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Juli 2023

Westfalenpost, 26.07.2023

David Thompson verstärkt BG Olpe/Siegen

24-jähriger Basketballer aus den USA spielte bereits in der ersten und zweiten College-Division

Olpe Daniel Baethcke, der neue Sportliche Leiter der BG Olpe/Siegen, hat wieder zugeschlagen und einen neuen US-Amerikaner aus dem Hut gezaubert. „David Thompson ist der neue Aufbauspieler der Basketball-Gemeinschaft Olpe/Siegen und spielte in den letzten Jahren in der ersten und zweiten College-Division“, freut sich Baethcke auf den Nachfolger von Shawn Scott.

Mit 1,80 Metern zählt er zwar nicht zu den Längsten seiner Gilde, aber dass er ein Großer ist, belegen seine statistischen Werte: Pro Spiel der letzten College-Saison erzielte er 14,6 Punkte auf und war mit 3,3 Assists und 3,2 Rebounds sehr erfolgreich. „Er ist der ideale Mann als „Floor General“, sagt Baethcke und drückt damit seinen besonderen Stellenwert als Führungsspieler aus: Er wird als Point Guard den Takt vorgeben, ist in der Regel der Anführer und bestimmt, „wo’s langgeht“. Baethcke: „Mit ihm verstärken wir uns nicht nur auf dem Feld, sondern bekommen auch einen tollen Jugendtrainer, der Schul-AG’s und Jugendteams betreuen wird.“

Coach Maximilian Steeb sei „sehr froh, dass David sich für uns entschieden hat. In mehreren Telefonaten stach vor allem sein tadelloser Charakter hervor. Zudem haben wir festgestellt, dass wir auch beim Thema Basketball auf derselben Wellenlänge sind. David ist heiß darauf, sich hier zu beweisen. Mit seinen Fähigkeiten als Leader wird er mein verlängerter Arm und der perfekte Anführer auf dem Feld sein.“

Die Vorfreude ist auch beim 24-jährigen Zugang spürbar: „Ich freue mich sehr, Teil dieses großartigen Vereins zu sein und darauf, Deutschland zum ersten Mal zu erleben und meine Teamkollegen sowie den Trainerstab kennenzulernen. Ich glaube, dass wir eine wirklich gute Saison haben werden, in der Hoffnung, das Optimale aus meinen Mitspielern und mir herausholen zu können. Außerdem möchte ich mich bei euch dafür bedanken, dass ich ein Teil eurer Familie sein darf.“ lup


Westfalenpost, 25.07.2023

Im wahrsten Sinne des Wortes: Bestens gelaufen!

Nach Ben Trösters sensationellem fünften Platz trumpft auch die Leichtathletik-Staffel mit einem Top-Ten-Rang auf

Kreis Olpe/Rostock Natürlich überstrahlt der fünfte Platz Ben Trösters von der TSG Lennestadt den insgesamt tollen Auftritt der heimischen Leichtathletinnen und Athleten bei den Deutschen Jugendmeisterschaften alles, doch auch Platz neun der Staffel der Startgemeinschaft Olpe/Lennestadt/Fretter ist ein herausragendes Ergebnis. Schließlich haben sich auch die beiden Hürdenläuferinnen Liv Heite und Maja Blagojevic von der Olper Leichtathletik sehr gut aus der Affäre gezogen.

Trainer Michael Kluge brachte es auf den Punkt: „Die Mädels haben ihre Saisonbestleistung deutlich verbessert, und das bei einer Meisterschaft. Mehr kann man nicht erwarten. Sie sind im wahrsten Sinne des Wortes bestens gelaufen, haben ihre Aufregung gut kanalisiert und auf den Punkt geliefert.“

Platz neun mit 48,62 Sekunden unter 26 Staffeln ist eine Platzierung, die sich Michael Kluge insgeheim erhoffte, nämlich Top Ten. Grundlage waren gute Wechsel. „Ich habe den Lauf im Video noch nicht genau analysiert, aber aus der Distanz sah es gut aus“, gab Kluge kurz nach dem Lauf zu Protokoll. Und Maja Tröster, die in der Zielkurve lief, bestätigte: „Ja, das hat richtig geklappt, das intensive Training hat sich ausgezahlt. Die Gefahr, die Wechselzone zu überlaufen, gab es bei keinem Wechsel.“
Vertrauen erfüllt

Maja Blagojevic, Hannah Bauermann, Maja Tröster und Lena Hurajt haben das in sie gesetzte Vertrauen voll und ganz erfüllt. „Mehr als erfüllt“, so Karl-Heinz Besting, „das Team hat eine längere Verletzungsmisere hinter sich. Michael Kluge hat es mit Kraftübungen und physiotherapeutischen Behandlungen geschafft, dass sie noch die Norm für Rostock packten. Anfang dieses Jahres hätte ich nie damit gerechnet und nur noch an einen Angriff im nächsten Jahr gedacht.“

Besting sah aber auch Co-Trainerin Paula Glasow als eine wichtige Größe im Trainerstab. „Sie hat vor Kurzem ihre Ausbildung zur Mentaltrainerin abgeschlossen, das Team vor allem psychisch aufgebaut und mental gut eingestimmt.“ Einen Wermutstropfen hat der neunte Platz allerdings – nur die besten acht Staffeln waren bei der Siegerehrung vertreten und erhielten Urkunden. „...und außen ist noch Liv Heite, die ein tolles Rennen abliefert“, waren die Worte der Kommentatorin beim Livestream des zweiten Vorlaufs über 400 Meter Hürden der weiblichen Jugend U20.

Eingangs der Zielkurve lag die Hürdenspezialistin des TV Olpe noch auf Finalkurs, doch die letzten Körner waren auf der Zielgeraden endgültig verbraucht. „An der letzten Hürde kam ich noch ins Straucheln“, schilderte sie das Ende eines sehr mutigen Laufs, „ich spürte, dass ich gut drauf war. Der Probestart bis zum Überlaufen der ersten Hürde gab mir Selbstvertrauen“, erinnerte sie noch einmal an ihr Missgeschick zwei Jahre zuvor an gleicher Stätte, „da war ich sehr zuversichtlich und bin einfach vorgelaufen, konnte aber das Tempo leider nicht durchhalten.“ Mit 66,28 Sekunden verfehlte sie ihre Saisonbestleistung zwar deutlich, konnte aber noch fünf Konkurrentinnen hinter sich lassen. Platz 14 nach einer respektablen Vorstellung.

Auch für Karl-Heinz Besting waren Leistung und Platzierung „völlig okay“ und er sah sie nach 200 Meter sogar im Finale. „Liv hat sich im Training gequält, war sehr fleißig und ist an ihre Grenzen gegangen. Dass sie beim Probestart die erste Hürde genommen hat, war für sie psychologisch ganz wichtig.“

Widrige Bedingungen an Tag drei

Regen prägte den dritten Wettkampftag. Vor allem die Springer und Werfer flüchteten nach ihren Versuchen schnell unter die Zelte. Skurrile Bilder prägten sich ein – Stabhochspringer in der einen Hand mit dem Stab, in der anderen ein Regenschirm. Die Höhenjäger hatten es nicht einfach. Und das galt auch für die Kurzsprinter auf nasser Bahn. So blieben Bestzeiten sowohl für Hürdenläuferin Maja Blagojevic wie auch Ben Tröster aus. Beide erfüllten aber die in sie gesetzten Erwartungen. „Maja hatte eine schwierige Vorbereitung“, rückte Michael Kluge die Leistung über 100 Meter Hürden ins rechte Licht, „das Ergebnis ist bei diesen widrigen Bedingungen absolut in Ordnung, auch wenn sie ihr Potenzial nicht ganz abrufen konnte. In der Gesamtwertung ließ sie mehr Konkurrentinnen hinter sich als zu erwarten war.“

Mit 14,91 Sekunden blieb sie drei Zehntelsekunden hinter ihrer Bestleistung – aber das ging der Konkurrenz nicht besser. „Ich bin nicht so richtig zufrieden“, ordnete Maja Blagojevic sehr kritisch ihre Vorstellung ein, „wir mussten lange im Callroom warten, dann noch einmal im Regen eine längere Wartezeit auf der Bahn und ein Fehlstart. Irgendwie litt darunter auch meine Konzentration, meine Technik. Ich möchte jetzt noch einmal meine Bestleistungen angreifen und freue mich auf das nächste Training.“ Das sagt eine auch nach der Deutschen Meisterschaft hochmotivierte junge Athletin.

Für den fünftschnellsten U18-Sprinter Deutschlands, Ben Tröster, waren die 200 Meter noch eine schöne Zugabe, die allerdings unter den regnerischen Bedingungen litt. „Die Jungs sind durchweg in der Kurve sehr vorsichtig angegangen“, so TSG-Trainer Jochen Meyer, „aber der zehnte Platz ist ein sehr respektables Resultat.“ Meyer bedauerte, dass es bei 53 Teilnehmern kein B-Finale gab. Sein Fazit: „Es war ein überaus erfolgreiches Wochenende für die heimische Leichtathletik.“


Westfalenpost, 19.07.2023

Mit einem Aufgebot wie noch nie nach Rostock

Vier Einzel-Starts und eine Staffel aus dem Kreis Olpe für die Deutschen Leichtathletikmeisterschaften gemeldet

Rostock Wenn am kommenden Wochenende die Deutschen Leichtathletikmeisterschaften der U18/U20 in Rostock stattfinden, wird ein Aufgebot aus dem Kreis Olpe beteiligt sein, das es in dieser Größenordnung wohl noch nie gegeben hat. Mit vier Einzelmeldungen sowie einer Staffel wird die Startgemeinschaft Olpe/Lennestadt nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ gut vertreten sein.

Allen voran ist es Ben Tröster von der TSG Lennestadt, der im Vorjahr überraschend bei der U16-DM in Bremen Bronze mit ins Sauerland nehmen konnte. Ein solcher Coup wird an der Ostsee mehr als schwerlich sein. War im Vorjahr lediglich der Jahrgang 2007 zugelassen, so ist nun der Doppeljahrgang 2006/2007 am Start. Ein Blick in die Meldeliste verdeutlicht, dass der Schützling von TSG-Trainer Jochen Meyer zwar den dritten Platz in seinem Jahrgang auf dem Papier halten konnte – doch in der Rangliste der insgesamt 54 Teilnehmer steht Ben Tröster „nur“ auf Position 12

Und das ist ein Beleg, wie stark der ältere Jahrgang ist. Aber die gemeldeten Zeiten verdeutlichen, wie unglaublich eng das Starterfeld ist. Felix Schulze vom Hamburger SV führt die Rangliste mit 10,85 Sekunden an, Ben Tröster liegt mit 10,95 Sekunden nur eine Zehntelsekunde elf Plätze dahinter. Da ist fast alles möglich.

Ben Tröster ist fit

Auf Rang 13 ist der 16-jährige TSG-Athlet mit 22,36 Sekunden über 200 Meter ähnlich gut positioniert. Dass er sogar der Zweitschnellste seines Jahrgangs ist, spielt keine Rolle. Mit 21,75 Sekunden hat Louis Schuster aus Leipzig, ebenfalls Jahrgang 2007, die deutliche Favoritenrolle.

„Ben ist fit“, sagt Jochen Meyer, „wir haben gut trainiert. Nach dem Grundlagentraining haben wir zuletzt vor allem am Start und der Schnelligkeit gearbeitet. Jetzt ist Regeneration wichtig, wir machen uns keinen Druck.“ Der Trainer strahlt die Ruhe aus, die er auf die beiden Trösters – außer Ben ist auch seine Zwillingsschwester Maja mit der Staffel dabei – übertragen will.

Die Staffeln aus Olpe sind seit einem guten Jahrzehnt immer für eine Top-Platzierung gut, auch Medaillen in allen Farben waren schon dabei. Aktuell liegt das Quartett der Startgemeinschaft Olpe/Lennestadt mit 48,95 Sekunden, erzielt beim Abendsportfest Anfang Juni in Olpe, auf Rang 10 der Meldeliste.

„Staffeln sind oft wie eine Wundertüte“, sagt Trainer Michael Kluge, „auch in Rostock ist fast alles oder nichts möglich. Die Mädels haben sich durch die Bank in diesem Jahr verbessert, vor allem Lena Hurajt und Maja Tröster liefern jetzt 12er-Zeiten ab. Sind die Wechsel stabil, können sie die Automatismen abrufen, ist ein Top-Ten-Platz denkbar.“

Den Kern der Staffel bilden Maja Blagojevic, Hannah Bauermann, Maja Tröster und Lena Hurajt. Doch gerade bei einer Staffel kann so viel passieren, auch schon im Vorfeld, sodass Anna Piwowarski und Daria Popov für den Fall der Fälle zur Verfügung stehen und permanent am Wechseltraining teilnehmen. „Die anderen Teams müssen erstmal durchkommen“, versprüht Kluge vorsichtigen Optimismus, „und bei meinen Mädels ist durchaus noch Luft nach oben.“

Mit Maja Blagojevic (U18) und Liv Heite /U20), beide vom Ski-Club Olpe, haben zwei Hürdenspezialistinnen die Norm für Rostock geschafft. „Allein das ist schon eine großartige Leistung“, weist Michael Kluge auf den hohen Stellenwert der beiden Athletinnen hin, „sie haben sich das Ticket für Rostock mehr als verdient.“ Es fehlte nicht viel, und Maja Blagojevic hätte außer den 100 Meter Hürden auch die Qualifikation für die Flachstrecke erfüllt. Für beide Athletinnen zählt nicht nur das olympische Motto „Dabeisein ist alles“. Sie wollen im Konzert der besten Jugendlichen Deutschlands ihr Bestes geben. Ist es für die 16-jährige Maja nach Bremen im Vorjahr die zweite Teilnahme bei einer DM, bringt Liv Heite noch mehr Erfahrung mit.

„Mein Ziel ist Durchkommen“, sagt sie, „und das ohne Sturz.“ Sie hat große Kämpferqualitäten, Aufgeben ist für Liv keine Option – und hofft natürlich, dass es im Ostsee-Stadion kein Déjà-vu gibt. Vor zwei Jahren stürzte sie an der ersten Hürde, rappelte sich auf, lief dem Feld natürlich hinterher und verdiente sich damals den Beifall der vielen Zuschauer.


Westfalenpost, 13.07.2023

Aller guten Dinge sind drei

Michael Bartylak spielt auch in der kommenden Saison für Basketballer der BG Olpe/Siegen

Olpe Eine weitere gute Nachricht kommt von der BG Olpe/Siegen: Michael Bartylak bleibt dem Basketball-Zweitregionalligisten erhalten. Es war Ende Oktober 2021, als die damalige BG Biggesee nach dem Aufstieg in die 2. Regionalliga in Telgte antreten musste – und mit 90:76 einen überzeugenden Saisonstart hinlegte. Im Kader von Daniel Baethcke zwei Neuzugänge vom TV Jahn Siegen: Phillip Becker und Michael Bartylak. Die beiden sehr talentierten Jugendspieler waren auch am Durchmarsch in die 1. Regionalliga beteiligt.

Doch während Phillip Becker seinen Weg unbeirrt weitergehen konnte, wurde Michael Bartylak vor allem in der letzten Spielzeit immer wieder von Verletzungen ausgebremst. „Am Anfang der Saison hatte ich mich am Knie verletzt. Somit war es für mich sehr schwierig, mich in der Ersten Mannschaft zu etablieren. Allgemein kann ich sagen, dass es eine umkämpfte Saison war mit einem soliden Start.“ Die Erste Mannschaft – das war in der vergangenen Saison die Fusion der Basketball-Gemeinschaft TV Olpe/ TV Jahn Siegen.

Fan von LeBron James,

Der im polnischen Tarnowitz geborene Youngster, der mit seinen Eltern 2005 nach Deutschland kam, wird in der Saison 2023/24 sowohl im Kader der Regionalliga wie auch der zweiten Mannschaft der Basketball-Gemeinschaft von Bigge und Sieg in der Landesliga stehen.

Der Weg zum Basketball war fast automatisch, ist doch seine Mutter Ania selbst in Polen auf Punktejagd gegangen. Der 19-Jährige ist bereits – im positiven Sinne – vom Basketball-Virus erfasst und engagiert sich in seinem Heimatverein TV Jahn Siegen als Trainer der U10 und U12. Der junge Mann will selbst etwas zurückgeben, was er schon erfahren hat und noch erfährt.

Diese Erfahrung will der Fan von LeBron James, Superspieler in der amerikanischen NBA, nun unter Leitung des neuen Trainers Maximilian Steeb ausbauen. „Meine Ziele für die nächste Saison sind einige Minuten in den Spielen eingesetzt zu werden und der Mannschaft bestmöglich weiterzuhelfen. Dazu möchte ich mich individuell weiterentwickeln. In den ersten Jahren im Seniorenbereich bin ich durch Verletzungen und die Corona-Pandemie eher auf der Stelle getreten. Durch unseren neuen erfahrenen Coach Max versuche ich nun, den nächsten Sprung zu schaffen.“

Den traut ihm auch der neue Teammanager Daniel Baethcke zu: „Michael ist einer unserer spannenden U20-Spieler. In der vergangenen Saison hatte er einen kleinen Durchhänger. Aber jetzt hat er wieder voll Bock und gibt Vollgas im Training. Er wird für die Erste und die Zweite auflaufen. Als Jugendtrainer in Siegen bereitet er den Nachwuchs auf die Basketball-Zukunft vor, das finde ich lobenswert!“

Wenn Michael Bartylak nicht gerade selbst den Ball über die Hallenböden in Olpe oder Siegen dribbelt, trifft man ihn nicht selten in Gießen an. Bei dem Bundesligisten „46ers“ steht sein jüngerer Bruder Max im Kader der Jugendabteilung. „Meine Eltern und ich schauen uns praktisch jedes Spiel in Gießen an, wenn es mein eigener Spielplan zulässt.“ Und um den Kreis zu schließen – Mama Ania und Papa Thomas Bartylak waren auch bei der Premiere ihres Sohnes in der 2. Regionalliga in Telgte dabei.

Michael Bartylak, der das Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung in Siegen mit Ziel Wirtschaftsabitur im übernächsten Jahr besucht, ist mit 1,91 Metern für die Position „Small Forward“, also Flügelspieler, vorgesehen. Seine Hauptaufgaben liegen im Punkten unter dem Korb und aus dem Feld, ist am Rebound beteiligt und muss gute Pass- und Verteidigungsqualitäten aufweisen.


Westfalenpost, 11.07.2023

Großartiger Lauf bei bei 36 Grad

Startgemeinschaft Olpe/Lennestadt jubelt nach den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften

Kassel Als ein Trio der Frauenstaffel der Startgemeinschaft Olpe/Lennestadt kurz nach dem Zieldurchlauf in inniger Freude sich in die Arme fiel und über einen tollen Lauf jubelte, fehlte nur noch Julia Springob – sie hatte den weitesten Weg von der Wechselposition am Ende der Gegengeraden bis zu ihren Kolleginnen Annica Deblitz, Helena Tröster und Sophia Werthenbach.

Als das Quartett im Glutofen des Kasseler Auestadions vollzählig war, wollten sie sich gar nicht mehr trennen. Die glücklichen Gesichter der Protagonistinnen waren ob der Jubeltraube kaum erkennbar, doch was soll’s – sie waren mehr als zufrieden. Auch ohne Medaillen und eine tolle Platzierung kann, ja muss man sich freuen können. Da spielte die Hitze keine Rolle mehr. Sie hatten mit 47,32 Sekunden eine Zeit abgeliefert, die unter den gegebenen Voraussetzungen nicht unbedingt zu erwarten, vielleicht zu erhoffen war.

Die Bedingungen vor Ort – es waren mit Maximum 36 Grad für Hochleistungssport nicht gerade förderlich – wurden natürlich durch die benachbarte Eissporthalle nicht gemildert, doch einen Zugang hätten sich Zuschauer wie Athletinnen und Athleten vielleicht auch erwünscht. Aber Leichtathletik ist ein Outdoor-Sportart – und eine Staffel schweißt aus vier Individualistinnen eine Mannschaft zusammen, unabhängig von der Temperatur.

„Ich bin mehr als zufrieden“, fasste Trainer Dieter Rotter auf der gut besetzten Gegentribüne die Leistung seiner jungen Damen zusammen und blickte noch einmal auf die letzte zurück, musste er doch durch die Verletzung auf die mit Abstand schnellste Läuferin, Lea Wiethoff, verzichten. „Das kostet wenigstens sechs Zehntelsekunden. Zudem mussten wir in den letzten Trainingseinheiten Umstellungen vornehmen und die Wechsel neu einstudieren.“

Viele Unwägbarkeiten also. Die eigene Saisonbestleistung von 47,16 Sekunden mit Lea Wiethoff war außer Reichweite. „Aber die Mädels kamen unten auf der Bahn sehr gut zurecht und verkauften sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten ausgezeichnet.“ Die Zeit von 47,32 Sekunden war viel wichtiger als die Platzierung. Platz 20 unter 33 gemeldeten und letztlich 24 angetretenen Staffeln ist in Ordnung.

Nichts zu verlieren

Startläuferin Annica Deblitz hat schon so manche Höhen, aber auch Tiefen bei Staffelrennen erlebt. „Ich hatte in der Nacht gut geschlafen, wir hatten ja nichts zu verlieren.“, erzählt sie und blickt auf die Sekunden vor dem Start zurück, zu denen auch der Kameramann gehörte, der alle Startläuferinnen kurz auf der großen Stadionanzeige vorstellte. „Das löste noch einmal einen mega Adrenalinschub aus. Und nun sitzt du im Startblock mit den Besten der Besten, ganz auf der Außenbahn. Da bin ich die Gejagte. Also, ‚Lauf, Annica, lauf‘ hämmerte ich mir noch ein.“

Und Annica lief zum ersten Wechsel, wo Julia Springob auf sie warten musste – aber nicht lange. „Ich habe gar nicht groß nachgedacht, habe nur die tolle Atmosphäre vor der gut besetzten Tribüne der Gegengeraden genossen. Der Wechsel von Annica zu mir war ganz okay, aber zu Helena wurde es eng. Ich hab den Stab mit zwei Fingern gerade noch rechtzeitig an Helena übergeben.“

Was Helena Tröster kommentierte: „Der Wechsel mit Julia war richtig gut. Ich bekam den Stab kurz vor Ende der Wechselzone, also ziemlich spät, aber so muss es sein. Supergut.“. Auch der Wechsel auf Schlussläuferin Sophia Werthenbach klappte. „Wir sind wenig eingeübt, das war eher ein Sicherheitswechsel. Aber die guten Wechsel zuvor gaben mir auch Vertrauen.“ Dazu auch Dieter Rotter: „Sophia war etwas irritiert, weil viele Staffeln fast gleichzeitig ankamen, aber der Wechsel war gut.“

Schließlich Cooldown in der Eistonne. „Das kannte ich gar nicht, war aber toll. Fünf Minuten für ein, zwei Personen.“ Und dazu Annica Deblitz: „Zuerst war das Wasser richtig kalt, aber nach fünf Minuten fühlte es sich schon lauwarm an. Da hab ich wohl sehr viel Wärme abgegeben. Hat aber Spaß gemacht.“ Und damit meinte sie nicht nur die Abkühlung, sondern vor allem auch die Topzeit. Für Julia Springob war es einfach nur ein „geiler Lauf“.

Die verletzte Lea Wiethoff konnte ihren Erfahrungshorizont ebenfalls erweitern, wenn auch unfreiwillig: „Ja, ich war aufgeregt, habe mitgefiebert, Der Puls ging hoch. Und doch ist es etwas anderes, ob man läuft oder zusieht, es ist eine andere Aufregung. Annica war super in der Kurve, Julia okay, der Wechsel zu Helena war ausgereizt und Sophia spielte ihre Staffelroutine aus.“

Franka Linse war zwar fit, aber auch ohne Einsatz war sie ebenfalls mit ganzem Herzen dabei. „Klar läuft man gerne, aber ich habe in der letzten Zeit ohnehin viel Zeit in Hoch- und Dreisprung investiert. Da kam das Sprinttraining oft zu kurz. Die Zusammenstellung war völlig okay.“ Sie will sich auch in Zukunft weiterhin diesen beiden Sprungdisziplinen widmen und sieht sich im Dreisprung auf „einem guten Weg“.

„Gebt ihr uns ein paar Autogramme?“ sprachen ein paar junge Mädels das Olper Aufgebot beim Abgang aus dem Stadion an. „Dazu sind wir nicht gut genug“, so die bescheidene Antwort. „Wenn ihr hier mitmachen dürft, müsst ihr gut sein.“ Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen – außer der Anmerkung, dass der Wunsch der Kinder erfüllt wurde.


Westfalenpost, 07.07.2023

Freude in Olpe: Hüseyin Souleiman bleibt

Basketballer will es noch mal wissen beim Regionalligisten

Olpe Hüseyin Souleiman bleibt der Basketballgemeinschaft TV Olpe/TV Jahn Siegen erhalten. Nach einem lehrreichen Jahr in der Regio 1 will der 26-jährige gebürtige Drolshagener nun endgültig den Durchbruch bei den Black Flyz schaffen.

Und das zum Glück für den TVO Biggesee, denn der 1,89 Meter große Forward bleibt dem TVO auch in der kommenden Saison 2023/24 erhalten und geht damit in seine zweite Spielzeit „am Stück“ und in seine insgesamt dritte Spielzeit für Olpe, nachdem er bereits in der Saison 2013/14 neben dem legendären Center Kouyate erste Schritte in der Olper Realschulhalle machte. Davor und danach war der Flügelspieler in seinem Heimatverein TuS 09 Drolshagen aktiv.

Gewaltiger Sprung

Im vergangenen Sommer entschied sich „Hüsi“ erneut für ein Engagement in Olpe. Natürlich war ihm von Anfang an klar, dass der Sprung von der Landesliga in die 1. Regionalliga ein gewaltiger war. Doch mit jedem Tag lernte der 26-jährige, der mittlerweile auch in Olpe lebt, dazu. Der bei der Firma GSD Verpackung in Drolshagen als Packmitteltechnologe tätige Souleiman blickt zurück: „Die letzte Saison war echt anspruchsvoll für mich. Trotz der am Ende geringen Spielanteile auf dem Feld nehme ich unheimlich viel mit aus der Spielzeit. Ich habe viel gelernt.“

Und das will der Kobe Bryant-Fan („den hab ich als Kind gefeiert!“) nun in der 2. Regionalliga umsetzen: „Ich möchte natürlich mehr Spielzeit bekommen und meine Rolle im Team finden. Eines kann ich schon jetzt versprechen: ich werde weiterhin im Training und im Spiel alles geben und ganz bestimmt Fortschritte machen!“

Team-Manager Dan Baethcke freut sich auf die weitere Zusammenarbeit: „Hüsi ist ein feiner Kerl und passt mit seiner Persönlichkeit voll ins Team. Dass er bei uns bleibt, freut mich sehr, da die letzte Saison nicht einfach für ihn war. Der Sprung von der Landesliga in die 1. Regio war einfach sehr hoch. Man merkt gerade, dass er top motiviert ist und er sich ständig verbessern will. Wichtig wird sein, dass er ständig im Training ist und dort zeigt das er ready ist. Er kann durch hartes Training zu einem guten Allrounder werden.“

Hüseyn Souleiman spielte von 2010 bis 2013 und von 2014 bis 2022 beim TuS 09 Drolshagen sowie von 2013 bis 2014 und seit 2022 beim TVO Biggesee (TV Olpe/TV Jahn Siegen).


Westfalenpost, 07.07.2023

Kleine Chancen, große Vorfreude

Leichtathletik-Staffel aus dem Kreis Olpe misst sich in Kassel mit den besten Teams Deutschlands

Kreis Olpe/Kassel „Kassel freut sich auf die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften 2023“ steht auf der Homepage der Stadt. Und mit der Stadt freut sich auch ein Sextett aus Olpe, denn geteilte Freude ist in diesem Fall siebenfach Freude.

An diesem Wochenende ist Kassel wieder einmal Hauptstadt. Doch das war die nordhessische Großstadt schon seit 1277, zuletzt des Kurfürstentums Hessen bis 1866. Jetzt aber ist Kassel Hauptstadt der bundesdeutschen Leichtathletik. Im Aue-Stadion der alten Residenzstadt werden nach 2011 und 2016 zum dritten Mal die nationalen Bestenkämpfe ausgetragen, und zum zweiten Mal in Kassel dabei sind Julia Springob und Sophia Werthenbach von der Startgemeinschaft Olpe/Lennestadt.

„Es war einer der Höhepunkte meiner Laufbahn, vor 20.000 Zuschauern laufen zu können“, blickt die Erzieherin Julia Springob auf 2016 zurück, „und jetzt noch einmal mit der Staffel anzutreten, da kommt schon sehr viel Vorfreude auf.“ Und das gilt auch für Sophia Werthenbach.

Trainer Dieter Rotter wird nicht müde immer zu wiederholen, dass es mit einer Staffel am leichtesten sei, einmal an Deutschen Meisterschaften teilzunehmen. Diese Aussage besitzt nicht nur für den Nachwuchs eine hohe Motivation. Das gilt auch für die Athletinnen, die nicht mehr der Jugendklasse angehören. Sie werden am Sonntag ab 14 Uhr gegen die besten Teams der Republik antreten.

Wehmut bei Annica Deblitz

Medaillenchancen? Nein, die gab es für eine Frauenstaffel aus dem Kreis Olpe noch nie. Die beste Platzierung war 2017 in Erfurt Rang acht mit 46,11 Sekunden. Die Saisonbestzeit des gemeldeten Quartetts liegt bei 47,16 Sekunden. An die Wiederholung der Leistung von Erfurt ist nicht zu denken. Das belegt die Meldeliste. Die Olper Frauen liegen auf Rang 15 von 33 Vereinen, nur vier Hundertstel Sekunden hinter dem Zehnten Werder Bremen. Aber mit Lea Wiethoff, die zuletzt mit 12,05 Sekunden ganz nah an ihre Bestzeit herankam, fällt die schnellste Sprinterin der Startgemeinschaft Olpe/Lennestadt aus.

„Dabei sein ist alles“, sagt Annica Deblitz, die schon jetzt mit Wehmut an Kassel denkt. „Es wird wohl mein letzter Start sein“, schaut sie in die Zukunft und will ab sofort ihre Antrittsschnelligkeit vor allem im Eiskanal unter Beweis stellen. „Im Training werde ich sicher noch auf dem Kreuzberg zu sehen sein.“

Jede Menge Medaillen

Sechs Sprinterinnen nimmt Dieter Rotter mit nach Kassel, und darunter sind einige Medaillengewinnerinnen bei Jugendmeisterschaften. Zwei Medaillen stehen in der Bilanz von Annica Deblitz: Gold 2018 mit der U16 in Rostock, Silber ein Jahr später mit der U18 in Ulm. Ebenso errang Sophia Werthenbach zweimal Edelmetall, Gold 2016 in Mönchengladbach mit der U20 und Bronze 2015 in Jena (U20). Zu dieser Bronzestaffel zählte auch Julia Springob. Gold gab es auch in Bremen für Franka Linse bei der U16-DM. Sie legte als Startläuferin die Grundlage für den ersten DM-Titel der Vereinsgeschichte.

Bleiben mit Lea Wiethoff und Helena Tröster zwei herausragende Athletinnen, denen ein Medaillengewinn bei einer DM (noch) nicht vergönnt war – und das wird sich auch in Kassel nicht realisieren lassen. Lea Wiethoff wird gar nicht laufen können (wir berichteten), auch wenn sie im tiefsten Innern noch ein kleines Fünkchen Hoffnung hat. „Aber ich bin in Kassel auf jeden Fall dabei“, so Lea Wiethoff, „mein Herz hängt an der Staffel. Ich will mit den Mädels das volle Vor-Programm mitmachen.“ Schließlich hat Kassel viel Kultur zu bieten.

Helena Tröster ist ebenfalls schon sehr gespannt. „Ich freue mich riesig, es ist einfach eine superschöne Zeit mit dieser Staffel. Ob die stärkste Staffel am Start steht, ist nicht so wichtig. Ebenso wenig die Zeit. Aber die Wechsel am Mittwoch waren prima und wir sind zuversichtlich, eine gute Performance abliefern zu können.“ Und da hört man durchaus eine mittlere 47er-Zeit heraus. Optimismus, der von dem gesamten Sextett getragen wird.

Dass trotz fehlender Top-Platzierungschancen die Titelkämpfe nicht touristischer Art sind, verdeutlicht Karl-Heinz Besting: „Auch wenn die Zeitläufe der Frauen erst am Sonntag ab 14 Uhr stattfinden, fahren wir schon am Samstagvormittag nach Kassel. Eine Anfahrt am frühen Sonntagvormittag wäre zu stressig. Die Frauen sollen sich in Ruhe vorbereiten, und dazu gehört auch die Ablenkung in der Stadt sowie die Orientierung und das übliche Prozedere im Stadionbereich.“


Westfalenpost, 04.07.2023

Daniel Baethcke geht, Maximilian Steeb kommt

Basketball-Zweitregionalligist TV Olpe/TV Jahn bekommt nach mehr als zehn Jahren einen neuen Trainer

Olpe Einen Wechsel wird es zur neuen Saison auf der Trainerbank der Basketball-Gemeinschaft TV Olpe/TV Jahn Siegen geben.

Daniel Baethcke geht, Maximilian Steeb kommt. Kaum vorstellbar, nachdem Daniel Baethcke mehr als ein Jahrzehnt Cheftrainer beim TVO Biggesee bzw. der BG Olpe/Siegen war. Und dieser Wechsel hat nichts mit dem Abstieg zu tun. „Es wurde einfach zu viel“, sagt das erst 45-jährige Urgestein der Olper Basketballer, der vor allem seiner Familie mehr Zeit widmen möchte.

Aber so ganz lassen kann er dann doch nicht. Die Organisation innerhalb der Basketball-Abteilung sowie die Jugendarbeit bleiben ihm noch erhalten, fast zwangsläufig.

Jetzt also der in Witten wohnhafte Maximilian Steeb – und das ist ein echter Glücksgriff, um nicht zu sagen: eine Koryphäe. Im Gespräch mit dem 40-Jährigen hört man immer wieder deutlich „Erfahrungen sammeln“ heraus, und das hört sich fast wie „Anfänger“ an. Doch genau das ist er nicht, im Gegenteil.

Erste Erfahrungen mit dem Basketball hat der gebürtige Berliner bei seinem Heimatverein MTV Bad Gandersheim gemacht. „Ich habe Basketball im Fernsehen gesehen, da hab ich angebissen“, blickt er auf seine sportlichen Anfänge zurück und absolvierte in Bad Gandersheim eine C-Trainer Ausbildung.

Bundesliga als Wasserballer

Während seine eigenen Aktivitäten beim Basketball sich auf untere bis mittlere Ligen beschränkten, schaffte er es in Bochum in die Bundesliga – aber als Wasserballer beim SV Blau-Weiß Bochum. „Ich hatte vor dem Abitur bei Hellas Hildesheim schon Wasserball gespielt“, erzählt er, „und als ich in Bochum beim Studium einen ehemaligen Mitspieler traf, brachte er mich zum Schwimmverein Blau-Weiß.“

So fuhr der Sportwissenschaftler Steeb zweigleisig, denn außer Wasserball spielte er auch Basketball im Trikot des TV Langendreer in der Landesliga. „Es folgten noch mehrere Vereine, aber mehr als Landesliga war nicht drin“, sagt er. Mit den Zweiten Damen des VfL Bochum, den AstroStars, gelang ihm der Aufstieg in die Landesliga. Weitere Erfahrungen sammelte er unter anderem noch während des Studiums bei einem Basketball-Camp in Minnesota (USA), wo er auch Jugendliche trainierte.

Bei den Hertener Löwen ging es einen großen Schritt voran. In den vier Jahren war er als Jugendtrainer der U12, später auch als Jugend-Koordinator tätig. „Ich war das Bindeglied der Löwen zum Bundesligisten Phoenix Hagen und betreute als festangestellter Trainer den 99er-Jahrgang von Phoenix“, so Steeb weiter. Er belegte mit dieser U16 von Phoenix Platz drei bei den Deutschen Meisterschaften – und sammelte weitere Erfahrungen.

Als in Hagen keine finanziellen Kapazitäten mehr frei waren, wechselte der vollberufliche Basketballtrainer zum FC Schalke 04 – sicher ein weiterer wichtiger Karrieresprung. In den sechs Jahren „auf Schalke“ war er nominell Jugendkoordinator, trainierte und betreute die Jugendteams der U12, U14 und U16 in der Jugend-Basketball-Bundesliga. Maximilian Steeb erwarb die B-Lizenz und absolvierte eine Spezialausbildung. Darüber hinaus entwarf er Schulprogramme, organisierte Events auf Schulebene, war drei Jahre in der Nachwuchstrainer-Ausbildung tätig und hospitierte bei nationalen und internationalen Veranstaltungen. Schließlich konnte er auch bei den Europameisterschaften der U16 und U20 seinen Erfahrungshorizont ausdehnen.

Sein letzter Job vor Olpe war in Schwelm. Die Rote Erde Baskets konnten ihn für die Koordination und Entwicklung der Nachwuchsmannschaften gewinnen. Wie schon zuvor in Hagen war auch die Zusammenarbeit mit der Schule ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit. Durch seine Arbeit mit dem Zweit-Regionalligisten Schwelm lernten sich Maximilian Steeb und Daniel Baethcke kennen – und damit schließt sich der Kreis.

„Ich habe Lust auf den Herren-Bereich“, sagt der neue Mann auf der Kommandobrücke und wird nicht müde, sein ewiges Credo zu wiederholen: „Da will ich neue Erfahrungen sammeln.“ Ein kurzes Telefonat von Baethcke mit Steeb „Kannst du dir vorstellen, bei uns Trainer zu werden?“ endete mit der Bemerkung des Neuen „Es passt zwischen uns“. Ob er Ziele habe? „Ich will etwas mit einem großen Kader bewegen. Ich will die Spieler weiterbringen, das hat absolute Priorität. Und dann natürlich mehr Spiele gewinnen als verlieren.“ Als Co-Trainer wird weiterhin Daniel Klein zur Verfügung stehen. Fazit: die Fans können sich schon jetzt auf die neue Saison freuen, die Anfang September beginnt.


Westfalenpost, 04.07.2023

Bitter: Lea Wiethoff muss DM-Start absagen

Zehen-Verletzung stoppt Leichtathletin. Trainer Dieter Rotter: „An Laufen ist momentan nicht zu denken“

Göttingen In der Wochenmitte kam die Hiobsbotschaft: Lea Wiethoff kann bei den Deutschen Meisterschaften der U23-Leichtathleten in Göttingen nicht starten. Und das, nachdem sie vor Wochenfrist in Köln mit 12,05 Sekunden eine Saisonbestleistung erzielte und ihre aufsteigende Form bestätigte. „Aus unerklärlichen Gründen hat sie wieder Schmerzen am Zehengelenk und kann den Fuß nicht abrollen“, teilte Trainer Dieter Rotter allen Athletinnen kurz mit. „An Laufen ist momentan nicht zu denken.“

Wenn auch nach Dieter Rotter eine Staffel wenigstens aus sechs Läuferinnen besteht, so hatte er ohnehin nur ein Quintett eingeplant, da auch die gesetzte Helena Tröster nicht zur Verfügung stand. Doch durch den kurzfristigen Ausfall von Lea Wiethoff brach das ohnehin brüchige Konstrukt zusammen. „Da es mit Liv Heite nur eine mehr theoretische Ersatzläuferin gibt, deren Trainingsschwerpunkt nicht auf dem Kurzsprint liegt, sehe ich in einem Staffelstart bei der DM mit mehreren nicht eingewechselten Ersatzläuferinnen keinen Sinn.“

Damit hat sich auch die mögliche Premiere bei einer Deutschen Meisterschaft für die U18-Athletin Lena Hurajt (noch) nicht erfüllt. Allerdings wird sie in zweieinhalb Wochen bei der U18/U20-DM in Rostock ihre Qualitäten unter Beweis stellen. Die Saisonbestleistung der Staffel der Startgemeinschaft Olpe/Lennestadt liegt bei 47,84 Sekunden. Das hätte in Göttingen für einen Top-Ten-Platz gereicht.

Am Wochenende stehen für die Startgemeinschaft die DM der Frauen auf der Agenda. „Der Fuß ist out of order“, sagte Lea Wiethoff etwas wehmütig auf den aktuellen Stand angesprochen. „Am Mittwoch habe ich noch einen Termin in Leverkusen, aber ein Start in Kassel kommt nicht infrage.“ lup


Westfalenpost, 01.07.2023

Einen wie ihn gibt es nie wieder

Rudi Vossas aus Olpe, jahrzehntelang „Mister Handball“, ist im Alter von 93 Jahren verstorben

Olpe Ein Großer des Sports ist gegangen. Im Handball sogar der Größte weit und breit. Rudi Vossas aus Olpe ist in dieser Woche im Alter von 93 Jahren verstorben.

Ohne ihn wäre der Handball im Kreis Olpe nicht denkbar. „Er hat alles aufgebaut,“ sagte Klaus Kraß, ebenfalls eine Handballgröße des Kreises Olpe, anlässlich des 90. Geburtstags der Sportlegende. Damit ist schon fast alles gesagt. Praktisch kreisweit war Rudi Vossas Entwicklungshelfer in Sachen Handball.

Was haften bleibt, sind aber nicht nur die exorbitanten Verdienste des Verstorbenen im Verein oder im Kreis. Wer ihn erlebt hat, dem fällt seine Bescheidenheit, seine Aufrichtigkeit, seine Hilfsbereitschaft, sein großes Herz ein. Aufhebens um seine Person widerstrebte ihm.
Einsatz für den Nachwuchs

Um ihn zu einer Story zu bewegen, etwa zum 90. oder 80. Geburtstag, musste man sich auf Knochenarbeit gefasst machen. „Muss das sein?“ Das war Rudi Vossas’ Antwort, wenn wir ihm vorschlugen: „Komm, Rudi, lass uns doch mal etwas Größeres machen, jetzt zum Runden.“ Hatte man ihn dann endlich so weit, waren es wunderbare Gespräche. Seine Augen glänzten, wenn er über alte Zeiten sprach, über seine ostpreußische Heimat oder den Handball-Nachwuchs, der ihm so am Herzen lag.

"Er war einer der ersten Menschen, die ich in meinem Handballleben kennengelernt habe. Ein echter Pionier, eine Lichtgestalt des TV Olpe.", Klaus Kraß, Handball-Größe

Denn: Jung gehalten hat ihn die ehrenamtliche Arbeit. „Solange ich Abteilungsleiter beim TV Olpe war, habe ich immer die Jüngsten trainiert“, erinnert er sich mal, „ich hatte immer einen guten Draht zu ihnen.“ Ungezählt sind die Handballer, die unter dem Trainer oder dem Abteilungsleiter Rudi Vossas in ihre Laufbahnen starteten. Bis fast in seine Fünfzigerjahre spielte Rudi Vossas noch selbst Handball, war auf dem Parkett nicht zimperlich, wie überliefert ist. „Ein bisschen ausgeholfen habe ich,“ korrigierte er. Da war sie wieder, die Bescheidenheit.

Ausgerechnet in Olpe, wo er 1959 andockte, gestalteten sich seine Anfänge holprig. „Da war gar nichts mit Handball,“ erinnerte er sich einst. Im Wendschen gab es ein verwegenes Geläuf, auf dem Handball gearbeitet wurde, das war’s. Doch es tat sich eine Tür offen. Der Turnverein Olpe suchte einen Kassenwart, wollte aber keinen Handball. Dieser Sport koste Geld, so die Begründung des damaligen Vorstandes. Vossas fädelte das ein, was man heute neudeutsch einen „Deal“ nennt. Also sprach er: „Ich mache den Kassenwart für euch, wenn ihr Handball zulasst. So ist das entstanden.“

Letztlich machte er beim TV Olpe alles. Koste es was es wolle. Er schreckte auch vor gewagten Manövern nicht zurück, wenn es der ordnungsgemäßen Durchführung des Spielbetriebs diente. Heutzutage unvorstellbar sind Episoden, die Dirk Rumpff in seiner Zeit als Jugendtrainer miterlebte: „Wenn wir kein zweites Auto zum Auswärtsspiel hatten, kamen zehn Kinder in ein Auto, zur Not das eine oder andere in den Kofferraum.“ Rudi Vossas war allgegenwärtig, nicht nur bei Partien der Ersten oder Zweiten, auch bei der Jugend.

Ruhig und sachlich. In allen Lebenslagen. Fast! Markus Schürhoff, Handballer und Trainer, verriet einst, Rudi Vossas auch mal richtig emotional und leidenschaftlich erlebt zu haben. Bei einem Trainingslager der Olper Handballer in Rudi Vossas’ ehemaliger Heimat Meppen. Es war kein Handballspiel, das Rudi Vossas so in Wallung brachte, sondern Fußball. Die Handball-Truppe besuchte gemeinsam ein Zweitligaspiel. Schürhoff: „Meppen spielte gegen Wattenscheid. Da ist Rudi auf der Tribüne richtig aus sich herausgegangen.“

Jetzt schließt sich ein riesengroßer Kreis. Von einem erfüllten Leben zu sprechen, trifft es genau. Auch die Feststellung, dass Rudi Vossas im jahrzehntelangen Engagement unzähligen Menschen viel gegeben hat. „Es gibt nur ein’ Rudi Vossas!“ Da drängt sich eine abgewandelte Version jener Hymne auf, die einst dem Fußball-Granden Rudi Völler gewidmet wurde. Die Zeile trifft es gut, erst recht, wenn man sie mit anderen, nunmehr traurigen Worten auf den großen Olper münzt: Einen wie Rudi Vossas, den gibt es nie wieder.


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