale über 100 Meter, war als Achte gerade noch reingerutscht. Interessant: von den acht Finalteilnehmerinnen gehören drei zum jüngeren Jahrgang 2003, das entspricht, wenn man so will, genau ihrer Position des Vorjahres, als sie Dritte bei der U16 wurde.


Westfalenpost, 27.07.2019

Staffel holt Silber bei Deutschen Meisterschaften

Nur vier Hundertstel hinter LAC Berlin

Ulm. Volkher Pullmann. Gold war gestern Abend weg für die schnellen Mädels der Startgemeinschaft Olpe/Fretter bei den Deutschen Leichtathletikmeisterschaften der U18 in Ulm. Die Startgemeinschaft „Team Sachesen-Anhalt 1“ hatte über 4x100 Meter nach 46,70 Sekunden deutlich die Nase vorn.

Doch der Zweikampf dahinter um Silber und Bronze zwischen dem Olper/Fretteraner Quartett von Trainer Dieter Rotter und dem LAC Berlin wurde erst auf den letzten Metern entschieden. Julia Hippler konnte die heranstürmende Schlussläuferin aus Berlin auf den letzten Metern nicht mehr halten . Das hieß: Bronze für Olpe.

Protest eingelegt

Oder doch nicht? „Nein“, stellte Delegationsleiter Karl-Heinz Besting aus Olpe nachher klar, „die Siegerstaffel Sachsen-Anhalt wurde auf unseren Protest hin disqualifiziert. Und das bedeutet Silber für unsere Mädels.“

Dann schildert Besting kurz den Grund des Protests. Olpe Bahn 4, Sachsen-Anhalt Bahn 5. Die Startläuferin von Sachsen-Anhalt kommt mit einem Fuß auf die Bahn von unserer Startläuferin Emma Rehse. Behinderung. Emma war irritiert, fühlte sich zu Recht behindert.“

Silber mit nur vierhundertstel Sekunden Rückstand auf LAC Berlin – dieses Silber strahlt wie Gold. Ein weiterer Meilenstein in der Olper Leichtathletikgeschichte (wir berichten noch).


Westfalenpost, 25.07.2019

Staffel auf Mission Titelverteidigung

Athleten aus dem Kreis Olpe starten bei Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften der U18 und U20

Ulm. Volkher Pullmann. „Mission Titelverteidigung“ könnte das Motto der Erfolgsstaffel der Startgemeinschaft Olpe/Fretter lauten.

Doch so richtig äußern will das niemand. Dennoch spricht viel für das Quartett aus Olpe, wenn da nicht die Erfahrung aus dem vorletzten Jahr wäre. 2017 sind die schnellen Mädels aus der Kreisstadt als Titelverteidiger nach Bremen gefahren - und wurden disqualifiziert.

Sechs Athletinnen und Athleten aus dem Kreis Olpe haben sich in Einzeldisziplinen für die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften der U18 und U20 am Wochenende in Ulm qualifiziert. Dazu kommen noch die Staffeln der U18 und U20. Vor allem die U18 kann im Donaustadion für Furore sorgen. Titelverteidigung hin, Titelverteidigung her. Die aktuelle DLV-Jahresbestenliste ist eindeutig. Emma Rehse, Annica Deblitz, Alina Hoberg und Juliane Hippler führen mit 46,90 Sekunden nicht nur die U18-, sondern auch die U20-Bestenliste an, können aber nur in einer Altersklasse starten.

Finalteilnahme ist das Etappenziel

Besonders bemerkenswert: in genau dieser Formation holte das Quartett schon im Vorjahr in Rostock den Titel. Mission Titelverteidigung in genau derselben Formation in der derselben Altersklasse. Das hat schon Seltenheitswert. „Zunächst einmal müssen wir in den Vorläufen die Finalteilnahme erreichen“, gibt Trainer Dieter Rotter das erste Etappenziel vor, „Voraussetzung für eine erfolgreiche Titelverteidigung ist, dass alle gesund und auf die Minute fit sind“, fügt der erfahrene Coach hinzu. „Und perfekte Wechsel“, ergänzt er lächelnd, wohl wissend um alle Unwägbarkeiten. Siehe 2017.

Permanent werden die Wechsel trainiert. Mit Liv Heite ist eine junge Athletin zuletzt in den Blickpunkt gerückt und hat sich als fünfte gleichwertige Kraft für die U18-Staffel angeboten. Ob sie in Ulm zum Einsatz kommt, entscheidet Cheftrainer Dieter Rotter kurzfristig. Für den Fall der Fälle standen die Wechsel von Julia Hippler auf Liv Heite beim Training im Fokus. Die Generalprobe war beim Abendsportfest in Deilinghofen. Mit Erfolg. 47,66 Sekunden: Die drittbeste Zeit, die in 2019 von einer U18-Staffel bundesweit erzielt wurde.

Zwei Einzelmedaillengewinner aus den Vorjahren starten in Ulm. Neben Annica Deblitz, im Vorjahr Bronze bei der U16 über 100 Meter, richtet sich der Blick der SG Wenden auf Alexander Lind (Silber 2017 in Bremen über 300 Meter). Im Vorjahr in Rostock verpasste er über 400 Meter die Finalläufe. Jetzt will er mehr. „Alexander steht an 15. Stelle der Deutschen U18-Bestenliste. Noch konnte er seine Bestzeit von 50,34 aus dem letzten Jahr nicht erreichen. Schafft er es bei der DM, wäre ein Weiterkommen in den Endlauf möglich“, hofft sein Trainer Egon Bröcher auf einen Durchbruch, zumal er in der Meldeliste auf Rang 10 geführt wird.

Quali auf den letzten Drücker

Mit Johanna Pulte in der U18 hat Bröcher eine zweite Einzelkämpferin am Start. „Sie hat lange um die Norm gekämpft, letztlich mit Erfolg. Allein das ist schon ein toller Erfolg für Johanna“, freut sich Bröcher, dass sie noch das Ticket zur den Deutschen Meisterschaften lösen konnte. Wie Johanna Pulte schaffte es auch Wiebke Rosemeyer auf den letzten Drücker, die DM-Norm zu knacken. Mit 66,16 Sekunden über 400 Meter Hürden löste sie die Fahrkarte für Ulm. Ob sie aber wieder das B-Finale wie vor zwei Jahren über 300 Meter Hürden erreichen kann, bleibt abzuwarten.

Von der Zahl der Konkurrenz wird es schwieriger: War bei der U16 nur ein Jahrgang (W15) vertreten, so ist es in der U18 der Doppeljahrgang. Das trifft auf Alexander Lind wie auch auf Annica Deblitz zu. Bleiben von den Individualisten noch Emma Rehse vom Skiclub Olpe und Paula Simon von der LG Südsauerland. Beide sind über 200 Meter gemeldet. Mit 24,66 Sekunden steht Emma Rehse in der Bestenliste auf Platz 5. „Ich mach mir deswegen aber keinen Druck. Das Team, die Staffel stehen eindeutig im Vordergrund“, setzt sie klare Prioritäten.

Es hätte nicht viel gefehlt und U18-Läuferin Paula Simon von der LG Südsauerland hätte außer der 200-Meter-Norm auch das 100-Meter-Limit von 12,50 Sekunden unterboten, doch ihr fehlten 5/100 Sekunden. „Paula ist steigerungsfähig“, so Trainer Jochen Meyer und hofft über 200 Meter auf eine Platzierung im ersten Drittel.“


Westfalenpost, 20.07.2019

Viele Bestleistungen bei NRW-Meisterschaften

Mehrkampf-Trio Lea Wiethoff, Marie Humberg und Lina Reiche beeindruckt in Bad Oeynhausen

Bad Oeynhausen. Christoph Quinke vom LC Attendorn war der richtige Betreuer für ein Mehrkampf-Trio aus dem Kreis Olpe bei den NRW-Meisterschaften in Bad Oeynhausen. „Ich bin ein großer Freund dieser Vielseitigkeit. Schließlich sind der Sieben- bzw. Zehnkampf nicht umsonst die Königsdisziplinen der Leichtathletik.“

Mit Lea Wiethoff (U18) und Marie Humberg (W14) vom LC Attendorn sowie Lina Reiche (W15) vom SC Olpe waren drei junge Athletinnen in Ostwestfalen zwei lange Tage aktiv, um im abschließenden 800-Meter-Lauf noch einmal alle Reserven zu mobilisieren. Lea Wiethoff wie auch Lina Reiche landeten jeweils auf Platz 13 in ihren Altersklassen und zählten damit zu der jeweils besseren Hälfte aller Konkurrentinnen.

Wenn auch Marie Humberg im Hinterfeld platziert war, so sammelte sie in ihrem allerersten Siebenkampf wichtige Erfahrungen und hat den Wettkampf bis zum Ende durchgezogen“ (Christoph Quinke). Er verwies darauf, dass allein fünf Athletinnen im 30-köpfigen Teilnehmerfeld den Wettkampf aufgegeben haben – ein Indiz für die hohe Belastung während der beiden Tage, ein Indiz aber auch für die Willenskraft der jüngsten Athletin aus Attendorn. Lea Wiethoff konnte sogar zwei neue Bestleistungen über 100 Meter (13,31 Sekunden) und 800 Meter (2:34,33 Minuten) abliefern, auch der Speer flog über 30-Meter weit.

Lina Reiche wirft Punkte weg

Bei ihrem Siebenkampf-Debüt erzielte Lina Reiche fünf Bestleistungen: 100 Meter (13,66 Sek.), Weitsprung (4,71 Meter), Hochsprung (1,32 Meter), 80 Meter Hürden (14,12 Sek.) und 800 Meter (2:46,46 Minuten). Punkte ließ sie in den Wurfdisziplinen, ihren eigentlichen Stärken, liegen. Unter dem Strich steht auch für Lina Reiche, wie bei Lea Wiethoff, ein sehr guter 13. Platz unter 26 Teilnehmerinnen. „Alles in allem ein Mammutprogramm und eine Demonstration der Vielseitigkeit.“ Diese Aussage von Karl-Heinz Besting (Trainer SC Olpe) gilt gleichermaßen für das gesamte Trio aus dem Kreis Olpe.


Westfalenpost, 16.07.2019

Wiebke Rosemeyer setzt Glanzlicht

Läuferin des Skiclub Olpe packt über 400 Meter Hürden die Norm für die Deutschen Meisterschaften der U18 in Ulm. Ausrichter LC Attendorn mit Hansemeeting zufrieden

Attendorn. Volkher. Pullmann. Sie strahlten fast um die Wette. Und das aus ganz unterschiedlichen Gründen. Dies galt vor allem für Wiebke Rosemeyer vom Skiclub Olpe. Mit 66,16 Sekunden hatte sie nach mehreren vergeblichen Anläufen die Norm über 400 Meter Hürden für die Deutschen Meisterschaften der U18 in Ulm gepackt. Es war die letzte Möglichkeit; und sie hat die Ruhe behalten.

Fast noch atemlos blickte sie kritisch zurück: „Ich habe die erste Hürde nicht ganz optimal erwischt. Dann lief es besser und in der zweiten Kurve habe ich alles gegeben. Aber ich konnte im Ziel nicht einordnen, ob es gereicht hat.“ Um dann nachzulegen: „Als ich die Zeit sah, war ich nur noch happy. Das Training hat sich ausgezahlt.“ Dass Wiebke Rosemeyer einer sehr starken Gegnerin unterlegen war, ist für sie eine Randnotiz, zumal sie nach 200 Metern noch auf gleicher Höhe lag. Karl-Heinz Besting.: „Sie hatte am Ende die größere Tempohärte“.

Daniela Quinkes Verdienste

Das traditionelle Hansemeeting, eigentlich mehr als Bahneröffnung und Start in die Freiluftsaison gedacht, fiel auch in diesem Jahr dem geplanten Termin zum Opfer. Und nach wochenlanger Hitze- und Trockenperiode drohten nun Mitte Juli laut Wetterprognosen Unwetter dem Meeting einen Strich durch die Rechnung zu machen.

Doch es kam anders. Und daher hatte Franz-Josef Quinke, Geschäftsführer des LC Attendorn, auch allen Grund, zufrieden festzustellen: „Das Wetter spielte mit, und das wirkte sich kurzfristig auch auf die Teilnehmerzahlen aus. Erfreulich vor allem die hohe Zahl an auswärtigen Vereinen. Und das ist wohl zurückzuführen auf die guten Beziehungen des LC Attendorn mit sehr vielen Vereinen über die Kreisgrenzen hinaus.“ Mit anderen Worten: das Hansemeeting lebt.

Ungezählte Bestleistungen auch im Sprint, trotz teilweise heftigen Gegenwindes, waren der Lohn für eine letzte Anstrengung zu Beginn der Sommerferien. Stellvertretend, nicht nur für den LC Attendorn, sei hier Leonard Samp aus der M9, genannt, der in allen drei Disziplinen, Weitsprung, 50 Meter, Wurf, neue Bestleistungen erzielte.

SC Fretter mit Großaufgebot

Vom ausrichtenden Verein standen zudem Janis Büdenbender (M14), Julius Kaufmann (M14), Lena Gehrmann (W12) und Lea Springmann (W12) gleich mehrfach auf dem Podium. Ein Resultat konsequenter Trainingsarbeit von Daniela Quinke.

Vom SC Fretter, wie immer mit einem Großaufgebot gerade in den jüngsten Altersklassen vertreten, stellte Trainer Joachim Sasse „ausdrücklich Becky Kranauge“ aus der W11 heraus. Ebenso hob er Julius König (M11 / zweimal Platz 1 und einmal Platz 2), und Cooper Haase (M9 / Dreifachsieger) hervor.

Karl-Heinz Besting sieht zunächst einmal auf das große Ganze: „Es war seit vielen Jahren zum ersten Mal wieder ein Sportfest in der Ferienzeit. Vor Jahren inszenierte das mal Christian Kramer für die LG Südsauerland an der Habuche in Grevenbrück. Die Vielzahl der auswärtigen Vereine lässt über die Wiederbelebung eines ‚Feriensportfestes‘ nachdenken.“ Das Komplettangebot an Disziplinen einschließlich der Langhürden, Ausnahme die Langwürfe, war wohl auch für kreisexterne Vereine auch interessant im Hinblick auf die anstehenden Deutschen Meisterschaften der U18, U20 sowie Männer und Frauen.

Besting: „Die üblichen Verdächtigen“

Für Besting waren es aus Sicht der Olper Leichtathletik (Skiclub und Turnverein) die „üblichen Verdächtigen“, die aus der großen Olper Crew herausragten, so Hannah Bauermann, Maja Blagojevic, Mara Kipke und Lena Hurajt. Aber auch die aufstrebenden Lara Czipura, Pauline Bicher und Daria Popov rückten stärker in den Olper Fokus.

Alina Gierse (LG Südsauerland), kreisweit die beste Kugelstoßerin, war einmal mehr unzufrieden: „Mein Ziel war die Elf-Meter-Marke, eine persönliche Bestleistung.“ Das hat auch mit dem letzten, dem besten Versuch des Tages mit 10,50 Meter nicht geklappt. Mit „Jetzt erstmal in den Urlaub“ verabschiedete sie sich. Alea Steinberg (W09) stand als Einzige LGS-Nachwuchsathletin dreimal auf dem Podium (Sprint, Weitsprung, Ballwurf), Simon Schulte (M12) zweimal.


Westfalenpost, 12.07.2019

Trotz Bandscheibenvorfalls Vierter

Markus Bast liefert die bemerkenswerteste Geschichte des Downhill-Rennens am Fahlenscheid. Spannender und spektakulärer Mountainbikesport beim Gravity Cup

Fahlenscheid. 300 Mountainbiker verwandelten den Skihang am Fahlenscheid in eine staubig-bunte Arena. Die Radsportabteilung des TV Olpe, kurz frOErider genannt, hatte wieder zum Mountainbike Downhill Rennen eingeladen, der ersten von vier der Serie.

Über die Jahre hat sich der bikeparkOE etabliert. Die an verschiedenen Austragungsorten im erweiterten Umland angesiedelte Rennserie bietet vor allem Amateuren und dem Biker-Nachwuchs die Chance, sich mit anderen Fahrern zu messen und erste Erfahrungen in Sachen Racing zu sammeln.

Extrem trockenes Terrain

War der Fahlenscheid bisher doch eher aufgrund erhöhter Niederschläge berühmt berüchtigt, so war es in diesem Jahr das extrem trockene und sandige Terrain der eigens für den Gravity Cup modifizierten Strecke, welches den Fahrern alles an technischem Fahrkönnen abverlange und den Zuschauern spannende und spektakuläre Rennläufe bescherte. So wurden im Laufe des freien Trainings einige Wurzelfelder freigelegt und Kurven in den Hang gefräst. Diese galt es geschickt zu nehmen ohne dabei an Geschwindigkeit einzubüßen.

Am Rande des Renngeschehens entwickelte sich die große Sonnenterrasse der Anfang des Jahres neu eröffneten Skihütte der Familie Stinn schnell als Treffpunkt für Fahrer und Zuschauer. Bei Kuchen, Snacks und Getränken konnte man sich hier für den nächsten Rennlauf stärken oder einfach nur für eine Weile dem Staub entfliehen.

Nach dem Training fand der allseits beliebte Whip Contest statt. Dieser Wettbewerb wird an einem der großen Sprünge ausgetragen und zählt unter den Mountainbikefans als Stimmungsgarant. Hierbei geht es darum, das Bike in der Luft möglichst stylisch querzustellen und um mehr als neunzig Grad zur Seite zu drehen. Die Zuschauer dienten hierbei als Jury und stimmten mit ihrem Jubel ab, welcher Fahrer in die nächste Runde kommt. Die beste akrobatische Leistung zeigte Robin Konz und konnte sich schlussendlich auch als Gewinner des Wettbewerbs durchsetzen.

Anschließend lud die Abendsonne am Fahlenscheid dazu ein, den Tag auf den Wiesen des Fahrerlagers gemütlich ausklingen zu lassen. Nachdem jeder Fahrer tags drauf zunächst zwei Pflichttrainingsläufe hinter sich gebracht hatte, starteten die Rennläufe. Die Strecke, die sich im Laufe des Wochenendes immer mehr ausfuhr und so die ein oder andere neue Fahrlinie zu Tage zauberte, verlangte den Aspiranten viel ab, so dass auch der ein oder andere mit einem platten Reifen oder abgefallener Kette die Ziellinie überfuhr. Dies tat jedoch der Stimmung und auch den Ergebnissen keinen Abbruch.

Die Tagesbestzeit (1:17.27) brachte Konstantin Leonhard den Berg hinunter, dicht gefolgt von Friedrich Schmidt und Robin Konz, die damit bewiesen, dass sie nicht nur in der Luft gut unterwegs sind.

Fans kommen auf ihre Kosten

Am bemerkenswertesten war aber die Leistung von Markus Bast, der die Senioren mit der viertbesten Zeit des Tages dominierte, und das mit einem Bandscheibenvorfall kurz vor dem Rennen.

Alles in allem kamen auch die Zuschauer auf ihre Kosten, denn zu erleben gab es nicht nur jede Menge hervorragende sportliche Leistungen, sondern eben auch den unglaublichen Spaß, mit dem die Fahrer und vielen ehrenamtlichen Helfer dieses Event bestreiten.


Westfalenpost, 11.07.2019

Hansemeeting in Attendorn, zweiter Anlauf

Der Termin im Mai fällt dem Wetter zum Opfer. Letzte Qualifikations-Chance für die Deutschen Meisterschaften

Attendorn. Volkher Pullmann. Leinefelde-Worbis in Thüringen, Bad Oeynhausen und Attendorn: Drei Orte, drei Leichtathletik-Veranstaltungen, an denen heimische Athleten um Normen und Titel kämpfen.

Im Attendorner Hansastadion erwartet Franz-Josef Quinke, Geschäftsführer des LC Attendorn, am Samstag ab 11 Uhr zum Hansemeeting „eventuell einige Teilnehmer weniger, was dem Ferienbeginn geschuldet ist“. Zur Erinnerung: der ursprüngliche Termin am 11. Mai fiel den Witterungsbedingungen zum Opfer.

Erhöhte Nachfrage von außerhalb

Dagegen haben wesentlich mehr auswärtige als heimische Vereine gemeldet. „Es ist die letzte Möglichkeit, die Qualifikationsleistungen für die Deutschen Meisterschaften der U18 und U20 Ende Juli in Ulm zu packen“, vermutet Karl-Heinz Besting, Vorsitzender des Kreis-Leichtathletikausschusses, die erhöhte Nachfrage von außerhalb.

Zum ersten Mal seit einiger Zeit haben Quinke & Co. ambitionierten Läuferinnen und Läufern wieder Hürden in den Weg gestellt. Aus heimischer Sicht richtet sich der Fokus auf Wiebke Rosemeyer aus der U18 vom SC Olpe, die zuletzt die Norm über 400 Meter Hürden nur um 3/10 Sekunden verfehlte. Mit Antonia Milena Unger vom TV Wetzlar ist eine gleichaltrige Athletin aus Hessen am Start, die wohl dasselbe Ziel verfolgt.

Durch den späten Termin mutiert das Hansemeeting fast zur reinen Nachwuchsveranstaltung, so Besting und verweist auch darauf, dass die Kinder-Leichtathletik unter der Federführung von Ulrike Giese (SC Olpe) in die Veranstaltung eingebaut wird. Das bedeutet zugleich auch für den LC Attendorn einen erheblichen organisatorischen Mehraufwand.

Kinder-Leichtathletik im Programm

Ein talentiertes Trio aus dem Kreis Olpe wird am Wochenende in Bad Oeynhausen bei den NRW-Mehrkampfmeisterschaften gefordert. Lea Wiethoff (U18) und Marie Humberg (W14), beide LC Attendorn, sowie Lena Reiche (W15) vom Skiclub Olpe wollen ihre Vielseitigkeit im Siebenkampf unter Beweis stellen. An zwei harten Wettkampftagen werden sie in Lauf-, Sprung- und Wurfdisziplinen ihr Bestes geben.„Lea ist ja jetzt schon mehrkampferfahren, dieses Jahr aber in einer neuen Altersklasse am Start“, so ihr Trainer Christoph Quinke, „bei ihr schiele ich durchaus auf eine Top-Ten-Platzierung. Die Form der letzten Wochen war ja auch ganz gut bei ihr, auch die Trainingseindrücke sind durchaus positiv.“

Marie Humberg und Lena Reiche sind Debütantinnen eines zweitägigen Mehrkampfs. „Das hat für beide Athletinnen vor allem Erlebnischarakter“, weiß Karl-Heinz Besting, „die Kameradschaft, die gegenseitige Unterstützung in großen Teilnehmerfeldern ist schon toll.“ Auch für Christoph Quinke wird es ein anstrengendes Wochenende: „Ich möchte ja alle drei gut betreuen und da werden wohl ein paar Kilometer zusammen kommen für mich, da viele Disziplinen auf Nebenplätzen angesetzt sind. Aber für die Mädels nehme ich das natürlich gerne in Kauf. Wir freuen uns auf das gemeinsame Wochenende.“

Auf das Wochenende freuen sich auch vier Oldies in Leinefelde-Worbis, wobei der Begriff „Oldie“ vor allem für Jochen Meyer (M65) aus Lennestadt zutrifft. Für die Deutschen Seniorenmeisterschaften schlüpft der Trainer der LG Südsauerland wieder in des Trikot des TSV Kirchlinde und hat für vier Starts gemeldet: 100 und 200 Meter, Dreisprung und in der Staffel Werther/Brackwede/Kirchlinde.


Westfalenpost, 10.07.2019

Staffel zeigt ihre Ausnahmestellung

Erfolgsverwöhntes U18-Quartett holt bei den Westfälischen Meisterschaften in Wattenscheid den einzigen Titel. U20 gewinnt Silber. Johanna Pulte ist ein Highlight

Wattenscheid. Volkher Pullmann. Es sind nicht immer nur die Medaillenränge, die Athleten und Betreuer erfreuen und aufatmen lassen.

Bei den Westfälischen Meisterschaften der U18 und U20 in Wattenscheid traten die heimischen Vereine vor allem aus Olpe und Wenden teilweise mit reduziertem Kader an, doch das tat der Qualität keinen Abbruch. Ein Titel, fünf Vizemeisterschaften und ein dritter Platz gingen an die beiden Kreisvereine.

Für Egon Bröcher, Trainer der SG Wenden, war der mutige Auftritt von Johanna Pulte in der U18 das Highlight. Mit 4:52,56 Minuten schaffte sie endlich die DM-Norm für Ulm. Dass sie „nur“ Fünfte wurde, ist ziemlich nebensächlich. „Johanna konnte zunächst im Feld vorne mitlaufen, auch als aufs Tempo gedrückt wurde. Erst bei elf-, zwölfhundert Meter wurde es schwierig, da fehlte ihr nach zwei schweren Wettkämpfen zuvor etwas das Stehvermögen, aber es reichte ja“, war Bröcher sehr erleichtert über die erfolgreiche Quali-Jagd für Ulm.

Silber, aber keine DM-Norm

Mit Johanna Pulte getauscht hätten sicher sehr gerne Wiebke Rosemeyer vom SC Olpe und Frederik Jonas Wehner von der SG Wenden, die beide Silber holten, aber an der DM-Norm knapp scheiterten. Wiebke Rosemeyer (U18) fehlten über 400 Meter Hürden nach ihrer persönlichen Bestleitung von 66,79 Sekunden nur 3/10 Sekunden. Auch für Frederik Wehner (U20/4:06,31 Minuten) reichte es trotz der neuen Bestzeit nicht ganz: 1,11 Sekunden früher hätte er das Ziel erreichen müssen.

Den einzigen Titel holte die erfolgsverwöhnte U18-Staffel mit Emma Rehse, Annica Deblitz, Alina Hoberg und Julia Hippler. Mit 47,38 Sekunden bestätigten sie einmal mehr ihre Ausnahmestellung bundesweit. Auch die älteren Vereinskolleginnen standen nur wenig nach: Platz 2 in 50,04 Sekunden für Luisa Schürhoff, Wiebke Rosemeyer, Cathrin Eiden und Alina Franke.

Erheblicher Gegenwind

Als Mitfavoritin über 100 Meter der U18 ging Annica Deblitz an den Start. Vorab: sämtliche Sprintzeiten litten arg unter einem erheblichen Gegenwind. Nach 12,54 Sekunden im Vorlauf steigerte sich Annica Deblitz zwar im A-Finale auf 12,45 Sekunden, musste sich aber hinter Elayna Krisch (LG Olympia Dortmund/12,33) mit dem zweiten Platz begnügen, den sie noch mit Sarina Beckmann von der LG Bünde/Löhne teilte. „Annica war an dem Tag einfach nicht gut drauf, sie hatte schwere Beine“, kommentierte Trainer Dieter Rotter ihren Auftritt.

Das fünfte Silber des Tages ging auf das Konto von Laura Maiworm vom Skiclub Olpe in der U20. Sie steigerte sich mit dem Speer auf 35,92 Meter und wurde erst im vorletzten Versuch von der Spitze des Feldes verdrängt. Zudem wurde Laura Maiworm Dritte im Stabhochsprung der U20 mit 2,50 Meter.

Paula Simon (LG Südsauerland), gerade erst von Studienfahrt zurück, und Alina Hoberg (SC Olpe) lieferten sich über 100 Meter ein Duell auf Augenhöhe. Mit 12,88 Sekunden erzielten sie identische Vorlaufzeiten und stürmten im B-Finale wieder fast gemeinsam ins Ziel. Mit 12,89 Sekunden blieb Alina Hoberg knapp vor Paula Simon (12,91), Platz 9 und 10 im großen Starterfeld. Die DM-Norm hat Paula Simon schon in der Tasche.

Wiethoff springt Bestleistung

Sehr zufrieden war Christoph Quinke, Trainer des LC Attendorn, mit seiner Hochspringerin Lea Wiethoff (U18). Mit 1,61 Meter sprang sie persönliche Bestleistung und damit auf Platz 4. „Ich hätte ganz gerne auch die 1,64 Meter noch gesehen, die ich für durchaus möglich gehalten hätte an dem Tag aber da fehlte ihr so der letzte Mut und der Respekt war noch zu groß. Alles in allem war das aber ein sehr guter Wettkampf“, so der Trainer.


Westfalenpost, 09.07.2019

Liv Heite wird Vierte bei der DM

Leichtathletin des Skiclub Olpe unterbietet mit 44,79 Sekunden über die 300 Meter Hürden die Prognosen deutlich. „Meine Gefühle gingen hoch und runter“

Olpe/Bremen. Volkher Pullmann. "Ich will nicht immer nur geradeaus laufen.“ Das war zumindest ein Beweggrund für Liv Heite vom Skiclub Olpe, nachdem sie sich entschlossen hatte, die lange Hürdendistanz von 300 Meter in Angriff zu nehmen.

Allein diese Strecke beinhaltet aber zugleich, dass ein Geradeauslaufen gar nicht möglich ist. Eine Kurve von rund einhundert Meter Länge führt zu einer Wende zum 180 Grad, um sie dem Ziel näher zu bringen. Doch mit dem Geradeauslaufen meinte sie vor allem diese sieben Hürden, die sie sich freiwillig in den Weg stellen ließ und die sie nun, bei den Deutschen Meisterschaften der U16-Leichtathleten in Bremen, gleich zweimal mit Bravour überwunden hat. Überwinden heißt aber nicht überspringen, sondern überlaufen. Sie muss mit dem Nachziehbein möglichst schnell wieder Bodenkontakt bekommen, um keinen großen Geschwindigkeitsverlust in Kauf nehmen zu müssen.

In Bremen erfreute sich Liv Heite optimaler Betreuung. Allen voran Karl-Heinz Besting, Chef der Olper Leichtathletik aus SC und TV Olpe. Dabei auch Thorsten Kämpfer und ihre Eltern sowie weitere Fans. Anreise am Freitag. Erste Inspektion der Sportanlage Obervieland. Beine nach der langen Fahrt vertreten. Auflockerung.

„Total aufgeregt“

Samstagvormittag. „Da war ich schon total aufgeregt“, erzählt Liv Heite, „viel hatte ich ja von der Sportanlage noch nicht gesehen. Das war schon echt schwierig, die Nerven zu behalten. Auch die Situation mit dem Callroom war anders als sonst. Das gab noch einmal einen Adrenalinschub.“

Am Mittag wurden 27 junge Athletinnen vier Vorläufe aufgeteilt, Liv kam in den letzten. Sie hatte ein realistisches Ziel: „Ich will auch am Sonntag nochmal laufen.“ Das heißt: A- oder B-Finale. Sie stürmte als Zweite ins Ziel. „Liv bewies auf der Zielgerade ihre hohe Standfestigkeit, auch Ausdruck ihrer Entschlossenheit, und saugte sich förmlich an der Favoritin heran“, so beschrieb Besting die letzten hundert Meter.

Drittbeste Vorlaufzeit

Und dann ging Livs Blick sofort zur Zeitmessanlage. „Als ich die 44 sah, konnte ich es nicht glauben.“ Ob sie schon während des Laufs mit dieser Top-Zeit gerechnet habe? „Nein, da hatte ich keine Zeitgefühl. Nur so viel: die ersten beiden Hürden klappten wie im Training. Das konnte ja nur gut werden.“ Wie gut, erfuhr sie dann kurz danach: 44,79 Sekunden. Sie hatte damit nicht nur die Prognose ihres Spezialtrainers glatt unterboten, sondern ihre persönliche Bestzeit von 46,11 Sekunden um 1,32 Sekunden nahezu pulverisiert. Und das bedeutete die drittbeste Vorlaufzeit von allen 27 Konkurrentinnen.

Der zweite Start war gesichert - und das im A-Finale. Folge: ein emotionaler Freudenausbruch. „Da wurde jeder umarmt“, berichtete Karl-Heinz Besting. Liv Heite ergänzt: „Im Finale geht es richtig ran. Meine Gefühle gingen hoch und runter. Ich war sehr aufgeregt. Aber ich habe dann doch ganz gut geschlafen.“ Es folgte die Phase, in der sie sich, wie schon am Vortag, selbst Druck machte. „Ich will diesen dritten Platz verteidigen.“

Das war alles andere als unrealistisch. Immerhin war sie knappe 8/10 Sekunden schneller als die Viertbeste aus den Vorläufen. Dann kam das Finale. Jetzt hieß es nur noch, volle Konzentration auf den ersten fünfzig Metern bis zur ersten Hürde. Alles schon x-mal im Training getestet. Trainer Dieter Rotter war auf dem Kreuzberg in Olpe stets dabei. Analysierte. Korrigierte. Verbesserte. Lobte. Ermutigte.

Kampf mit dem Gegenwind

All das sollte sich auszahlen.„Du weißt, was du kannst, achte auf den Gegenwind“, motivierte Karl-Heinz Besting noch einmal die 15-Jährige. Aber er stellte auch fest, dass sie „sehr optimistisch“ sei, „und selbstbewusst“. Dann der finale Start. „Auf den ersten hundert Metern hatte ich mit Gegenwind zu kämpfen, da benötigte ich einen Schritt mehr als im Training, ich kam aus dem Rhythmus raus.“ Um dann aber doch wieder reinzukommen. „Ich wollte unbedingt an die Dritte rankommen. Ich habe alles gegeben.“

Liv Heite ist die Viertbeste ihres Jahrgangs 2004 in Deutschland, das sagt eigentlich genug. Eine phänomenale Leistung.

Sie hat wohl ihre Spezialdisziplin gefunden – sie wird aber auch noch im Sprint gebraucht. Karl-Heinz Besting blickt zurück, aber auch nach vorne: „Im Vorjahr war sie schon bei Deutschen U16-Meisterschaften dabei, durfte aber als 14-Jährige nur in der Staffel eingesetzt werden. Und das platzte. Zuvor gab es einen Wechselfehler und Liv musste ihre Position als Schlussläuferin unverrichteter Dinge wieder verlassen.“

Allerdings, so legte Besting nach, wird Liv Heite in diesem Jahr auch zur U18-DM nach Ulm mitfahren – als fünfte Kraft für die heimische Staffel. Besting: „Was für ein Jahr für Liv!“


Westfalenpost, 08.07.2019

Liv Heite wird Vierte bei DM

Klasse Leistung der Athletin vom SC Olpe

Olpe. Mit einer Bestzeit von 46,11 Sekunden hatte sich Liv Heite vom Skiclub Olpe für die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften der U16 qualifiziert. Ihr Trainer Dieter Rotter traute ihr eine Zeit mit der 45 vor dem Komma zu – und das ist ihr am Sonntag gleich zweimal in Bremen geglückt.

Neuer Kreisrekord

Und doch war es am Ende ein wenig schade, denn ihre Top-Zeit von 44,79 Sekunden bedeutete die drittbeste Zeit aus allen vier Vorläufen. Da konnte Liv plötzlich sogar von einer Medaille träumen. Dass es dann im A-Finale „nur“ zu Platz 4 reichte, änderte nichts an den Top-Leistungen an den beiden Tage. „Sie war im ersten Moment total am Boden zerstört“, schilderte Betreuer Thorsten Kämpfer (TV Olpe) ihren Gemütszustand unmittelbar danach, „aber wir von der Olper Leichtathletik sind hochzufrieden, und das sollte sie auch sein.“ Dass die Zeit zugleich neuer Kreisrekord der U16 bedeutet, ist fast nur eine Randnotiz. lup


Westfalenpost, 06.07.2019

TV Olpe muss Ende November in die Abstiegsrelegation

Turn-Leistungsriege beendet Verbandsliga-Saison auf dem sechsten Platz. Trainerinnen Born und Trapp sind optimistisch

Olpe. Die 1. Mannschaft der Turn-Leistungsriege des TV Olpe fuhr zum letzten Verbandsliga-Wettkampf nach Bad Oenhausen.

Die Mannschaft, bestehend aus Lisa-Marie Trapp, Lara Weber, Vanessa Schmitz, Angelina Born, Joeline Kaufmann, Emily Steinbach, Anna-Marie Sommerhoff und Sofi Wasowski, konnte dabei leider nicht in voller Besetzung auflaufen.

Das „Lieblingsgerät“ der Olper Turnerinnen stand gleich als erstes an: der zehn Zentimeter breite Balken. Lara Weber und Angelina Born freuten sich als sie am Ende ihrer Übung mit einem Salto den Balken ohne Sturz verlassen konnten. Auch Anna-Marie Sommerhoff zeigte eine nahezu fehlerfreie Übung und erntete dabei die beste Wertung der Mannschaft. Am Boden zeigte sich wieder einmal die Stärke der Olperinnen. Vor allem Lara Weber und Joeline Kaufmann präsentierten Elemente mit hohem Schwierigkeitswert und sahnten viele Punkte für die Mannschaft ab. Joeline Kaufmann konnte hier das erste Mal in ihrer Übung eine akrobatische Verbindung mit zwei Salti zeigen sowie eine halbe Schraube rückwärts.

Daraufhin ging es zum nächsten Gerät dem „Sprung“. Mit zwei Sprüngen pro Turnerin über den 1,25 Meter hohen Tisch galt es nun noch viele weitere Punkte zu kassieren. Hier ging zuerst Joeline Kaufmann an den Start und freute sich über zwei sehr gelungene Sprünge die mit einer hohen Wertung belohnt wurden. Ihr folgte Angelina Born. Sie legte nochmal einen Zacken zu und kassierte 0,2 Punkte mehr.

Nahezu perfekte Überschläge

Voller Freude über die vielen Punkte ihrer Teamkolleginnen sprang Lara Weber die gleichen Sprünge, eine halbe Drehung auf den Tisch und eine halbe Drehung zurück. Die Freude war groß, als die Wertung gezeigt wurde. 13,2 Punkte und somit toppte sie ihre persönliche Bestleistung an diesem Gerät. Emily Steinbach zeigte zwei Überschläge mit nahezu perfekter Ausführung. Als drittbeste Mannschaft an diesem Gerät war Trainerin Natascha Born mehr als zufrieden mit ihren Mädels.

Nun hieß es, nur noch am Barren gute Leistungen zeigen. Lara Weber turnte souverän durch und freute sich über eine super Übung. Emily Steinbach zeigte ebenfalls eine fantastische Übung mit allen Pflichtelementen und holte nochmal wichtige Punkte für die Mannschaft.

Am Ende reichte es für einen sechsten Platz in der Verbandsliga 2019. Trainerin Natascha Born ist überzeugt davon, dass da noch mehr drin ist. Nun heißt es fleißig trainieren für die Relegation Ende November. Hier müssen die Olper Turnerinnen um den Klassenerhalt turnen. „Wir schaffen das“ lautet die Devise der Trainerinnen Natascha Born und Lisa-Marie Trapp.


Westfalenpost, 04.07.2019

Gute Medaillenchancen für den Kreis Olpe

U18- und U20-Westfalenmeisterschaften in Wattenscheid. Alexander Lind und Annica Deblitz auf Top-Positionen

Wattenscheid. Volkher Pullmann. Die heiße Phase für die Leichtathleten nimmt Fahrt auf, und das nicht nur wegen des Wetters, sondern wegen der zunehmenden Wettkampfqualität.

Für die U18 und U20 sind die Westfalenmeisterschaften am Wochenende in Wattenscheid quasi ein Aufwärmprogramm, bevor Ende Juli in Ulm die besten Deutschen in diesen Altersklassen gesucht werden. Die zahlreichen Athleten aus dem Kreis Olpe können sich gute Chancen auf Medaillen ausrechnen, geht man nach der Meldeliste. Top-Positionen nehmen Alexander Lind von der SG Wenden über 400 Meter wie auch Annica Deblitz vom SC Olpe über 100 Meter ein.

Olpe/Fretter in der Bestenliste oben

Die DLV-Bestenliste der weiblichen U18 zeigt weiterhin die Startgemeinschaft Olpe/Fretter ganz oben. Die Favoritenrolle müssen die Mädels annehmen. Dass dass sie mit Druck umgehen können, haben sie schon zur Genüge bewiesen.

Die größte Konkurrenz kommt aus Wattenscheid, sowohl in der Staffel wie auch für Annica Deblitz. Trainer Dieter Rotter hält sich bedeckt: „Gerade die Konkurrenz aus dem Ruhrgebiet sitzt Annica im Nacken.“ Hinter Annica Deblitz, mit 12,05 Sekunden gemeldet, lauern mit Fabienne Fliedner (12,22) und Nicola Kondziella (12,36) die voraussichtlich ärgsten Gegner aus Wattenscheid. „In einem solchen Rennen kann viel passieren“, weiß der Trainerfuchs Rotter. Emma Rehse wird nur in der Staffel eingesetzt.

Wenngleich Alexander Lind, mit 50,34 Sekunden gemeldet, nur in Robin Engel (LG Kindelsberg Kreuztal / 50,73 Sekunden) zumindest auf dem Papier seinen stärksten Widersacher sehen muss, hält sich Trainer Egon Bröcher mit Prognosen zurück: „Alexander konnte diese Woche nicht trainieren, er war mit der Schule auf Studienfahrt. Außerdem: beide Meldezeiten basieren aus der Leistung bei der U18-DM aus dem Vorjahr in Rostock.

Ein Fragezeichen steht hinter Joshua Holterhoff. „Joshua, war zuletzt angeschlagen, Prognosen sind daher sehr schwierig.“ Das gilt noch mehr für Marlitt Spille. Ihr Einsatz ist mehr als fraglich. Laura Maiworm hat mit dem Speer und im Stabhochsprung gute Medaillenchancen.

Einen großen Sprung nach vorne hat Paula Simon gemacht. Die frisch gekürte Südwestfalenmeisterin über 100 Meter liegt in der Meldeliste über 200 Meter auf Rang vier, doch dahinter lauern noch 22 Konkurrentinnen. Dazu zählen auch Julia Hippler, Alina Hoberg und Christin Schneider, alle vom SC Olpe. Für Wiebke Rosemeyer zählt vor allem die lange Hürdendistanz. Eine Medaille, die im Bereich des Möglichen liegt, wäre wohl nur ein schwacher Trost, wenn sie die DM-Norm verpassen würde. Mit 66,87 Sekunden wird sie geführt, ihr Ziel sind 66,50.

In die Top-Drei über 800 Meter hofft auch Frederik Jonas Wehner von der SG Wenden zu laufen. Doch die Konkurrenz liegt eng beieinander. Zehn der 15 Konkurrenten sind schon unter zwei Minuten geblieben. Selbst ein Top-8-Platz ist nicht sicher. Johanna Pulte nimmt einen neuen Anlauf auf die DM-Norm über 1500 Meter. „Ja, sie wird laufen, dazu haben wir uns letztlich entschlossen“, gibt Trainer Egon Bröcher grünes Licht, kritisiert aber noch einmal die Entscheidung von Kreuztal, als die weibliche U18 allein zu Dritt starten mussten.


Westfalenpost, 04.07.2019

Liv Heite hat Chancen auf das Finale

Olperin auf Platz sieben der Meldeliste

Bremen. Volkher Pullmann. Es muss, nein: kann nicht immer eine Staffel aus dem Kreis Olpe sein, die die DM-Norm einer Jugendklasse erreicht. Dafür springen am Wochenende zwei junge Athletinnen in die Bresche. Mit Helena Tröster vom TV Grevenbrück in den Farben der LG Südsauerland und Liv Heite vom SC Olpe, die in den letzten Wochen und Monaten auf sich aufmerksam gemacht haben, starten zwei Athletinnen bei den Deutschen Meisterschaften der U16 in Bremen.

In Schlagdistanz

Liv Heite liegt mit ihrer Bestleistung von 46,11 Sekunden über 300 Meter Hürden in Schlagdistanz zu den vorderen Plätzen. Auf Platz 7 der 27 Läuferinnen umfassenden Meldeliste „hat sie gute Chancen aufs Finale“, glaubt Trainer Dieter Rotter. 50 Meter sind es vom Start bis zur ersten Hürde. Wenn da alles stimmt, kann das schon die halbe Miete für einen runden Lauf sein.

Genau daran hat es zuletzt etwas gehapert. So lag der Fokus jetzt beim Training auf den ersten drei Hürden. „Manchmal will sie zu viel“, sieht Rotter die Schwächen in der Unerfahrenheit der Sportlerin. „Ja, ich bin schon aufgeregt, aber auch voller Vorfreude“, gestand sie. Ihr Ziel: persönliche Bestleistung. Mehr kann man bei einer Meisterschaft nicht erwarten. Das Finale: „Ein Traum.“ Bei Betreuer Thorsten Kämpfer ist sie in guten Händen.

„Helena hat bei ihrem Stammverein TV Grevenbrück früh in den Sprungdisziplinen auf sich aufmerksam gemacht“, blickt Trainerin Christin Cordes zurück. Mittlerweile hat sie aber auch im Sprint zugelegt, und wie. 12,73 und die DM-Norm waren der Lohn für fleißige Trainingsarbeit. Die für die U16 notwendige Zusatzleistung in einem anderen Disziplinblock machte ihr keine Probleme: auch im Weitsprung hat Helena Tröster die fünf Meter sicher drauf. Begleitet wird sie von Trainerin Jana Krippendorf.


Westfalenpost, 03.07.2019

Heimischer Leichtathletik-Nachwuchs mit prima Chancen

Kreis Olpe kann im Finale der Jugend-Mannschaftswettbewerbe bei der Vergabe der Podiumsplätze ein Wort mitreden

Olpe. Schon bestens gerüstet für das Finale ist der Nachwuchs der Olper Leichtathletik aus SC und TV Olpe, ergänzt in den höheren Altersklassen durch junge Athleten des SC Fretter. Die Mannschaftswettbewerbe der Leichtathletik-Jugend (DJMM) sind zugleich ein Beleg der guten Breitenarbeit, die in den Vereinen betrieben wird. Nach drei Termin-Möglichkeiten der Qualifikation in Erndtebrück, Coesfeld und Menden hat sich einmal mehr der Aufschwung im Nachwuchsbereich der Olper Leichtathletik bestätigt.

Sowohl der Skiclub wie auch der Turnverein der Kreisstadt nehmen zusammen als Startgemeinschaft Olpe/Fretter wieder hervorragende Positionen ein, um beim Finale auf Westfalenebene bei der Vergabe der Podiumsplätze ein Wort mitreden zu können.

Nur die besten acht Teams aus Westfalen erreichen das Finale. Die weibliche U18 der StG Olpe/Fretter will sich als Titelverteidiger Ende August qualifizieren. Das DJMM-Finale findet im September statt. Bis dahin kann es noch Änderungen auf den Plätzen geben, doch es sieht sehr gut aus für die Leichtathletik-Youngster aus Olpe und Fretter.

Der Stand: Männliche Jugend U14 , StG Olpe/Fretter, derzeit Platz 2: Henning Schröder, Emil Niklas, Marc Luis Huperz, Jonas Klein, Luk Burkhardt, Daniel Hardenacke, Julian Kaluschke, Jannik Reiche. Weibliche Jugend U14 , StG Olpe/Fretter, derzeit Platz 2: Lena Hurajt, Nina Berge, Marleen Gronau, Hanna Breuer, Emma Glasow, Yasmine Ait Lahssaine, Helena Wurm, Lena Kindopp, Lia Kaluschke, Anna Vogt, Maja Blagojevic, Anne Böcker, Helena Wurm. Männliche Kinder U12 , TV Olpe, derzeit Platz 1: Florian Maaß, Jannik Hesse, Vico Lamprecht, Maurin Jonack, Juri und Milan Schneider, Michel Kämpfer, Max Valentin Womelsdorf. Weibliche Kinder U12 , SC Olpe, derzeit Platz 1: Hannah Bauermann, Mia Glasow, Julia Ochel, Alina Vogel, Mara Kipke, Sara Drach, Anna Schlösser, Nesa Shabani, Daria Popov, Katharina Hahn. lup


Westfalenpost, 03.07.2019

Kreis Olpe steht 28 Mal auf dem Siegerpodest

Allein acht Titel springen bei den Südwestfälischen Leichtathletik-Meisterschaften in Kreuztal heraus

Kreuztal. Volkher Pullmann. Bei brütender Hitze war Wasser das mit Abstand gefragteste Nahrungs-, aber auch Kühlungsmittel bei den Südwestfälischen Leichtathletik-Meisterschaften im Stadion Stählerwiese in Kreuztal.

Zudem spendete die Tribüne mit zunehmender Tageszeit immer mehr Schatten, während sich im weiten Rund ein Kampf um Sekunden und Zentimeter abspielte. Gerade vor diesem Hintergrund müssen die Leistungen bewertet werden - mit manchmal sehr unglücklichem Ausgang.

Unter dem Strich standen 28 Podiumsplätze für den Kreis Olpe, dazu gehören auch acht Titel. Beim letzten Rennen des Tages, den 1500 Meter der weiblichen U18, versuchten Johanna Pulte (SG Wenden) und zwei Athletinnen vom ASC Weißbachtal die DM-Norm zu knacken. Sie lieferten ein beherztes, vor allem aber sehr kontrolliertes Rennen ab. 59 Sekunden zeigte die Uhr nach 300 Metern, und der Zeitrhythmus hielt an. Fast regelmäßig 20 Sekunden pro hundert Meter, das Trio wechselte sich in der Führung ab, hatten sie doch alle dasselbe Ziel: 4:54:20 Minuten unterbieten.

Blickpunkt Wattenscheid

Mit einer leichten Steigerung in der Schlussrunde hätte es reichen können. Aber dann reichte es doch nicht. Mit 4:56,63 Minuten wurde Johanna Pulte zwar Südwestfalenleisterin, aber sie hatte ihr großes Ziel, ebenso wie die beiden Weißbachtal-Mädels, erneut knapp verpasst. Enttäuschung natürlich. Allein die Hoffnung bleibt.

Am kommenden Wochenende bei den Westfälischen Meisterschaften in Wattenscheid gibt es die nächste Option. „Johanna ist im ersten Jahr der U18. Ich werde mit ihr alles in Ruhe besprechen. Ob man ihr mit der permanenten Normjagd einen Gefallen tut, bleibt abzuwarten“, so Trainer Egon Bröcher, „der Körper braucht auch mal Erholungszeit.“

Knapp an der DM-Norm von 12,50 Sekunden schrammte auch Paula Simon (U18) von der LG Südsauerland vorbei. Über 100 Meter fehlten der neuen Südwestfalenmeisterin bei 1,0 m/s Gegenwind ganze 5/100 Sekunden. Da ist der Titel einer Westfalenmeisterin ziemlich nebensächlich, zumal die stärkste Konkurrenz aus Olpe nicht am Start war. „Paula ist ein echter Wettkampftyp, sie hat noch zwei Chancen, die kann sie nutzen“, ist ihr Trainer Jochen Meyer optimistisch.

Den zweiten Titel für die SG Wenden holte Alexander Lind (U18) über 200 Meter. In 22,95 Sekunden blieb er unter der DM-Norm, aber eine echte Option für die U18-DM in Ulm ist es nicht, da er bereits über 400 Meter qualifiziert ist. „Ich bin kurz nach dem Start gestolpert“, blickte Alexander Lind zurück und stützt Bröchers These, der mit 22,70 Sekunden gerechnet hatte.

Drei Titel für die Staffeln

Titel Nummer zwei für die LGS ging im Weitsprung (5,17 Meter) auf das Konto von Helena Tröster vom TV Grevenbrück, die die Quali für die U16-DM am kommenden Wochenende in Bremen schon frühzeitig erfüllt hatte. Schließlich blieb es Jugend-Trainer Tobias Noeker vorbehalten, im Weitsprung den dritten Sieg zu holen. „Tobias ist bei der TSG ein Eckpfeiler im Trainergefüge“, ist Jochen Meyer voll des Lobes.

Mit drei Titeln trug auch die Startgemeinschaft Olpe/Fretter zum Medaillensegen bei. Dazu kommen acht Vizemeisterschaften sowie fünf dritte Plätze, auch wenn mit Annika Deblitz und Emma Rehse zwei Ausnahmetalente fehlten. Olpe-Chef Karl-Heinz Besting freute sich vor allem über sein jüngstes Quartett, das in der Besetzung Maja lgojevic, Anne Böcker, Lena Hurajt und Marleen Gronau bei ihrem Sieg über 4x75 Meter mit 39,83 Sekunden erstmals unter Vierzig blieb. Laura Maiworm setzte sich mit dem Speer erfolgreich durch. Ihre Weite: 32,04 Meter.

Über 200 Meter der U18 gab es mit Julia Hippler (26,49 Sekunden), Christin Schneider (26,95) und Wiebke Rosemeyer (27,70 Sekunden) einen Dreifacherfolg. „Die Zeiten sind dem sehr starken böigen Gegenwind geschuldet“, sieht Besting die Ursache der nicht ganz zufriedenstellenden Leistungen.

Kein Titel sprang für den LC Attendorn heraus, aber Experiment geglückt. So kann man die Aussage von Trainer Christoph Quinke werten, der selbst über 100 Meter Vizemeister wurde (11,70 Sekunden im Vorlauf, 11,58 im Finale).

Eine Steigerung mit dem Speer um über vier Meter gelang Lea Wiethoff. „Das war sehr gut“, freute sich Quinke. Ihre 31,27 Meter bedeuteten zugleich Platz 2. „Auch Marie hat das gut gemacht. Zum ersten Mal mit dem Speer im Wettkampf ist nicht einfach“, baute Christoph Quinke seine Novizin auf, die mit der Kugel noch auf Platz drei kam.


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